Autobiografie von Prinz Harry: Im Buch „Reserve“ packt er aus
Ärger mit seinem Bruder William, das Verhältnis zu Camilla, nicht bewältigte Trauer und das erste Mal sorgen für viel Diskussion. Es ist das am schnellsten verkaufte Sachbuch.
Hinweis an unsere Leser: Bei einem Kauf über die enthaltenen Links erhalten wir von Partnern eine Provision. Für Sie ändert sich dadurch nichts.
Am 10. Januar erschien weltweit die mit Spannung erwartete Autobiografie von Prinz Harry. Knapp anderthalb Jahre dauerte es von der Ankündigung bis zur Veröffentlichung der Memoiren, die er zusammen mit dem Ghostwriter J. R. Moehringer verfasst hat. Häppchenweise kamen vorab Details ans Licht, die das Lesen der Biografie aber für alle Fans der Royals nicht langweiliger machen. Ganz im Gegenteil. In Großbritannien ist es mit über 400.000 verkauften Exemplaren am Erscheinungstag das am schnellsten verkaufte Sachbuch aller Zeiten.
Prinz Harry „Reserve“: Über das Buch

Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten – und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde. Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.
In seinem Buch geht es ums Eingemachte, ums Private. Tina Brown hatte in „Palace Papers“ einen tiefen Einblick in das Leben der Royals gewährt. In „Reserve“ (englischer Titel „Spare“) räumt Prinz Harry mit vielen alten Geschichten auf und stellt seine persönliche Geschichte in den Vordergrund und spart auch zu Beginn des Buches nicht mit Selbstironie.
Prinz Harry „Reserve“: Selbstironie und Kritik an Familie
DAS ist doch kein Bart! Alle lachten. Bart oder Nicht-Bart, das war hier die Frage, doch nur Grandpa stand es zu, mehr Bart zu verlangen. Lasst die rauschenden Borsten eines verdammten Wikingers wachsen!
Dass Harrys Beziehung zu seinem Bruder, zu seiner Stiefmutter Camilla und zur britischen Presse nicht die beste ist, hatte er in der Vergangenheit schon in so manchen Interviews verlauten lassen. Auch daran spart er in der Autobiografie nicht. Vor allem reibt er sich im gesamten Buch an seinem Bruder William. Schenkt man Adelsexperten und Medienberichten Glauben, war das Verhältnis der beiden Brüder nicht immer schlecht. Dies hatte sich jedoch über die Jahre gewandelt. Wie Prinz Harry sich in seiner Rolle fühlen mag, kann der Buchtitel „Reserve“ (engl. „Spare“) erklären. Als zweiter in der Thronfolge nach seinem Vater, musste er seine Rolle in der royalen Familie erst einmal finden.
Prinz Harry: Trauerbewältigung privat und in Afghanistan
Der Unfalltod seiner Mutter, Prinzessin Diana, war prägend für seine Kindheit. Ihr, seiner Frau und seinen Kindern widmet er das Buch. So begleitet ihn das Thema Trauer lange Zeit. Mit professioneller Hilfe versucht er, diese aufzuarbeiten. Auch soll Akteneinsicht und der Besuch des Unfallortes seiner Mutter in Paris geholfen haben, die drängendste seiner Fragen zu beantworten, ob sie wirklich gestorben oder nur untergetaucht sei.
Verpassen Sie keine Neuerscheinungen. Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter.
Sein Verhältnis zur eigenen Familie, der britischen Presse und die Bewältigung der Eindrücke seines Auslandseinsatzes in Afghanistan prägen das sehr persönliche Buch. Hier geht es zur Besprechung.
Prinz Harry „Reserve“ (Englischer Originaltitel „Spare“)
2023 Penguin Randomhouse, ISBN-13 978-3-328-60292-7
Preis: Hardcover 26 €, 512 Seiten