Update, 22:40 Uhr: Dann geht es noch einmal um die Nizza-Thematik, ein Fan findet es „komisch, dass das Thema jetzt erst kommt“. Er sei in Nizza gewesen, hatte dort in der Stadt gefeiert und berichtet von seinen Erlebnissen. Er hätte sich eine klarere Stellungnahme von Vorstand und Co. gewünscht. Weitere Wortmeldungen: Ein Mitglied, das seit 1. September 2022 dabei ist, bedankt sich, hier sein zu dürfen – unter massig Applaus. Der letzte Beitrag: Eine Kritik am Claim „Spürbar Anders“ und Ärger darüber, dass es keinen kölschen Claim stattdessen gibt. Man merkt: So langsam neigt sich die Veranstaltung dem Ende. Natürlich wird der Vorstand hierzu aber nochmal Stellung nehmen.
Das tut Werner Wolf. Über den kölschen Claim mache man sich Gedanken. Zu Nizza: „Wir haben sehr klar gemacht, wie wir uns aufstellen und weiter vorgehen wollen. Wir wollen intensiv gegen die Gewalttäter vorgehen, sind da zusammen und sehr klar. Wir haben aber auch gesagt, dass die Sache komplexer ist, als man sich manchmal vorstellt. Wir brauchen ein wenig Zeit, haben gestern mit der Polizei gesprochen. Wir dürfen nichts sagen, weil der Staatsanwalt uns verboten hat, zu Ermittlungen Stellung zu nehmen.“
Update, 22:35 Uhr: Der Satzungsänderungsantrag muss ebenfalls durch die Abstimmung und wird beschlossen: 95,58 Prozent, also 584 Mitglieder stimmten dafür, 4,42 Prozent dagegen. Klare Sache. Wir kommen zur TOP 12, der allgemeinen Aussprache. Hier darf nun jeder seine Meinung äußern, zu verschiedenen Themen. Bislang gibt es nur eine Wortmeldung, dabei geht es um die Qualitätskontrolle bei der Internationalisierung. „Es sollte einen guten Fit geben zu unseren Werten und anderen Qualitätskriterien“, sagt Philipp Türoff, Geschäftsführer.
Update, 22:22 Uhr: Nun kommt es zu einem Satzungsänderungsantrag von Vorstand und Mitgliederrat. Es geht um die Zustimmung von Mitgliedern bei Anteilsverkäufen. Dazu meldet sich ein Mitglied und äußert Kritik, der Antrag würde nicht dem Ideal eines mitgliedergeführten Vereins entsprechen. Ein nächstes Mitglied betritt die Bühne und schlägt in dieselbe Kerbe, übt Kritik. Rettich antwortet, danach wird abgestimmt.
Update, 22:19 Uhr: Der Vorstand des 1. FC Köln ist wiedergewählt. Die anwesenden 827 Mitglieder wählten das bestehende Trio mit 91,82 Prozent wieder. Damit ist der wohl wichtigste TOP über die Bühne gebracht. Lediglich 59 Personen, also 8,18%, stimmten dagegen. „Ich bin überwältigt, danke für ihr Vertrauen“, sagt der alte und neue Präsident Dr. Werner Wolf.
Update, 22:15 Uhr: Die Wahl geht los, es kann nur für ein Vorstandsteam, nicht für Einzelpersonen abgestimmt werden. Aufgrund der Bedeutung dieser Wahl werden die elektronischen Wahlgeräte eingesetzt. Nun wird noch einmal erklärt, wie es abläuft – für alle, die etwas später hinzugekommen sind. Gegenkandidaten zum aktuellen Vorstand gibt es übrigens nicht.
Update, 22:03 Uhr: Der Vorstand antwortet auf die Redebeiträge zuvor, vor allem der vielfach angesprochene Carsten Wettich ergreift das Wort. Drei Wortbeiträge gab es zu den Wahlreden des Vorstandes, sie drehten sich um die Themen bisherige Arbeit des Vorstands, Kritik am Fehlermanagement und der Kommunikation sowie 50+1. In Kürze steht dann die Wahl auf dem Programm.
Update, 21:59 Uhr: Das nächste Mitglied betritt die Bühne und stärkt dem Vorstand zumindest leicht den Rücken. „Sie haben ihre Arbeit nicht herausragend gut, aber durchaus gut gemacht. Beim letzten Mal stand hier noch Toni Schumacher...also wirklich, nä!“, dafür gibt es Applaus. Zurecht.
