FC-Neuzugang Dejan Ljubicic: Was den Mittelfeldspieler ausmacht und wie er tickt

Mit Dejan Ljubicic wechselt ein echter Mittelfeld-Motor zum 1. FC Köln. Was den Österreicher ausmacht und wieso er abseits des Platzes mit einem Skandal auffiel.
Köln – Die letzten Tage verliefen für Fans des 1. FC Köln äußerst erfreulich. Nach zuletzt starken Bundesliga-Auftritten wie beim 3:2-Sieg gegen den FC Augsburg, folgte am Montag bereits die nächste positive Nachricht. Mit der Verpflichtung des ablösefreien Dejan Ljubicic verkündete der FC den ersten Sommertransfer. Dieser kam dabei überraschend wie erfreulich, denn der noch Kapitän von Rapid Wien war durchaus umworben. Dennoch entschied sich der Österreicher für die Geißböcke, die sich nun auf eine echte Verstärkung freuen dürfen.
1. FC Köln schnappt sich mit Dejan Ljubicic ein echten Abräumer und Leader
Dass es Dejan Ljubicic mit seinem Wechsel zum FC ernst ist, zeigt sich gleich auf durch mehrere Tatsachen. Nicht nur schreckte ihn die zurzeit unklare Ligazugehörigkeit nicht ab, sondern er unterschrieb gleich recht langfristig bis 2025. Dabei dürfte wohl die guten Aussichten auf Spielpraxis einer der wichtigsten Gründe für seine Entscheidung für Köln gewesen sein. Denn es waren neben dem FC auch einige andere Klubs wie Eintracht Frankfurt an ihm interessiert, doch beim Bundesliga-Konkurrent hätte sich der 23-Jährige erstmal hinten anstellen müssen.
„Ich habe mich bewusst früh für den 1. FC Köln entschieden. Das ist ein großer Traditionsclub, und unabhängig davon, in welcher Liga der FC spielen wird, hat mir Horst Heldt eine sehr gute Perspektive aufgezeigt“, sagte Ljubicic zu seinem Wechsel.
Trotz seines noch recht jungen Alters hat der Mittelfeldspieler seine Qualitäten auf dem Platz schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nicht nur kommt er bereits auf 126 Profi-Spiele für Rapid Wien, sondern mauserte sich auch bereits zum unumstrittenen Stammspieler und vor allem Kapitän des 32-fachen österreichischen Meisters. Er ist also ein echter Leader, etwas was jedem Team guttut.
Generell ist er ein defensiver Mittelfeldspieler wie er im Buche steht. Seine größten Qualitäten sind Zweikampfführung, Passsicherheit und Laufstärke. Der 1,87 Meter große Österreicher ist also ein echter Abräumer und auch noch flexibel als Innenverteidiger einsetzbar. In der aktuellen Saison glänzte er zusätzlich noch als Vorbereiter: in 19 Ligaspielen legte er fünf Tore auf.
Ljubicic wurde nicht nur Wien geboren, sondern auch seit seinem achten Lebensjahr im Nachwuchsbereit von Rapid Wien ausgebildet. Abgesehen von einer einmonatigen Leihe zum Wiener Neustädter SC blieb er bis heute bei seinem Heimatverein. Dabei konnte er stets von sich überzeugen und wurde mit Nominierungen in die U17, U18, U19 und U21 der österreichischen Nationalmannschaft belohnt. Darüber hinaus verfügt er sogar bereits über etwas internationale Erfahrung mit zwei Spielen in der Champions-League-Qualifikation und drei Spielen in der Europa League.
Dejan Ljubicic: Fußball-Gene, Familienmensch und Moschee-Skandal
Wie ein Blick auf seine Familie verrät, liegt Dejan Ljubicic das Fußballspielen wohl in den Genen. So war bereits sein Vater Zoran bei einigen österreichischen Vereinen als Stürmer unterwegs. Auch sein jüngerer Bruder Robert startet gerade in Österreich durch und wechselt im Sommer zu keinem geringeren Verein als Rapid Wien. Dabei könnte er quasi sowas wie der Ersatz des baldigen FC-Profis werden. Denn auch Robert ist im zentralen Mittelfeld anzufinden.
Abseits des Fußballplatzes zeigt sich Ljubicic immer wieder als echter Familienmensch. Nicht nur heiratete er im vergangenen Jahr seine Freundin Magdalena, sondern wird in naher Zukunft auch zum ersten Mal Vater. Sein erstes Kind wird also in Köln aufwachsen.
Ansonsten erregte Ljubicic vor allem mit einem problematischen Vorfall – oder gar Skandal – im Jahr 2017 viel Aufmerksamkeit. Damals hatte er während eines Urlaubs in Bosnien-Herzegowina mit einem Freund Glasflaschen gegen die Fassade einer Moschee geworfen und wurde anschließend festgenommen.
Jedoch sah der Österreicher mit bosnisch-kroatischen Wurzeln seinen Fehler sofort ein, entschuldigte sich im Anschluss dafür und zeigte Reue. Er kam nicht nur für den Sachschaden auf, sondern tätigte auch eine Spende an die örtliche Glaubensgemeinschaft. Offenbar handelt es sich dabei auch nur um eine einmalige Negativ-Aktion, ansonsten gilt er nämlich als Vorzeigeprofi. Vertraut man darauf, kann sich der FC wohl über eine echte Bereicherung freuen. Die Kaderplanung für die kommende Saison wurde damit auf jeden Fall eingeläutet. (os)