„Erdschwarz“: Fortsetzung des Nordic-Noir-Krimis von Tove Alsterdal
Mit „Erdschwarz“ setzt Tove Alsterdal die Serie um Eira Sjödin fort. Kann die Spannung aus dem ersten Band gehalten werden? Mein Buchtipp.
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Die privaten Probleme für die junge Polizistin Eira Sjödin lassen nicht nach. Auch wenn ihre demente Mutter mittlerweile in einem Heim lebt, stellt die Situation mit ihrem Bruder ein Hindernis dar. In den vergangenen Jahren hatte sie sich viel um ihre Mutter gekümmert. Nun herrscht dort Stille, mit der es erst einmal umzugehen gilt. Doch nach dem Auffinden zweier Leichen, wird Sjödins Spürsinn geweckt.
Tove Alsterdal „Erdschwarz“: Über das Buch

In einem verlassenen Haus in den Wäldern von Ångermanland wird ein Mann tot aufgefunden. Er ist verhungert. An seiner linken Hand sind zwei Finger abgetrennt. Weiter nördlich, in der kleinen Bergbaugemeinde Malmberget, wurde ebenfalls ein Mann in einen Keller eingeschlossen und dem Tod überlassen. Die junge Polizistin Eira Sjödin wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, denn niemand kennt die Gegend und die Menschen dort besser als sie. Als ein weiterer Mann verschwindet, trifft es Eira persönlich. Um ihn zu finden, ist sie bereit, alles zu riskieren.
Nach dem Serienauftakt „Sturmrot“ um die Ermittlerin Eira Sjödin, konnte ich es gar nicht abwarten, den zweiten Band „Erdschwarz“ in den Händen zu halten und damit zu beginnen. Der Serienauftakt gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den schwedischen Krimipreis 2020. Beim zweiten Band entwickelte sich die Handlung langsamer als im ersten. Die beiden Toten, die unabhängig voneinander gefunden werden, scheinen nichts gemeinsam zu haben. Die Fälle wirken, als gehörten sie nicht zusammen.
Detailreich wird die Ermittlungsarbeit geschildert. Diese zieht sich durch das gute erste Drittel des Krimis, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Anders als in „Happy New Year“ von Malin Stehn beschreibt Tove Alsterdal sehr ruhig und ausführlich. Etwas verworren gleitet die Handlung dahin. Dies ändert sich ungefähr ab der Hälfte des Buches, als Sjödins Chefermittler Georg Georgsson verschwindet. Auch die Frage, warum ihr Bruder verhaftet wird, lassen den Spannungsbogen steigen. Um besser in die Handlung hineinzukommen, empfiehlt es sich, den ersten Band gelesen zu haben.
Tove Alsterdal „Erdschwarz“: Mein Fazit
„Erdschwarz“ ist kein blutrünstiger schneller Thriller aus dem hohen Norden, sondern ein ruhiger Nordic-Noir, der vom Leser Zeit braucht, um zu wirken. Vielleicht sind wir es oftmals als Leser nicht mehr gewohnt. Das Buch entschleunigt, wie so einiges in Skandinavien und ist somit etwas für Fans solider Krimierzählungen. Im Frühjahr 2023 erscheint der dritte Band „Nebelblau“.
Tove Alsterdal „Erdschwarz“
Übersetzt von Hanna Granz
2022 Rowohlt, ISBN-13 978-3-499-00779-8
Preis: Paperback 17 €, E-Book 9,99 €, 400 Seiten (abweichend vom Format)
Tove Alsterdal
Tove Alsterdal, 1960 in Malmö geboren, zählt zu den renommiertesten schwedischen Spannungsautorinnen, ihre Romane erscheinen in 25 Ländern und wurden vielfach ausgezeichnet. Für die Reihe um Eira Sjödin wurden mittlerweile auch die Filmrechte verkauft.