Update, 21:52 Uhr: Nun gibt es noch eine Aussprache, bevor die Vorstandswahl ansteht. Das erste Mitglied steht auf der Bühne: „Wahnsinn, wie wenig Mitglieder hier sind, dennoch herrscht hier eine große Energie“, sagt er, bevor er den amtierenden Vorstand kritisiert. „Ja, wir sind auf Europa-Kurs, das ist wunderbar. Aber das darf uns nicht den Blick auf Versäumnisse verstellen. Der Vorstand spricht von Fehlermanagement, aber diese Fehler werden nicht eindeutig benannt. Zu viele Versprechen von 2019 blieben unerfüllt. So fällt es schwer, den Kandidaten heute eine Stimme zu geben.“ Einige Mitglieder applaudieren, der Großteil hält sich jedoch bedeckt.
Update, 21:45 Uhr: Es spricht Vizepräsident Eckhard Sauren. „Wir wollen hier beim FC etwas Bleibendes aufbauen. Jeder ist Teil des Ganzen und wichtig. Wir werden den Club so zukunftsorientiert aufstellen wie nie zuvor. Unser Blick in die Zukunft muss aber noch weiter vorausgehen. Wir müssen nachhaltiger werden, das zeigt nicht erst die Dürreperiode im vergangenen Sommer. Bei den Trikots setzen wir mehr auf recyceltes Polyester. Haben Fan-Artikel aus Bio-Baumwolle. Wir waren 2021 das erste Mal klimaneutral. Das kann aber nur der Anfang sein. Wir wollen in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle in Deutschland und vielleicht sogar im europäischen Vergleich einnehmen. Das ist eine ehrgeizige Ansage, doch wir meinen sie ernst.“
Update, 21:32 Uhr: Werner Wolf ist fertig, jetzt ist Carsten Wettich an der Reihe. Im Anschluss spricht noch Eckhard Sauren, der zweite Vizepräsident. Im Anschluss wird gewählt. Rettich spricht über Anteilsverkäufe – „darüber wird niemand entscheiden, außer ihr Mitglieder“, sagt er und erntet dafür Applaus. Auch um die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs sowie des 1. FC Köln geht es. „Zudem wollen wir durchsetzen, dass 50+1 konsequent weitergeführt wird.“
Update, 21:25 Uhr: Wolf spricht noch einmal über die infrastrukturellen Herausforderungen – Stichwort: Geißbockheim – und erklärt, dass die Planungen für einen Alternativstandort in Marsdorf weiterhin laufen. „Wir hoffen, in den kommenden anderthalb Jahren ein Ergebnis präsentieren zu können.“ Das nächste große Thema: Das RheinEnergie-Stadion. „Wir werden alles dafür tun, euch wieder große Fußballfeste zu bieten, aber werden keine Luftschlösser bauen.“ Der Pachtvertrag läuft 2024 aus, ohne Stadion dastehen werde man allerdings nicht. „Wir werden immer in Müngersdorf bleiben“, verspricht er.
Update, 21:14 Uhr: Dr. Werner Wolf tritt noch einmal ans Podium und spricht in seiner Rolle als „Noch-Präsident“ – bis zur wahrscheinlichen Wiederwahl in wenigen Minuten. Er bedankt sich beim Mitgliederrat und seinen Vorstands-Kollegen, wirbt für die Wiederwahl. Wettich und Sauren stehen etwas entfernt hinter dem Pult und lauschen dem Präsidenten. „Auch nach drei Jahren ist es für mich weiter eine große Ehre, hier oben zu stehen. Deshalb bewerbe ich mich für eine erneute Amtszeit als Präsident und möchte diesen Weg gemeinsam weitergehen. Zudem wollen wir es weiter beibehalten, dass der Verein zu 100% euch gehört.“
Update, 21:05 Uhr: Dasselbe Prozedere nun für Mitgliederrat, Wahlkommission und Gemeinsamen Ausschuss. Die Ergebnisse in Kürze hier – alles andere als eine Gesamtentlastung würde jedoch sehr überraschen. Und tatsächlich: Alle Gremien sind mit überwiegender Mehrheit entlastet. Damit haben wir schnell mal vier Punkte der Tagesordnung hinter uns gebracht und kommen als Nächstes zum wohl wichtigsten Tagesordnungspunkt 10, der Vorstands-Wahl. Dazu sprechen noch einmal der Mitgliederrats-Vorsitzende Ho-Yeon Kim, und später auch die drei Herren aus dem Vorstand.
