1. FC Köln: Maurice „Mucki“ Banach – eine tragische Geschichte

Maurice „Mucki“ Banach spielte zwischen 1990 und 1991 beim 1. FC Köln, bis ein tragischer Autounfall sein Leben viel zu früh beendete.
Köln – Maurice Banach war eines der hoffnungsvollsten Sturmtalente der späten 1980er- und frühen 1990er-Jahre. In 49 Spielen für den 1. FC Köln erzielte er 24 Tore und deutete damit an, dass er sich zu einem der besten Spieler Deutschlands und vielleicht sogar auf der Welt hätte entwickeln können. Hätte es nicht einen tragischen Autounfall gegeben, der den Hoffnungsträger viel zu früh aus dem Leben riss.
Das war Maurice „Mucki“ Banach
► Geburtsdatum: 9. Oktober 1967 (Münster)
► Spieler beim 1. FC Köln: 1990-1991 (49 Spiele, 24 Tore)
► Todesdatum: 17. November 1991 (in der Nähe von Remscheid)
► Begraben: Zentralfriedhof in Münster
Maurice Banach privat: Von Preußen Münster über Dortmund in die Domstadt
Maurice „Mucki“ Banach wurde am 9. Oktober 1967 in Münster geboren. Er war der Sohn einer Deutschen und eines US-amerikanischen Soldaten. Seine einzigen Länderspiele absolvierte er für die deutsche U21-Nationalmannschaft. Bis zur C-Jugend spielte Banach in seiner Heimatstadt bei Preußen Münster. Danach ging er zu Borussia Dortmund, wo er im Alter von 17 Jahren seinen ersten Profivertrag erhielt. In zwei Jahren lief er insgesamt 14 Mal in der Bundesliga für den BVB auf und konnte dabei auch zwei Tore erzielen. Den großen Durchbruch schaffte er bei Schwarz-Gelb aber nicht.
1988 wechselte er zum Zweitligisten SG Wattenscheid 09, wo er sich zu einem Top-Stürmer entwickeln sollte. In der Saison 1989/90 wurde er mit 21 Treffern Torschützenkönig seines Teams und der 1. FC Köln wurde auf Banach aufmerksam. In der Domstadt absolvierte der gebürtige Münsteraner insgesamt 49 Spiele. Bis zu einem Tag im November 1991 – den wohl kein langjähriger FC-Fan jemals vergessen wird.
1. FC Köln: Banach verunglückt nach Schalke-Spiel tödlich

Denn am 16. November 1991 war der 1. FC Köln zu Gast bei Schalke 04 und unterlag den Knappen mit 0:3. Maurice Banach hatte mit den FC-Verantwortlichen vereinbart, dass er nach dem Spiel in Gelsenkirchen in seine Heimatstadt Münster fährt und sich erst am kommenden Tag auf den Heimweg gen Köln macht. Und so fuhr der damals 24-Jährige am Morgen des 17. Novembers auf der A1 von Münster nach Köln. In der Nähe von Remscheid kam sein Wagen von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Brückenpfeiler und ging in Flammen auf. Banach starb noch an der Unfallstelle, bevor man ihm zur Hilfe eilte. Die genaue Unfallursache konnte nie ermittelt werden.
18 Jahre nach Banach-Tod: Schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Köln
18 Jahre nach dem Tod von Maurice Banach erhob seine Witwe Claudia Banach schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Köln. Sie sagte, der Verein habe sich nach dem Tod nicht angemessen verhalten und befeuerte damit den Mythos, der sportliche Abstieg des ehemaligen Spitzenclubs und das Ableben Banachs stünden im Zusammenhang. 2020 wurden die Vorwürfe vom ehemaligen Mitspieler Andreas Gielchen erneut aufgegriffen und konkretisiert.
Zum 30. Todestag Maurice Banachs kehrte endlich Ruhe ein, denn der Verein und die Familie des Stürmers konnten sich versöhnen. Es gab ein Benefiz-Spiel zu Ehren von Banach, eine Trikot-Aktion und Matthias Nelles komponierte einen kölschen Song für ihn. Darüberhinaus wird durch das Buch „Sie nannten ihn Mucki“ von Ralf Friedrichs und Thomas Reinscheid das Andenken des Spielers bis heute gewahrt. (rj) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.