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Gefährliche Verkehrsführung zwischen Radfahrern und Fußgängern: Handelt jetzt die Stadt?

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Von: Peter Sieben

Schadowstraße in Düsseldorf
Der Radweg auf der Schadowstraße in Düsseldorf liegt in der Mitte zwischen zwei Fußwegen. Fußgänger dürfen den Radweg auf der gesamten Länge queren – die meisten nutzen ihn einfach als Fußweg. Das führt immer wieder zu Zusammenstößen. © ZRNRW

Auf der Schadowstraße in Düsseldorf kommen sich Radfahrer und Fußgänger ständig in die Quere. Grund ist ein schlecht durchdachtes Konzept.

Düsseldorf – Wer sein Rad liebt, der schiebt, sagt der Volksmund. Nun – wer auf der Schadowstraße mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat ohnehin keine andere Möglichkeit, sagt der Düsseldorfer. Denn dort ist zwar ein vier Meter breiter Fahrradweg, aber der ist voller Fußgänger, sodass für Radler kein Durchkommen ist. Wer doch versucht, sich dauerklingelnd fortzubewegen, riskiert im besten Fall wüste Beschimpfungen durch die Flaneure und im schlimmsten Fall gefährliche Zusammenstöße.

Radweg auf der Schadowstraße in Düsseldorf: Täglich Zusammenstöße

Grund: Der Radweg in Düsseldorf ist denkbar schlecht geplant. Er liegt in der Mitte zwischen den Fußgängerwegen der vor wenigen Jahren neu geschaffenen Schadowstraße. Gut ein Jahrzehnt hatte die Stadt an deren Umgestaltung getüftelt – dafür ist das Ergebnis erstaunlich unpraktikabel, merken Kritiker seit Jahren an. Weiße Markierungen zeichnen den Streifen zwar als Radweg aus, aber ansonsten ist er als solcher im Grunde nicht zu erkennen. Denn eine farbliche Abgrenzung zum Fußgängerbereich fehlt. Die allermeisten Passanten wissen schlichtweg nicht, dass sie einen Radweg blockieren. Täglich kommt es so zu Konflikten und (Beinahe-)Unfällen.

Vierjährige nach Unfall auf Schadowstraße schwer verletzt

Immer wieder kommt es auf der Schadowstraße zu Zusammenstößen und (Beinahe-)Unfällen. Im Juni 2022 wurde ein vier Jahre altes Mädchen sogar schwer verletzt. Das Kind hatte an einem Wasserspiel an der Schadowstraße/Ecke Tonhallenstraße gespielt. Dann betrat das Mädchen die Fahrradspur und wurde von einem Radfahrer erfasst, hieß es damals von der Polizei.

Geschwindigkeitsbegrenzung für Radfahrer in Düsseldorf?

Eine Lösung der Stadt gab es lange nicht. Nur eine Idee vonseiten der FDP-Ratsfraktion in Düsseldorf: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h für Radfahrer auf der Schadowstraße. Ein Vorschlag, der sich nicht durchzusetzen vermochte.

Stadt Düsseldorf hat Gutachten erstellen lassen

Jetzt endlich scheint Bewegung in die Sache zu kommen, wie die Stadt auf Anfrage von 24RHEIN mitteilt. Denn die Stadt prüft, ob und in welcher Form es Änderungen an der Schadowstraße geben könnte. „Die Stadtverwaltung Düsseldorf hat letztes Jahr ein Gutachten erstellen lassen, um im ersten Schritt die Verkehrssituation auf der Schadowstraße besser einschätzen zu können. Dieses Gutachten liegt inzwischen vor und bietet die Grundlage für die aktuell laufenden Abstimmungen“, so ein Sprecher.

Zum jetzigen Zeitpunkt werde eine Entscheidungsvorlage dazu vorbereitet, was auf der Schadowstraße noch getan werden kann, „um die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern“, so der Sprecher weiter: „Eine klar definierte Radverkehrsführung durch eine deutlichere Markierung ist eine mögliche Variante, die derzeit untersucht wird.“

Megaprojekt an der Kö geplant

Die Schadowstraße würde das wohl für alle Verkehrsteilnehmer deutlich attraktiver machen und die Straße auch in künftig angedachte Konzepte einpassen. So ist gleich um die Ecke an der Kö in Düsseldorf ein Mega-Projekt geplant: Teile der Einkaufsstraße könnten überdacht werden. (pen) Fair und unabhängig informiert, was in Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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