Update, 20:50 Uhr: Wir gehen über zum nächsten Tagesordnungspunkt (TOP 6), der Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021/2022. Hier wird heute per Hand abgestimmt, das heißt, das Ergebnis muss klar und deutlich erkennbar sein, sonst wird die Abstimmung mit dem Gerät durchgeführt. Die Entlastung des Vorstands erfolgt als Gesamtentlastung, das heißt, es wird einmal für das komplette Trio abgestimmt. Und siehe da: Die Mitglieder entlasten den Vorstand komplett.
Update, 20:42 Uhr: Das nächste Mitglied tritt ans Rednerpult. „Sportlich läuft es mal wieder gut, und das ist auch der Grund, warum ich mich melde: Wir sind in einigen Dingen zu harmonisch. Wir haben es heute geschafft, unsere Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert, gerade einmal 700 sind hier. Zudem misfällt mir die Kommunikation. Keiner weiß, wer in den Arbeitskreisen zu dem Thema ist, wie groß sie sind. Ich würde mir vom Vorstand wünschen, dass die Kommunikation weiter verbessert wird. Wir müssen kritisch miteinander umgehen und nicht nur alles schönreden.“
Update, 20:37 Uhr: Es gibt die ersten Antworten. Werner Wolf: „Wir werden uns natürlich mit denen auseinandersetzen, die wir aus Nizza identifizieren können.“ Ho-Yeon Kim beantwortet die Frage zu den Nizza-Krawallen, was der FC machen könne. „Zunächst einmal müssen Ermittlungen abgeschlossen werden, dann kann ein Ausschlussverfahren durchgeführt werden.“ Wettich zum personalisierten Tickets: „Jede Karte ist mit einem Käuferdatum hinterlegt, das heißt, wir kennen die Käufer. Am Ende des Tages wird damit nichts verhindert, keine Ausschreitungen verhindert. Ich bin überzeugt davon, dass die Polizei vor Ort bessere Möglichkeiten hat, die Personen zu identifizieren.“
Update, 20:30 Uhr: Nächster Nizza-Kommentar von einem Mitglied. Zudem will er wissen, wie der Vorstand zur Personalisierung von Karten steht. „Ich finde es richtig, wenn die ermittelten Täter rausgeschmissen werden. Mich kotzt es wirklich an, mich von Ultras und Hooligans erpressen zu lassen.“ Er will wissen, wie hoch die Verbandsstrafen sind, die der FC bislang entrichten mussten. Die Antwort gibt es nach den nächsten Wortmeldungen.
Der nächste Fan erheitert die Halle. „Heute sind ja nur wenige gekommen, weil es keine Hoodies gibt. Ich wollte euch alle aufrufen, dass wir eine Petition machen, damit die Stadt Köln uns auch mal unterstützt. Wie sieht denn das Geißbockheim aus? Unsere Jugend ist top, aber wenn man da duschen geht, muss man sich die Füße mit Schimmelpilz-Mittel eincremen. Danke, dat wor et.“ Das nächste Mitglied lobt die Rede von Christian Keller und will nur etwas Lob loswerden. Für die Herren auf dem Podium sicher auch einmal schön.
Update, 20:28 Uhr: Die erste Aussprache zu den Zahlen des Geschäftsjahres läuft – doch das erste Mitglied kommt noch einmal auf die Nizza-Vorfälle zu sprechen; eigentlich ist dafür die allgemeine Aussprache am Ende vorgesehen. „Rassismus, Homophobie und Gewalt haben im Fußball keinen Platz. Was ich zudem sagen muss: Dieser Angsthasenfußball, den wir jahrelang gesehen haben, hat mit Steffen Baumgart ein Ende gehabt. Das ist toll. Ich bin jeden Spieltag beeindruckt, was er aus dieser Mannschaft macht.“
Update, 20:06 Uhr: Keller: „Wenn wir uns langfristig positiv entwickeln wollen, müssen wir Schritte in die richtige Richtung gehen. Das wichtigste im Fußballclub ist die Gemeinschaft. Nicht nur das starke Kollektiv auf dem Rasen, sondern auch abseits. Nur wenn alle gemeinsam in die gleiche Richtung laufen und sich nicht beirren lassen, kann es funktionieren. Wenn sich jemand nicht so verhält, wie man das möchte, muss man mit ihm reden und nicht sagen, er muss weg. Dialog ist die richtige und einzige Lösung. Du gewinnst im Fußball nur gemeinsam, umso besser die Gemeinschaft zusammenhält, desto höher sind die Erfolgschancen.“
Nun stellt Mitgliederrats-Vorsitzender Ho-Yeon Kim den Bericht des Mitgliederrats vor.
