Bekanntes Hochhaus: Woher das Dreischeibenhaus in Düsseldorf seinen Namen hat

Die drei Scheiben, die dem Dreischeibenhaus in Düsseldorf zu seinem Namen verhalfen, stellen sogenannte Brammen dar. Doch was sind Brammen überhaupt?
Düsseldorf – Das 1960 eröffnete Dreischeibenhaus in Düsseldorf ist wohl eines der imposantesten Bauwerke in der Stadt am Rhein. Neben dem Rheinturm, der regelmäßig Fläche für Lichtspektakel ist, gehört das Haus wohl auch zu den bekanntesten in der Landeshauptstadt. Das Büro- und Verwaltungsgebäude am Schauspielhaus in der Düsseldorfer Innenstadt sticht besonders durch seine drei gegeneinander versetzten schmalen Elemente, von denen das mittlere mit 94 Metern und 24 Etagen die höchste ist, heraus: Es wirkt, als würde der Bau aus drei gigantischen flachen Scheiben bestehen.
Dreischeibenhaus Düsseldorf: Geschichtsträchtiges Symbol des Wirtschaftswunders
Das Gebäude, das als architektonisches Symbol des Wirtschaftswunders gilt, wurde in den Jahren 1957 bis 1960 nach den Plänen der Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg errichtet. Die signifikanten Scheiben, die dem Gebäude zu seinem Namen verhalfen, schufen die Architekten, indem sie den Gebäudekern inklusive Aufzügen und Sanitäranlagen dort platzierten, wo sich die drei unterschiedlich hohen Scheiben decken.

Hochhaus in Düsseldorf soll an Brammen erinnern
Die Scheiben sollen dabei an sogenannte Brammen erinnern: Bramme bezeichnet die Form, in der gegossener Stahl, Aluminium oder Kupfer beim Walzwerk ankommt und dort beispielsweise zu Blechen weiterverarbeitet wird. Die Breite und Länge der Bramme beträgt dabei immer ein Mehrfaches seiner Dicke.
Brammen, abseits von ihrem eigentlichem Verwendungszweck, findet man auch in anderen Städten in NRW. So zum Beispiel auch in Essen – dort steht das Kunstwerk „Bramme für das Ruhrgebiet“ von Richard Serra.

Dreischeibenhaus wurde denkmalgerecht saniert
Und da schließt sich der Kreis: Bauherr des Dreischeibenhauses war das Unternehmen mit dem Bandwurmnamen „Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke“. Das Gebäude war der Firmensitz. 1964 wurde das Haus von der Thyssen AG übernommen, lange hieß es deshalb auch Thyssen-Haus – manche Düsseldorf nennen es heute noch so.
Nach einem Besitzerwechsel im Jahr 2011 wurde das Dreischeibenhaus in Düsseldorf komplett denkmalgerecht saniert. Die Anpassung der denkmalgeschützten Glas-Aluminium-Fassade war dabei eine besondere Herausforderung. Bei der Sanierung ließen die Architekten die äußere tragende Fassadenkonstruktion, inklusive der Brüstungselemente, unangetastet. Die großen transparenten Fensterelemente wurden durch Prallglasscheiben ersetzt. Für die Sanierung wurde das Hochhaus im Jahr 2015 sogar mit einem MIPIM Award in der Kategorie „Best Refurbishment“ ausgezeichnet – die MIPIM Awards zeichnen seit 1991 weltweit herausragende Immobilienprojekte aus.
Die Düsseldorfer Skyline ist im ständigen Wandel – so sollen zum Beispiel zukünftig zwei neue Hochhäuser am Mörsenbroicher Ei entstehen. (lc) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.