Düsseldorf: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) kontrolliert Alkohol- und Verweilverbot in der Altstadt

Sonne und erste Corona-Lockerungen bescheren der Landeshauptstadt Düsseldorf regen Zulauf. Anlass für den Innenminister, sich zu überzeugen, ob die Regeln eingehalten werden.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich ein persönliches Bild von der Umsetzung des Alkohol- und Verweilverbots in der Düsseldorfer Altstadt verschafft. Am zweiten Tag nach Inkrafttreten der Neuregelung sprach er dort am Samstagabend mit Mitarbeitern von Polizei und Ordnungsamt.
Herbert Reul (CDU) über schärfere Corona-Regeln in Düsseldorf: „Die allermeisten haben sich an die Regeln gehalten“
„Die allermeisten haben sich an die Regeln gehalten. Die Nacht verlief im Großen und Ganzen friedlich“, sagte er am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Und die wenigen Unbelehrbaren wurden schnell durch die Sicherheitskräfte zur Vernunft gebracht.“

Auch die Leitstelle der Polizei sprach von einer weitgehend ruhigen Lage ohne größere Einsätze. Am frühen Sonntagmorgen sei die Stimmung allerdings aggressiver geworden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Die Einsatzkräfte hätten die Lage aber unter Kontrolle behalten und Auseinandersetzungen eingedämmt.
Nach Corona-Verstößen an Pfingsten: Stadt führt Alkohol- und Verweilverbot ein – diese Regeln gelten nun
Das Verweilverbot in der Altstadt gilt zunächst bis zum 11. Juni freitags, samstags, sonntags und immer am Tag vor Feiertagen jeweils von 20.00 Uhr bis 5.00 Uhr, an den sonstigen Wochentagen von 20.00 Uhr bis 1.00 Uhr. Die Wochenend- und Feiertagsregelung gilt auch für die Sperrung der Königsallee für die Autoposer-Szene. Die vor allem bei jungen Leuten beliebte Freitreppe am Rheinufer bleibt gesperrt. Die Einschränkungen sind eine Reaktion auf ausufernde Verstöße gegen die Corona-Auflagen an den Pfingsttagen. Der Krisenstab der Stadt Düsseldorf hatte deshalb am 26. Mai verschärfte Regeln beschlossen.
Ein Überblick zu den neuen Regeln:
- Verweilverbot: Im öffentlichen Raum des Maskenpflichtgebietes „Altstadt“ - einschließlich der Rheinuferpromenade gilt gilt freitags, an Wochenenden und immer am Tag vor Feiertagen jeweils von 20 bis 5 Uhr sowie an sonstigen Wochentagen von 20 bis 1 Uhr ein Verweilverbot. Warteschlangen vor Einzelhandelsgeschäften, Gastronomiebetrieben und sonstigen geöffneten Einrichtungen sind davon ausgenommen. Das Verweilverbot gilt bis zum 11. Juni.
- Alkoholverbot: Neben dem Verweilverbot ist zudem an den gleichen Orten und zu den gleichen Zeiten (siehe Verweilverbot) auch der Konsum alkoholischer Getränke untersagt. Auf Terrassen der Außengastronomie darf jedoch Alkohol verzehrt werden. Im Einzelhandel, an Kiosken und im „To-Go“ kann Alkohol nur gekauft, aber dann nicht im öffentlichen Raum konsumiert werden, so die Stadt. Die Bereiche, in denen das Verweil- und Alkoholverbot gilt, sind in einer Karte auf der Internetseite der Stadt abrufbar.
- Sonstige Sperrungen: Komplett gesperrt bleibt zudem die Freitreppe am Rheinufer. Für den Autoverkehr ist an Wochenenden und vor Feiertagen darüber hinaus die Königsalle gesperrt.
Coronavirus in Düsseldorf: Sperrungen auf „Kö“ weggeschoben – „kein Verständnis für die Dreistigkeit“
„Wir haben tausende Menschen in der Altstadt erlebt, wie so oft kam ein Großteil von außerhalb“, bilanzierte Reul seinen Wochenendeinsatz. „Wo Krawall entsteht, werden Ordnungsämter und Polizei auch künftig konsequent einschreiten.“
Sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend waren Sperren auf der „Kö“ von Uneinsichtigen teilweise weggeschoben oder umfahren worden, um trotzdem auf den Prachtboulevard zu gelangen. „Wir haben kein Verständnis für die Dreistigkeit einiger Verkehrsteilnehmer, die meinen, die Kö als ihre Bühne nutzen zu müssen und werden das auch zukünftig genau im Blick haben“, warnte der Leiter der Polizeiinspektion Düsseldorf-Mitte, Thorsten Fleiß.
Düsseldorf: Hohe Besucherzahl und Sperrungen führten zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen
Die hohe Besucherzahl insgesamt sowie die Sperrung der „Kö“ hätten im gesamten Umfeld zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen geführt - am beliebten Einkaufstag Samstag im Altstadtbereich sogar schon in den frühen Nachmittagsstunden.
Bilanz der Polizei zum Wochenende – so viele Verstöße gab es in Düsseldorf
Im Zusammenhang mit der Kö-Sperrung und Kontrollen im weiteren Umfeld wurden nach Polizei-Angaben drei Verkehrsstrafverfahren und 16 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, zwei Fahrzeuge sichergestellt und in 113 Fällen Verwarngelder erhoben. (nb mit dpa/lnw)