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Zöllner rutscht fast auf Schleimspur aus – und macht irren Fund

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Ein Zöllner am Flughafen Düsseldorf zeigt gefundene Riesenschnecken.
Der Zoll hat am Flughafen Düsseldorf illegal eingeführte Schnecken gefunden. (IDZRW-Montage) © Hauptzollamt Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf ist dem Zoll auf kuriose Art und Weise ein Schmuggelfund geglückt. Eine Schleimspur brachte die Beamten auf die Spur.

Düsseldorf – „Noch nie in der Geschichte des Düsseldorfer Zolls hat uns eine Schleimspur zu Schmuggelgut geführt. Insofern ist dieser Fall für uns einzigartig“, sagte Michael Walk, Pressesprecher des Hauptzollamts Düsseldorf am Freitag (16. September). Dank der Hilfe einer Schnecke waren zuvor Zöllner auf das illegale Gut aufmerksam geworden. Am Flughafen Düsseldorf hatten sie unter anderem 93 Riesenschnecken entdeckt.

Flughafen Düsseldorf: Zoll entdeckt 93 Riesenschnecken in Koffer – nur dank Schleimspur

Die Zoll-Beamten waren am 7. September am Flughafen Düsseldorf auf die Sendung aus Nigeria aufmerksam geworden. Laut einem Sprecher hatten sie zunächst auf der Ladefläche eines Gepäckwagens „einen größeren Gegenstand“ erblickt, der ihnen verdächtig vorkam. Nur ein Spielzeug dachten sich die Zöllner, doch als sie näher gingen, sahen sie etwas komplett Unerwartetes: Eine rund 20 Zentimeter große Riesenschnecke bewegte sich langsam vorwärts. Hinter ihr: eine große Schleimspur. Einen deutlich verstörenden Fund am Flughafen Düsseldorf hatte der Zoll Anfang des Jahres gemacht.

Als die Beamten der Schleimspur folgten, entdeckten sie dann sogar den Kopf einer zweiten Schnecke, „der aus dem Loch eines Gepäckstückes aus Nigeria herausschaute“. Laut Zoll-Angaben fanden sie anschließen noch fünf weitere Koffer, die alle mit Riesenschnecken gefüllt waren. Zwar waren meisten Tiere noch am Leben, doch einige hatten den schlechten Transport nicht überstanden.

Flughafen Düsseldorf: Schleimspur enthüllt weiteres Schmuggelgut – Schnecken wohl Delikatessen

Links eine Riesenschnecke auf einem Tisch und rechts geräucherter Fisch und Fleisch. (IDZRW-Montage)
Der Zoll fand nicht nur Riesenschnecken (l.), sondern auch geräucherten Fisch und Fleisch (r.). (IDZRW-Montage) © Hauptzollamt Düsseldorf

Neben den 93 Riesenschnecken machten die Zöllner aber noch einen weiteren Ekelfund in den Gepäckstücken: ein Koffer mit Fleisch, „in dem sich bereits hunderte Maden befanden“ sowie 28 kg gemischte Fisch- und Fleischräucherstücke. Laut Zoll-Sprecher wurde beides sofort „vernichtet“. Einen wohl noch eiligeren Fund wurde am Flughafen Köln/Bonn gemacht, dort fand der Zoll kiloweise „Bushmeat“.

Das komplette Schmuggelgut hatte ein und denselben Empfänger: ein Afroshop im Ruhrgebiet. Die Riesenschnecken wurden „mit hoher Wahrscheinlichkeit als Delikatesse zum Verzehr eingeführt“, vermutet der Düsseldorfer Zoll. Zwar seien sie nicht artengeschützt, dennoch wurden die gesetzlichen Transport-Regeln nicht beachtet. Deshalb erwartet den Schmuggler nun ein Verfahren wegen „Verstößen gegen veterinärrechtliche Vorgaben und gegen Tierschutzgesetze“. Die noch lebenden Schnecken wurden derweil an den Tierrettungsdienst der Stadt Düsseldorf übergeben. (os mit ots) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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