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1. FC Köln: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Nizza-Ausschreitungen

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Von: Johanna Werning

Beim Conference-League-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und OGC Nizza kam es zu schweren Ausschreitungen. Jetzt ermittelt die französische Staatsanwaltschaft.

Köln – Nach den schweren Ausschreitungen vor dem Conference League-Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza hat die Staatsanwaltschaft in der südfranzösischen Stadt mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um gemeinschaftliche Sachbeschädigung am offiziellen Fan-Shop des OGC im Stadion sowie um gemeinschaftliche Gewalt am und im Stadion, teilte die Anklagebehörde am Freitag in Nizza mit. Außerdem nannte sie das Mitbringen und Werfen von Pyrotechnik im Stadion.

Schlägerei zwischen Fans des 1. FC Köln und von OGC Nizza.
Vor dem Spiel gab es schwere Ausschreitungen und Schlägereien zwischen beiden Fan-Lagern. © NorbertScanella/Panoramic/Imago

1. FC Köln: Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen nach Nizza-Ausschreitungen ein

Die von den Sicherheitsbehörden des Departements geleiteten Ermittlungen hätten das Ziel, die Verantwortlichen zu identifizieren und zu fassen, betonte Staatsanwalt Xavier Bonhomme. Bei den Ausschreitungen beim Spiel der UEFA Europa Conference League waren nach Angaben der Präfektur 32 Menschen verletzt worden. Eine Person stürzte von der Tribüne des Mittelrangs und wurde schwer verletzt. Dieser Pariser Fan befinde sich inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr, hieß es.

Termine der Gruppenphase der Europa Conference League

Spieltag 1: Donnerstag, 8. September 2022, 18:45 Uhr – OGC Nizza vs. 1. FC Köln

Spieltag 2: Donnerstag, 15. September 2022, 21 Uhr – 1. FC Köln vs. 1. FC Slovácko

Spieltag 3: Donnerstag, 6. Oktober 2022, 21 Uhr – 1. FC Köln vs. FK Partizan Belgrad

Spieltag 4: Donnerstag, 13. Oktober 202, 18:45 Uhr – FK Partizan Belgrad vs. 1. FC Köln

Spieltag 5: Donnerstag, 27. Oktober 2022, 18:45 Uhr – 1. FC Slovácko vs. 1. FC Köln

Spieltag 6: Donnerstag, 3. November 2022, 21 Uhr – 1. FC Köln vs. OGC Nizza

Ausschreitungen vor Köln-Spiel in Nizza: „Was hier passiert ist, ist pervers“

Im Stadion kam es zusätzlich zu Sachbeschädigungen. Der Fan-Shop war schon vorher von Randalierern angegangen worden. Die Polizei musste massiv eingreifen. „Da fehlen einem fast die Worte, was vor dem Spiel vorgefallen ist“, sagte Baumgart-Vertreter André Pawlak. „Es ist traurig, was passiert ist.“

FC-Coach Steffen Baumgart, der das Spiel wegen einer Sperre von der Tribüne verfolgen musste, reagierte am Freitag ebenfalls schockiert: „Ich halte mich nicht für den ängstlichsten Menschen. Aber das, was gestern passiert ist, wird mich sehr lange begleiten.“

Ausschreitungen vor Köln-Spiel in Nizza: Präfektur macht vor allem deutsche Fans verantwortlich

Die Präfektur macht für die Ausschreitungen vor dem Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza in erster Linie die deutschen Fans verantwortlich. „Obwohl bei den Vorbereitungstreffen mit den Organisatoren und den Vereinsführern vereinbart worden war, dass die Fans mit dem größten Risiko von den deutschen Organisatoren in den sicheren Bereich der Tribünen gebracht werden sollten, erzwangen die deutschen Ultras den Durchgang und bewegten sich in Richtung der Tribüne Sud Populaire“, heißt es am Freitag.

„Es scheint, dass es eindeutig letztere waren, die die Nizzaer provozierten, unterstützt von Fans, die wahrscheinlich aus Paris kamen.“ Die Sicherheitsvorkehrungen seien dem Risikopotenzial der Begegnung angemessen gewesen, beurteilte die Präfektur das eigene Vorgehen.

1. FC Köln: Polizei Köln ermittelt nach Nizza-Ausschreitungen – und bittet um Hinweise

Auch in Köln laufen nun die Ermittlungen gegen die Krawallmacher. Polizeipräsident Falk Schnabel äußert sich entsetzt über die Bilder der Ausschreitungen beim Conference League Spiel in Nizza: „Es wird einmal mehr deutlich, dass wir Gewalttäter von den Stadien fernhalten müssen“, sagt er am Freitag. „Die Videoaufzeichnung, auf der der Sturz eines Zuschauers von der Tribüne geradezu bejubelt wird, macht mich fassungslos. Ich bitte alle, die Aufnahmen von Gewalttaten gemacht haben, diese der Polizei Köln zur Verfügung zu stellen.“

Ein entsprechendes Hinweisportal wurde bereits eingerichtet. „Wir werden alles daran setzen, dass sich die Szenen von Nizza in unserer Stadt nicht wiederholen. Mit dem 1. FC Köln gab es bereits einen ersten Austausch. Der Verein hat zugesagt, die Polizei Köln bei der Aufklärung der Vorfälle vollumfänglich zu unterstützen.“

Ausschreitungen vor Köln-Spiel in Nizza: Polizeikräfte bereits vorab drastisch erhöht

Die Zahl der am Donnerstag eingesetzten Polizeikräfte sei im Tagesverlauf bereits von 450 auf 650 erhöht worden, als sich zeigte, dass die betrunkenen deutschen Fans ein inakzeptables Verhalten in der Innenstadt von Nizza an den Tag gelegt haben sollen. Der Präfekt habe die Sicherheitskräfte angewiesen, Zerstörungen im Stadtbereich zu verhindern und den „Fan-Walk“ der Deutschen Richtung Stadion abzusichern und Auseinandersetzungen dort zu verhindern.

Das mit einer Verzögerung von 55 Minuten angepfiffene Conference-League-Spiel sei dann ohne Zwischenfälle verlaufen und die Fans beider Vereine hätten das Stadion ordentlich verlassen. Der Präfekt verurteilte die „besonders schweren Verstöße gegen die öffentliche Ordnung“ sowie „das unerträgliche Verhalten eines Teils der deutschen Fans“ aufs Schärfste und dankte den Einsatzkräften.(jw mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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