1. FC Köln: Johann „Hans“ Schäfer – Weltmeister und FC-Legende

Die FC-Ikone Hans Schäfer wurde mit dem 1. FC Köln zweimal deutscher Meister. Ein Überblick zur Laufbahn des Weltmeisters von Bern im Jahr 1954.
Köln – Johann „Hans“ Schäfer wurde am 19. Oktober 1927 in Köln geboren und verstarb am 7. November 2017 in der Domstadt. Hans Schäfer, der den Spitznamen „De Knoll“ trug, gewann mit dem 1. FC Köln 1962 und 1964 die deutsche Meisterschaft. Außerdem wurde er mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1954 Weltmeister in Bern. 1963 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.
Johann „Hans“ Schäfer
► Geburtsdatum: 19. Oktober 1927 (Köln)
► Todesdatum: 7. November 2017 (Grabstätte: Flur 22 auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock)
► Stationen als Spieler: 1. FC Köln (1948–1965)
► Stationen als (Co)-Trainer: 1. FC Köln (1966–1969)
► Erfolge: Deutscher Meister mit dem 1. FC Köln (1962 und 1964), Weltmeister (1954)
Hans Schäfer: Ein Friseur muss in den Zweiten Weltkrieg
Hans Schäfers Vater war von Beruf Friseur und ein riesiger Fußball-Fan. In seiner Kindheit durfte Hans Schäfer, wenn er seinem Vater im Friseursalon nicht zu Hand gehen musste, beim DJK Rheinland Zollstock, einem Verein im Kölner Süden, Fußball spielen. Dort erkannte man sein außergewöhnliches Talent sehr schnell und er wurde immer stärker gefördert. Während des Zweiten Weltkrieg schloss er eine Friseurlehre ab, bevor er 1943 im Alter von 16 Jahren als Flakhelfer zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Er überstand ein Jahr im Krieg unbeschadet und kehrte 1944 wieder in sein altes Leben zurück.
Hans Schäfer: 1. FC Köln ein Leben lang – zwei deutsche Meisterschaften
Nachdem Schäfer aus dem Krieg zurückgekehrt war, konzentrierte er sich immer stärker auf seine Fußballerlaufbahn. Zunächst blieb er aber bei DJK Rheinland Zollstock, die sich in Rot-Weiß Zollstock umbenannt hatten. Nach dem Zusammenschluss der Sportvereinigung Sülz 07 und dem Kölner BC 01 zum 1. FC Köln unterschrieb Schäfer beim neuen Großverein in der Domstadt. Sein Debüt feierte er in einem Freundschaftsspiel gegen Wuppertal am 6. August 1948.
Insgesamt absolvierte er für den 1. FC Köln 394 Ligaspiele, in denen er 254 Tore erzielen konnte. Der schnelle, kraftvolle, einsatzfreudige, trickreiche und mit hartem Schuss ausgestattete Stürmer entwickelte sich zu einem der gefürchtetsten Gegenspieler in der Oberliga West und später in der Bundesliga. Mit den Geißböcken konnte der dominierende Spieler auf dem Feld 1962 und 1964 die deutsche Meisterschaft gewinnen. 1963 wurde er zu Deutschlands Spieler des Jahres gewählt.
Weltmeisterschaft 1954: Hans Schäfer wird zur Legende von Bern

Seinen größten Erfolg feierte Hans Schäfer aber nicht im Trikot des 1. FC Köln. Acht Jahre vor seinem ersten Meistertitel mit den Kölnern war er einer der entscheidenden Spieler, beim 3:2-Erfolg im WM-Finale 1954 von Bern. Beim 3:2-Siegtreffer in der 84. Spielminute war Hans Schäfer maßgeblich beteiligt, da er den Ball vor dem Tor eroberte und die entscheidende Flanke schlug. Das waren die Worte von Radioreporter Herbert Zimmermann:
„Jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer – Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt – und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball … verloren – diesmal gegen Schäfer – Schäfer nach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! Toooor! Tooor! Tooor! Tooor!“
Die internationale Presse betitelte den Kölner nach dem Triumph als „besten Linksaußen der Welt“.
RheinEnergie-Stadion: Südkurve wird in „Hans Schäfer Südkurve“ umbenannt

Am 7. November 2017 verstarb er im Alter von 90 Jahren. Knapp ein Jahr später wurde von dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Union Berlin die „Hans Schäfer Südkurve“ im RheinEnergie-Stadion enthüllt – eine der größten Ehren, die ein ehemaliger FC-Spieler jemals bekommen hat. Darüber hinaus wurde er zum 70. Vereinsjubiläum in die neu in Leben gerufene vereinsinterne Ruhmeshalle aufgenommen. (rj) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.