Update, 19:57: Keller weiter: „Es muss das Hauptziel sein, so schnell wie möglich 40 Punkte in der Bundesliga zu holen und unsere Spieler sowie Talente weiterzuentwickeln.“ Und wo soll es über die Saison hinaus hingehen? „Eine Platzierung ist nicht definiert, langfristig wollen wir aber zu den Top Ten in Deutschland zählen. Dazu wollen wir die Voraussetzungen schaffen, da soll es langfristig hin. Dazu wird einiges zu erledigen sein, wir werden Zeit brauchen.“
Und weiter: „Wir müssen wirtschaftlich gesunden. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist die Basis, die sportliche Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Wir müssen Organisationsstrukturen professionalisieren. Und die Infrastruktur verbessen. Und wir müssen an der FC-Identität feilen, wissen, was uns wirklich ausmacht. Wir müssen festlegen, wofür wir wirklich stehen. Und wir brauchen eine klare Konzeption in allen Bereichen, es gilt, den Matchplan umzusetzen, den Vorstand und Gremien bereits vorgestellt haben. Wir brauchen eine einheitliche Idee, einen roten Faden, an dem sich alle entlang hangeln können.“
Update, 19:50 Uhr: Keller: „Wenn wir uns die FC-Historie anschauen, können wir zurecht sagen, dass der FC seit den 90er Jahren dem Anspruch, zu den Top-Standorten in Deutschland zu gehören, nicht gerecht wird. Wo sind Entwicklungsfelder? Erstes, ganz großes: Der FC ist ein finanzwirtschaftlicher Sanierungsfall, über 80 Millionen Euro Verbindlichkeiten kann man nicht einfach wegwischen. Wir brauchen Sondererlöse wie Transfers, um operativ überleben zu können. Zweites Themenfeld: Du musst nicht das meiste Geld haben, solltest aber mit deinen Ressourcen sinnvoll umgehen“, so Keller.
„Da haben wir Luft nach oben. Und ein drittes Feld: Wir sind auch bei den infrastrukturellen Möglichkeiten nicht mehr auf Bundesliga-Niveau, da sind teilweise Drittligisten besser ausgestattet. Das Geißbockheim ist mit der schönste Arbeitsplatz, aus infrastruktureller Sicht aber nicht mehr zeitgerecht. Man kann nicht mit über 20 Mannschaften auf sieben Plätzen trainieren, das funktioniert nicht. Es ist echt einiges zu tun, aber das darf nicht hemmend wirken. Es muss ein Antrieb sein, an den Entwicklungsfeldern zu arbeiten. Wenn wir da besser werden, können wir dem Anspruch gerecht werden, den dieser Standort verdient.“
Update, 19:47 Uhr: Jetzt betritt mit Christian Keller der zweite Geschäftsführer die Bühne. „Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich kann aber keinen Rückblick auf die vergangene Saison machen, sondern drei Fragen beantworten: Welche Ausgangslage habe ich im April 2022 hier vorgefunden? Welchen Weg wollen wir sportlich gehen? Und was braucht es dazu?“ Zur Ausgangslage: „Ich habe zunächst einmal viel Positives gesehen, seit ich in Köln sein darf. Dass Fans wie hier eins sind mit ihrem Club, das ist schon etwas ganz Besonderes.“
Update, 19:43 Uhr: Türoff weiter: „Die Belastung ist hoch, das Eigenkapital ist fast aufgezehrt. Wir haben von einem finanzwirtschaftlichen Sanierungsfall gesprochen, wir müssen wirksam gegensteuern. Die Zuschauer sind zurück in den Stadien, die besseren Zeiten sind heute. Dank einer sportlich sehr erfolgreichen Saison konnten wir einige Plätze in der TV-Tabelle gut machen. Wir haben Transfererlöse erzielt, wir haben die Gruppenphase der Conference League erreicht. Das alles hilft, ganz klar. Wir planen im gegenwärtigen Geschäftsjahr für die KGAA ein positives Ergebnis. Ich sehe viel Anlass für Zuversicht und Motivation, diesen Weg zu gehen und erfolgreich zu gestalten.“
