Uerige in Düsseldorf mit einschneidender Änderung: Altbier kommt nicht mehr vom Fass

Im Uerige in der Düsseldorfer Altstadt kommt das Altbier nicht mehr vom Fass. Doch die Gäste nehmen es gelassen, heißt es.
Düsseldorf – Das Uerige in Düsseldorf ist eine Altstadt-Institution. Am Ausschank nah am Rhein versammeln sich Düsseldorfer in der Mittagspause genauso wie Touristen aus aller Welt, denn die klassische Brauerei steht in jedem Düsseldorf-Reiseführer unter „Was man gesehen haben muss“.
Uerige in Düsseldorf: Kein BIer mehr vom Fass
Das eigens gebraute Uerige-Altbier mit seinem malzigen Aroma – „dat leckere Dröppke“, wie es im Marketing-Sprech der Düsseldorfer Brauerei heißt – kommt im Ausschank seit jeher frisch vom Fass. Bis jetzt. Denn neuerdings nutzt das Uerige eine zentrale Zapfanlage: Das Bier kommt nun durch die Leitung ins Glas, wie ein Uerige-Köbes jetzt gegenüber 24RHEIN bestätigte. Zwar stehen noch Fässer auf dem Tresen – aber die sind leer und nur noch Zierde.
Uerige: Woher kommt der Name?
Das Gebäude, in dem heute das eigens gebraute Uerige-Altbier ausgeschenkt wird, dient seit Jahrhunderten als Gaststätte. Bereits für die Mitte des 18. Jahrhunderts ist ein „Heidelberger Fass“ belegt.
Der heutige Name „Uerige“ bezieht angeblich auf Wilhelm Cürten: Der übernahm 1862 die Hausbrauerei der Gaststätte. Cürten soll bekannt dafür gewesen sein, oft schlechte Laune gehabt zu haben. Die Düsseldorfer Stammgäste gaben ihm schließlich den Spitznamen „De Uerige“ - Düsseldorfer Platt für: „Der Grummelige“ oder „Der Schlechtgelaunte“.
Reinigung der Uerige-Fässer verbrauchte zu viel Energie
Grund für die Maßnahme: Die Reinigung der leergezapften Fässer – und die Dinger sind im Uerige sehr schnell leer – verbrauche große Mengen Energie und Wasser. Die neue Regelung sei schlicht nachhaltiger und effizienter. Oder wie es der Köbes ausdrückt: „Das ist ja eine echte Innovation.“
Uerige-Altbier kommt aus der Leitung: „Die Gäste merken es gar nicht“
Nun ist der durchschnittliche Altbier-Connaissuer als Traditionalist bekannt und schwört auf sein frisch Gezapftes aus dem Fass: Gab es keinen Aufstand? „Das ist ja das Schöne: Die Gäste merken das gar nicht. Das spricht für die gute Qualität vom Uerige“, sagt der Köbes.
Ein typisches Düsseldorfer Bild wird aber wohl fehlen: Köbesse, die die schweren Fässer übers Kopfsteinpflaster vorbei an den dichtgedrängten Gästen ins Innere vom Ausschank rollen, wird man wohl nicht mehr sehen.
Beim Kölner Nachbar mischt derweil ein völlig neues Bier den Markt auf: Das „Rut Wiess“-Kölsch ist nur in manchen Läden in Köln zu bekommen. (pen) Fair und unabhängig informiert, was in Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.