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Killepitsch: Warum heißt der Schnaps aus Düsseldorf eigentlich so? 

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Von: Jonah Reule

Der Killepitsch-Likör ist im Rheinland gut bekannt. Hinter dem Namen des Getränks verbirgt sich eine dramatische Geschichte.

Düsseldorf – In Düsseldorf kennt ihn jeder – den Killepitsch. Seit mehr als 50 Jahren wird der Kräuterlikör in der Landeshauptstadt von NRW gerne konsumiert. Doch wieso heißt der Killepitsch eigentlich Killepitsch? Die Lösung des Rätsels geht auf eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg zurück.

Die Aufschrift Killepitsch ist in rot zu sehen
Der Düsseldorfer Schnaps Killepitsch hat seinen Ursprung im Zweiten Weltkrieg (Archivbild) © Michael Gstettenbauer/imago

Killepitsch: Schnaps nimmt im Zweiten Weltkrieg seinen Ursprung

Laut der Likörfabrik Peter Busch, zu der der Killepitsch gehört, geht der Name auf einen Dialog zwischen zwei berühmten Düsseldorfern zurück. Demnach saßen Hans Müller-Schlösser, der Schöpfer der Geschichte vom „Schneider Wibbel“, und Willi Busch gemeinsam in einem Luftschutzbunker während eines Angriffs. Busch soll dann auf Düsseldorfer Platt gesagt haben: „Ech sach dech bloß ens Hans, koome meer he heil erus, dat se ons nit kille, dann brau ech dech ö Schabäuke, do kannste de Zong noh lecke, dann dommer eene pitsche on dä kannste dann von mech us ‚Killepitsch‘ nenne.“ Grob übersetzt und zusammengefasst: Wenn wir hier heil rauskommen und die uns nicht killen, dann braue ich uns einen Likör, den trinken wir und den kannst du dann Killepitsch nennen. Das Rheinische „Pitschen“ meint auf hochdeutsch so viel wie: Bechern oder schlicht trinken.

Erste Probierstube in Düsseldorf nach Kriegsende – Killepitsch bis heute sehr bekannt

Nach Ende des Krieges eröffneten Busch und Müller-Schlösser im Jahr 1955 die erste Probierstube „Et Kabüffke“ auf der Flinger Straße in Düsseldorf. Auf die Frage Müller-Schlössers, ob er den Killepitsch vergessen habe, präsentierte Busch seinem Freund erstmals eine Flasche des Schnapses, heißt es bei Peter Busch.

Nachdem Müller-Schlösser den Schnaps für gut befunden habe, ging dieser an den Start. Heute ist der Killepitsch auch über die Stadtgrenzen Düsseldorfs hinaus bekannt. Seit 2005 gibt es zudem eine Killepitsch-Fabrik am Medienhafen. (jr)

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