Update, 19:35 Uhr: Geschäftsführer Philipp Türoff betritt die Bühne und spricht über die wirtschaftliche Lage. „Der 1. FC Köln ist kein Unternehmen, wie ich es schon geführt habe. Es ist ein besonderer Verein. Hier geht es für uns im Management darum, besonders leidenschaftlichen und erfolgreichen Fußball zu organisieren. Ich hatte bereits einige spezielle FC-Momente und weiß nun auch, wo ich hier angekommen bin.“ Dann stellt er die Zahlen vor. Folgendes ist, zusammengefasst, wichtig:
Update, 19:24 Uhr: Wolf zu Nizza: „Die Vorfälle dort haben jede Freude über das Spiel oder Ergebnis getrübt. Wir haben uns dazu geäußert, doch ich würde gern noch einmal zusammenfassen. Erstens: Die Sicherheitsvorkehrungen im Nizza-Stadion hatten den Namen nicht verdient. Zweitens: Es gab massive Attacken auf ganz normale FC-Fans im Umfeld des Spiels, das fing mittwochs schon an und ging freitags weiter. Unsäglich. Das rechtfertigt natürlich niemals die Attacken von Menschen im Stadion, die mit FC-Farben aufgetreten sind. Das ist keine Rechtfertigung für irgendwas.“
„Wir haben erfahren müssen, dass viele FC-Fans in extremer Angst haben leben müssen. Insgesamt 32 Menschen wurden verletzt. Wir, Vorstand, Geschäftsführung und Club werden alles tun, die betroffenen Mitglieder zu finden und sie mit Dauerkarten-Entzug, Stadionverbot und Mitgliedsentzug sanktionieren. Das Thema ist sehr komplex. Wir hatten gestern ein erstes, sehr gutes Gespräch mit dem neuen Kölner Polizeipräsidenten geführt und werden darüber berichten. Unsere tiefste Überzeugung ist es, dass wir mit allen im Gespräch bleiben müssen, das ist für uns alternativlos.“
Update, 19:11 Uhr: Wolf zum neuen Geschäftsführer Markus Rejek: „Wir konnten offiziell verkünden, dass ab 1. November Markus Rejek dazustößt und das Dreigestirn mit Keller und Türoff komplettieren wird.“ Dies war bereits länger bekannt, nun gab es sozusagen „Nägel mit Köpfen“. Der neue GF kommt aus Bielefeld. Weiter geht es mit dem Thema Internationalisierung: „Eine Japan-Reise ist in diesem Jahr noch geplant, wir gehen im Winter vor allem aus sportlichen Gründen in die USA, werden uns auch dort diesen interessanten Markt anschauen. Wir müssen zusätzliche Einnahmen generieren, um unsere sportliche Abteilung weiter verstärken zu können.“
Dann geht es um die Infrastruktur. „Ihr kennt die Trainingsmöglichkeiten am Geißbockheim, wir brauchen eine Erweiterung. Gemeinsam mit der Geschäftsführung haben wir große Fortschritte gemacht in den Gesprächen mit der Stadt. Das neue Nachwuchsleistungszentrum ist ein zentraler Bestandteil des Matchplans, und das wird auch die Arbeit in den nächsten drei Jahren begleiten.“
Update, 19:05 Uhr: Wolf weiter: „Auf dem Platz hat sich einiges verändert. Das Team hat sich mit allem, was sie hatten reingeworfen, drei Derbys gewonnen und keines verloren. Das war viel mehr, als wir uns in unseren kühnsten Träumen erhofft hätten“, sagt er. Auch die FC-Frauen finden natürlich Erwähnung. „Sie haben die Liga gehalten, sind mutig in die neue Liga gegangen und sind belohnt worden. Das ist ein tolles Ergebnis.“
Update, 18:59 Uhr: Der Jahresbericht des Vorstandes steht an, TOP 3. Präsident Dr. Werner Wolf ergreift das Wort. Er begrüßt die anwesenden Mitglieder. Dann geht es um die finanzielle Situation. „Wir gehören nicht zu den Glücklichen, die von der Mutter Geld bekommen oder in Einnahmen schwimmen.“ Deshalb habe die Corona-Zeit (es geht heute um die Saison 2021/22) den FC vor finanzielle Probleme gestellt. Ein Dank geht deshalb auch an die Mitglieder, die den FC in der Pandemie-Phase besonders unterstützt haben.
