1. FC Köln verliert 2:3 gegen Mainz in der Nachspielzeit – Markus Gisdol entlassen

Der 1. FC Köln kassierte seine achte Niederlage in Folge. Am Ende hieß es 2:3 gegen Mainz 05. Laut Medienberichten trennt sich der Verein von Trainer Markus Gisdol.
Update vom 12. April 2021, 00:01 Uhr: Am späten Sonntagabend bestätigte der 1. FC Köln die Trennung von Trainer Markus Gisdol. „Nach der Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 hat der 1. FC Köln Cheftrainer Markus Gisdol mit sofortiger Wirkung freigestellt“, teilte der Verein mit.
Update vom 11. April 2021, 21:46 Uhr: Nach der 2:3-Niederlage gegen Mainz 05 wird sich der 1. FC Köln von Trainer Markus Gisdol trennen, das berichten unter anderem Express und Sport1. Eine offizielle Bestätigung des Vereins steht aus. Gisdol soll laut Medienberichten beurlaubt worden sein.
1. FC Köln verliert 2:3 gegen Mainz in der Nachspielzeit – Aus für Markus Gisdol?
Erstmeldung vom 11. April 2021, 20:41 Uhr
Köln – Kapitän Jonas Hector kauerte fassungslos an der Bande, sein Trainer Markus Gisdol stand regungslos vor seiner Bank und verschwand in die Katakomben, nachdem er seine Spieler abgeklatscht hatte. Dem Coach des 1. FC Köln droht nach der 2:3 (1:1)-Pleite im Abstiegsduell mit dem FSV Mainz 05 und dem nunmehr achten sieglosen Bundesligaspiel nacheinander das Aus. Bisherigen Medienberichten zufolge könnte Routinier Friedhelm Funkel die Aufgabe übernehmen, den rheinischen Fußball-Bundesligisten in den restlichen sechs Saisonspielen vor dem Gang in die 2. Liga zu bewahren.
„Ich rechne mit gar nichts, ich versuche, meine Jungs zu trösten“, sagte Gisdol nach der Partie im TV-Sender Sky. „Es geht um 1. FC Köln und meine Mannschaft.“ Der 51-Jährige bekannte, er sei „natürlich enttäuscht, das ist ja klar nach so einem Spiel, wo Du gefühlt auch die drei Punkte hättest machen können.“ Hector erklärte seine Reaktion nach dem Abpfiff so: „Man ärgert sich natürlich über das Spiel, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben die Gegentore zu leicht hergegeben.“ Von einem Abstieg wollte der einstige Nationalspieler aber noch lange nichts wissen.
1. FC Köln: Florian Kainz und Sebastian Andersson kehren in Startelf zurück
Mit 23 Punkten sind die Kölner auf Rang 17 zurückgefallen hinter Arminia Bielefeld und Hertha BSC (beide 26). Für die Mainzer, die mit 28 Punkten auf Rang 14 klettern, trafen Jean-Paul Boetius (11.), Karim Onisiwo (65.) und Leandro Barreiro (90.+2) zum ersten Sieg im RheinEnergieStadion. „Ein geiler Sieg“, sagte der glückliche Barreiro. „Ein wildes Spiel“, befand Trainer Bo Svensson, dem die Leistung in der ersten Halbzeit missfiel. Ondrej Duda (43./Elfmeter) und Ellyes Skhiri (61.) erzielten die FC-Treffer.
Die Kölner waren von Beginn an bemüht, die Kontrolle zu übernehmen und bei Ballbesitz mit hochstehenden Außenverteidigern über die Flügel die kompakte Mainzer Abwehrreihe auseinanderzuziehen. Gisdol konnte nach langen Verletzungspausen wieder auf zwei Leistungsträger zurückgreifen. Florian Kainz stand nach einer Knie-Operation erstmals in dieser Saison in der Startformation, und auch Mittelstürmer Sebastian Andersson, der wegen Knieproblemen pausieren musste, kehrte nach vier Monaten in die Anfangs-Elf zurück.
1. FC Köln: Kölner stecken Rückstand zunächst gut weg
Doch die Gäste, die mit ihrem Trainer Svensson einen Aufschwung erleben, zeigten die reifere Spielanlage, griffen früh an und wechselten die defensive Fünferkette bei Ballbesitz in eine Dreierkette um. Die auswärts zuletzt viermal nacheinander unbesiegten Mainzer, bei denen Onisiwo im Angriff den Vorzug vor Robert Glatzel erhielt, kamen dann auch durch einen überraschenden und platzierten Rechtsschuss von Boetius früh zur 1:0-Führung.
Die Kölner steckten den Rückstand gut weg, kamen durch Andersson zu zwei guten Tormöglichkeiten (19./20.) und setzten die Rheinhessen mit großem Einsatz stärker unter Druck, ohne danach aber zu großen Chancen zu kommen. Erst ein nach Videobeweis gegebener Handelfmeter, den Duda verwandeln konnte, führte zum Ausgleich. Zuvor hatte FC-Keeper Timo Horn nach einem Schuss von Moussa Niakhaté das 2:0 für die Mainzer verhindert.
1. FC Köln: Mainz markiert Siegtreffer in der Nachspielzeit
In der insgesamt recht ausgeglichenen und von vielen Verletzungspausen unterbrochenen Partie hatte Marius Wolf die große Möglichkeit zum Führungstreffer für den im zweiten Spielabschnitt besseren FC, doch sein Kopfball landete via Torwart Robin Zentner nur am Aluminiumgestänge (58.). Drei Minuten später machte es Skhiri besser. Sein Kopfballtreffer nach Vorarbeit von Jonas Hector führte zum 2:1 für die Gastgeber, doch Onisiwo glich postwendend aus. Barreiro ließ die Mainzer dann in der Nachspielzeit sogar über den eminent wichtigen Sieg jubeln. Sieben Spieltage hatte der 1. FC Köln vor der Partie gegen Mainz noch Zeit, den Klassenerhalt zu schaffen – und dürfte dabei bis zur letzten Sekunde zittern. Die kommenden FC-Gegner im Überblick. (dpa)