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1. FC Köln holt wichtigen Dreier gegen RB Leipzig – Jonas Hector sorgt mit Doppelpack für Überraschung

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Jonas Hector vom 1. FC Köln jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 gegen RB Leipzig.
Jonas Hector führte den 1. FC Köln zum Sieg. © IMAGO/Jürgen Schwarz

Der 1. FC Köln im zweiten Spiel unter Friedhelm Funkel den ersten Bundesliga-Sieg seit Anfang Februar geholt. Danke des Dreiers hält der FC den Anschluss an die Konkurrenz.

Köln – Voller Adrenalin forderte Friedhelm Funkel mit hochgerissenen Armen den Schlusspfiff, dann ballte er die Fäuste und schrie seine Freude heraus. Nach 95 Minuten Hochspannung war die Erleichterung beim Routinier riesengroß. Funkel hat bei seinem Heim-Comeback als Trainer des 1. FC Köln dank Matchwinner Jonas Hector einen völlig überraschenden und möglicherweise überlebenswichtigen Sieg gefeiert.

Der 67-Jährige gewann mit dem Tabellen-Vorletzten gegen den Zweiten RB Leipzig mit 2:1 (0:0) und zog vier Spiele vor dem Saisonende nach Punkten mit Hertha BSC auf dem Relegationsplatz gleich. Allerdings haben die derzeit in Quarantäne befindlichen Berliner zwei Spiele weniger absolviert. Für den FC war der Sieg der erste nach neun Spielen und erst der zweite Heimerfolg in dieser Saison. Der letzte Sieg gelang beim Rhein-Derby gegen Mönchengladbach Anfang Februar.

1. FC Köln zu Beginn gnadenlos unterlegen – RB Leipzig fehlt letzte Konsequenz

Funkel, der den FC zuletzt am 18. Oktober 2003 bei einem 1:0-Sieg gegen Freiburg mit Kollege Volker Finke betreut hatte, stellte in der Offensive dreimal um. Wer beim FC vorne spielte, war zunächst aber völlig egal, denn gefordert war nur die Defensive. Die von Julian Nagelsmann gegenüber dem 0:0 am Freitag gegen Hoffenheim gleich auf fünf Positionen veränderten Gäste überfielen den FC regelrecht und ließen dem Abstiegskandidaten kaum Luft zum Atmen. Nach sieben Minuten waren schon 5:0 Torschüsse für die Gäste notiert. Das erhoffte frühe Tor wollte aber nicht gelingen.

Nach etwa zehn Minuten berappelte sich der zunächst komplett überrumpelte FC und agierte nun geordneter. Dennoch war Leipzig dominant und betrieb wahren Chancenwucher. 13:3 Torschüsse wies die Statistik zur Pause aus, aber keinen Treffer. Die besten Gelegenheiten vergaben Haidara (3.) und Nordi Mukiele, die freistehend verzogen (36.), und Alexander Sörloth, dessen Kopfball Timo Horn parierte (41.).

Jonas Hector zweimal eiskalt – Leipzig scheitert an mangelnder Chancenverwertung

Und nach der Pause bekam RB dann prompt die Quittung. 56 Sekunden waren gespielt, als Hector eine Flanke von Jannes Horn zur 1:0-Führung einköpfte. Selbst Funkel schien so überrascht, dass er kaum jubelte. Nagelsmann zog sich zornig auf die Bank zurück. Leipzig wurde nun energischer. Doch nach dem Ausgleich von Haidara kippte das Spiel nicht etwa sofort. Im Gegenteil, die Kölner schlugen erneut durch Hector fast umgehend zurück. Diesmal jubelte auch Funkel, so energisch, dass ihm ein Zettel aus der Hand fiel. Sein 34 Jahre jüngerer Kollege Nagelsmann wurde dagegen immer wütender und legte sich mit dem Schiedsrichter an. Auch Funkel war in der spannenden Schlussphase kaum zu bändigen. Dafür gab es die Gelbe Karte.

„Generell ist es mir egal, wer die Tore schießt. Die haben uns in den letzten Wochen gefehlt, auch weil ich ein paar Dinger versemmelt habe“, sagte Kölns Matchwinner Jonas Hector nach dem Spiel bei Sky: „Heute haben alle alles für den Sieg getan. Das ist absolut wichtig für die kommenden Wochen“. Durch den Überraschungssieg hat sich die Ausgangslage im Abstiegskampf für die Kölner deutlich verbessert. Das Restprogramm mit den Gegnern Augsburg, Freiburg, Hertha und Schalke erscheint zudem machbar. Die Fans des FC haben nun also wieder allen Grund zur Hoffnung, dass ihr Verein den Klassenerhalt doch noch schaffen kann. (os mit dpa)

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