Update, 18:56 Uhr: Es geht los mit Tagesordnungspunkt (TOP) Nummer 2, der Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit. 123.313 Mitglieder hat der 1. FC Köln aktuell, davon sind rund 90.000 stimmberechtigt. Insgesamt 913 stimmberechtigte Mitglieder sind aktuell anwesend.
Update, 18:49 Uhr: Baumgart über den Kader: „Ich habe es oft erlebt, dass es ein A- und B-Team gab, das hat mir als Spieler schon nicht gefallen. Ich finde es wichtig, dass jeder weiß, dass er Aufgaben hat und wichtig ist. Wir sehen, dass wir Spiele oft in der letzten Viertelstunde drehen, weil die Jungs auch von der Bank da ist. Man muss auch sagen, dass die Mannschaft das so annimmt und es akzeptiert wie respektiert. Ich gebe dem Saisonstart eine solide Note 3, mit der Hoffnung, dass es eine 1 oder 2 wird.“
Update, 18:43 Uhr: Steffen Baumgart und Thomas Kessler betreten als Vertreter der FC-Lizenzspielerabteilung die Bühne und geben eine Einschätzung zur aktuellen Situation ab. Baumgart: „Ich glaube, wir können alle stolz sein, weil wir einen gemeinsamen Weg gegangen sind. Das zeichnet uns als Verein aus. Ich hoffe, dass alle daran genauso Spaß haben wie ich.“ Ein Grinsen lässt er sich trotzdem nicht entlocken. „Die Jungs arbeiten gut, wir haben Spaß am Job. Wir gehen diesen Weg, von dem wir immer reden, und der wird nie zuende sein. Das bringt einen jeden Tag einen Schritt weiter.“
Update, 18:35 Uhr: Nun werden einige langjährige Mitglieder geehrt. Fred Adelberger beispielsweise, der dem FC bereits seit 70 Jahren die Treue hält. Auch einige Mitglieder, die bereits seit 50 respektive 60 Jahren dabei sind, stehen auf der Bühne und werden geehrt. Unter großem Applaus der anwesenden Anhängerinnen und Anhänger.
Update, 18:26 Uhr: Während der Ablauf erklärt wird, lohnt sich vielleicht ein Blick auf vergangene Mitgliederversammlungen des 1. FC Köln, bei denen es mitunter denkwürdig zuging. Die aktuelle Mannschaft ist übrigens auch immer noch da, die Spieler sitzen an der rechten Seite der Bühne. Derweil werden weitere Probe-Abstimmungen durchgeführt, diesmal mit rund 700 Mitgliedern. Immerhin.
Update, 18:20 Uhr: Es geht los, das Podium wird vorgestellt. Darauf nimmt das Vorstandstrio Platz, ebenso wie die Geschäftsführung (Christian Keller und Philipp Türoff). Auch Ho-Yeong Kim vom Mitgliederrat ist mit dabei. Die Veranstaltung startet mit der Totenehrung sowie der Ehrung der Jubilare.
Update, 18:12 Uhr: „Ihrefeld, Raderthal...“ – Die FC-Hymne schallt durch den Veranstaltungstempel in Köln-Deutz. Die E-Sport-Mannschaft, die Frauen-U20, die Bundesliga-Frauen und die Bundesliga-Herren betreten die Bühne. Auch Coach Steffen Baumgart ist dabei und reckt den Schal in die Höhe. Die perfekte Einstimmung auf einen hoffentlich entspannten Abend.
Update, 18:08 Uhr: Eine Probeabstimmung hat aufgezeigt, dass sich aktuell rund 600 FC-Mitglieder in der Arena befinden. Noch einmal zur Erinnerung: Fast 120.000 Mitglieder zählt der in dieser Kategorie viertgrößte Verein in Deutschland insgesamt. Als Versammlungsleiter fungiert Dr. Dieter Steinkamp aus dem FC-Beirat. Jetzt betreten unter anderem die FC-Profis unter großem Applaus die Bühne.
