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1. FC Köln: Johannes „Hannes“ Löhr – Der Knipser im Sturm

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Von: Robin Josten

Hannes Löhr im Trikot des 1. FC Köln
Hannes Löhr im Trikot des 1. FC Köln. (Foto: 01.05.1977) © IMAGO / Horstmüller

Hannes Löhr spielte zwischen von 1964 bis 1978 für den 1. FC Köln. 24Rhein hat sich die Vita der FC-Legende genauer angeschaut.

Köln – Hannes Löhr war ein deutscher Fußballspieler und -trainer, der insgesamt 22 Jahre beim 1. FC Köln verbrachte. Löhr gewann mit den Geißböcken zahlreiche Titel, wie den DFB-Pokal oder die deutsche Meisterschaft. Darüber hinaus ist der Bundesliga-Torschützenkönig von 1968 inzwischen auch Teil der Hall of Fame des 1. FC Köln.

Johannes „Hannes“ Löhr

Geburtsdatum: 5. Juli 1942 (Eitorf)

Todesdatum:  29. Februar 2016 (Köln)

Stationen als Spieler: SV 09 Eitorf (1960–1962), Sportfreunde 05 Saarbrücken (1962–1964), 1. FC Köln (1964–1978)

Stationen als Trainer: 1. FC Köln (1979–1986), Deutschland Olympia (1986–1990), Deutschland U21 (1990–2002)

Erfolge: DFB-Pokalsieger (1968, 1977, 1978), Deutscher Meister (1978)

Hannes Löhr: Von Eitorf über Saarbrücken in die Metropole Köln

Hannes Löhr wurde am 5. Juli 1942 in Eitorf geboren und begann mit sechs Jahren das Fußballspielen beim SV 09 Eitorf. Sein Talent wurde früh erkannt und Löhr spielte sowohl in der Kreis- als auch in der Mittelrheinauswahl. 1962 wurde er von Scouts des Südwestoberligisten Sportfreunde 05 Saarbrücken entdeckt und anschließend mit einem Vertrag ausgestattet – sein erster Kontrakt im höherklassigen Fußball. In seiner ersten Saison 1962/63 absolvierte Löhr 24 Partien für Saarbrücken, in denen er 18 Treffer erzielen konnte.

In der darauffolgenden Saison explodierten die Leistungen des pfeilschnellen und technisch versierten Stürmers. Löhr stürmte mit 35 Toren in 36 Einsätzen an die Spitze der Torschützenliste. Aufgrund dieser Leistungsexplosion stand er schnell auf den Wunschzetteln der Bundesligisten. Im Sommer 1964 unterschrieb er beim 1. FC Köln. Neben dem sportlichen Reiz, dem Meisterteam der Saison 63/64 anzugehören, hatte für ihn aber auch die Heimatnähe zu Eitorf (50 Kilometer von Köln entfernt) eine Rolle bei der Entscheidungsfindung gespielt.

Hannes Löhr wird beim 1. FC Köln DFB-Pokalsieger

Hannes Löhr kam in eine Meistermannschaft mit unfassbarem Offensivpotential, sodass es für den damals 22-Jährigen zunächst keine Aussicht auf einen Stammplatz gab. Karl-Heinz Thielen, Hans Schäfer, Christian Müller, Wolfgang Overath und Heinz Honig waren seine ärgsten Konkurrenten um Plätze in der FC-Offensive. Am 5. September (3. Spieltag der Saison 64/65) 1964 debütierte Hannes Löhr bei einem 4:3-Heimerfolg gegen Borussia Neunkirchen für den 1. FC Köln. In dieser Saison sollten weitere 16 Bundesliga-Einsätze folgen.

1965 beendete Hans Schäfer seine langjährige Spielerkarriere und es war Platz für neue Stars beim 1. FC Köln. Da der dänische Nationalspieler Ole Sörensen diese Lücke nicht schließen konnte, musste Löhr abliefern – und das tat er. Mit 18 Treffern in 33 Ligaspielen avancierte er in seinem zweiten Jahr beim FC zum erfolgreichsten Kölner Torschützen. Eine lange und erfolgreiche Zeit in Köln hatte begonnen.

Hannes Löhr (rechts) feiert 1968 mit dem DFB-Pokal seinen ersten großen Titel.
Hannes Löhr (rechts) feiert 1968 mit Carl-Heinz Rühl (links) und Wolfgang Overath (mitte) seinen ersten Titel im DFB-Pokal. (Foto: 09.06.1968) © IMAGO / Werek

In der Saison 1967/68 feierte Löhr mit dem 1. FC Köln seinen ersten Titel. In der Liga war er mit 27 Toren in 34 Spielen der Torschützenkönig, doch die Geißböcke wurden nur Vierter in der Tabelle. Den Titel holten sich die Kölner im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum. Hannes Löhr erzielte in Minute 70 die Entscheidung zum 4:1.

1. FC Köln: Knapp zehn Jahre ohne Titel - Größter Erfolg 1978

In den Jahren nach dem Pokalerfolg 1968 gab es für Löhr und den FC wenig zu feiern. In der Liga sank man ins Mittelfeld ab und im Pokal scheiterten die Geißböcke 70, 71 und 73 im Finale. Eigentlich wollte Löhr seine Spielerlaufbahn 1975 beenden, doch der 1. FC Köln drängte ihn nach der Verletzung von Mittelstürmer Dieter Müller zur Reaktivierung, die ihm weitere Titel einbringen sollten. Zuerst feierte er unter Hennes Weisweiler 1977 seinen zweiten DFB-Pokalsieg, ehe er in der Folgesaison 1977/78 mit dem Double aus Meisterschaft und Pokal den Höhepunkt seiner Spielerkarriere feierte.

Hannes Löhr und Toni Schumacher präsentieren den FC-Fans das Double 1978.
Hannes Löhr (links) und Toni Schumacher präsentieren den FC-Fans das Double 1978. (Foto: 06.05.1978) © IMAGO / Pfeil

Für die Nationalmannschaft absolvierte er 20 Spiele, in denen er lediglich fünf Tore erzielen konnte. Bei der WM 1970 wurde er mit der DFB-Auswahl dritter Platz und erhielt – wie alle Mitglieder des deutschen Kaders – das Silberne Lorbeerblatt. Sein letztes Länderspiel machte er am 9. September 1970 gegen Ungarn. 1972 war er bei der EM zwar im Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz.

Hannes Löhr ist Rekordhalter beim 1. FC Köln – Aufnahme in die Hall of Fame 2018

Löhrs 166 Tore sind bis heute Bundesliga-Vereinsrekord der Kölner. Insgesamt absolvierte er 381 Ligaspiele für den 1. FC Köln. In der ewigen Torschützenliste der Bundesliga steht Löhr auf dem neunten Platz.

Während seiner aktiven Laubahn hatte Löhr immer wieder gesundheitliche Probleme. Er überstand eine Tuberkulose, eine Lebererkrankung und eine Blutvergiftung. Bis zu seinem Tod im Jahr 2016 lebte er mit seiner Tochter in Köln-Junkersdorf. 2018 wurde er in die Hall of Fame des 1. FC Köln aufgenommen. (rj)

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