„Familienehre herstellen“: Warum ein 20 Jahre alter Kriminalfall aufgerollt wird

Am Montag sitzt ein 43-jähriger Mann vor dem Landgericht in Düsseldorf. Dieser soll einem Mann aufgelauert und ihn lebensgefährlich verletzt haben – im Jahre 2002.
Düsseldorf – Gegen 10 Uhr sitzt der 43-jährige Mann im Gerichtsgebäude in der Werdener Straße in Düsseldorf auf der Anklagebank. Er soll einem 36-Jährigen vor einem Club in Neuss (Rhein-Kreis-Neuss) aufgelauert und ihm ein Messer in den Bauch gerammt haben, und das im Februar 2002.
Mordanschlag in Neuss: Angeklagter wollte „Familienehre“ wiederherstellen
Der Angeklagte soll gemeinsam mit seinem Vater auf einen vermeintlichen Liebhaber seiner damaligen Ehefrau gewartet haben, mutmaßlich um die „Familienehre wieder herzustellen“. Das Opfer der Attacke wurde bei dem Vorfall lebensgefährlich verletzt, überlebte aber. Der mutmaßliche Täter soll sich danach ins Ausland abgesetzt und zuletzt im französischen Avignon gelebt haben.
Nachdem der 43-Jährige im vergangenen Jahr nach Luxemburg eingereist war, wurde er schließlich von Bundespolizisten auf einen Rastplatz gewunken. Die Polizisten stellten vor Ort fest, dass er seit langer Zeit mit Haftbefehl gesucht wurde. Nun muss er sich wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten. Das Gericht hat sieben Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.