Update, 18:03 Uhr: Aktuell wird das Prozedere erklärt, wie anwesende Mitglieder ihre Stimme, beispielsweise bei der Vorstandswahl, abgeben können. Neu: Die Gesamtentlastung der einzelnen Gremien wird in diesem Jahr nicht per Abstimmungs-Gerät, sondern „altmodisch“ per Handzeichen durchgeführt. Das soll wohl Zeit sparen und die Veranstaltung nicht zu lang werden lassen. Moderiert wird das Ganze in der Arena wie in den Vorjahren von Sport1-Moderatorin Jana Wosnitza.
Update, 17:47 Uhr: Aktuell beschallt Musiker Stefan Knittler noch die Bühne in der Lanxess Arena, in etwas weniger als 15 Minuten soll die Mitgliederversammlung jedoch dann auch offiziell starten.
Update vom 20. September, 16:02 Uhr: Wie der 1. FC Köln auf 24RHEIN-Nachfrage erklärt, erwartet der Club heute Abend zwischen 1500 und 2500 FC-Mitglieder in der Lanxess Arena. Genaue Zahlen zu nennen, sei jedoch schwierig, weil keine Vorab-Anmeldung notwendig war. Für die übrigen rund 120.000 Mitglieder, die den Weg nach Deutz nicht antreten, gibt es im Mitgliederbereich auf der Homepage einen Livestream der Veranstaltung. Hier ist allerdings ausschließlich eine stille und passive Teilnahme möglich: Zwar kann die MV dort verfolgt werden, Wortbeiträge können von der heimischen Couch aus allerdings nicht eingereicht werden.
Update vom 20. September, 14:44 Uhr: Heute um 18 Uhr ist es soweit: Die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln steht auf dem Programm. Dazu werden etliche Fans in die Lanxess Arena nach Deutz pilgern, um den Berichten des Vorstands zu lauschen, eben jenen wiederzuwählen und auch kritische Fragen zu stellen. Wie lange die Veranstaltung dauert, ist aktuell noch nicht absehbar, der Zeiger auf der Uhr dürfte allerdings Mitternacht überschreiten, bis die Versammlung offiziell beendet ist. Ab ca. 17:30 Uhr berichtet 24RHEIN live aus der Arena.
Erstmeldung vom 19. September, 13:17 Uhr: Köln – Wenn sich etliche FC-Fans in der Lanxess Arena in Köln (Stadtteil Deutz) versammeln, ihre virtuellen Stimmzettel hochhalten und Vorstand sowie Geschäftsführung mit ihren Fragen in die Ecke treiben, ist allen Beteiligten klar: Die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln steht wieder an. In diesem Jahr geht es am 20. September 2022 um die Geschäftsberichte zur Saison 2021/22, zudem steht auch die Vorstandswahl auf der Tagesordnung. 24RHEIN begleitet die Mitgliederversammlung 2022 des 1. FC Köln im Live-Ticker.
Mitglieder können die Mitgliederversammlung im geschlossenen Mitgliederbereich im Stream auf der FC-Website verfolgen.
Einige Fragen sind dennoch weiterhin offen: Wie werden die Fans auf die von Vorstand und Geschäftsführung (Christian Keller und Philipp Türoff) vorgelegten Finanz-Berichte reagieren? Werden sie dem amtierenden Vorstands-Trio aus Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich weiterhin das Vertrauen schenken und den Vorstand im Amt bestätigen? Und wie moderieren alle Beteiligten das Thema der Nizza-Krawalle, das vielen Fans nach den schlimmen Bildern aus Frankreich vom 8. September noch immer im Kopf sein dürfte?
Die Antwort darauf wird der Abend des 20. September geben, wenn sich die FC-Familie um 18 Uhr in Köln-Deutz versammelt. Im Vergleich zu vielen anderen Bundesliga-Clubs, bei deren Mitgliederversammlung es stürmisch zuging – Beispiel FC Bayern oder Hertha BSC –, dürfte die MV des FC auch mit Blick auf den starken Saisonstart eher ruhig ablaufen. Wenn die vergangenen Jahre jedoch eines gezeigt haben, dann, dass es auch bei dieser Veranstaltung noch immer zu der ein oder anderen Überraschung kommen kann. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.