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1. FC Köln und der Videobeweis: Eine Bilanz zum Saisonbeginn

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Von: Max Dworak

Die Anzeigetafel im RheinEnergie-Stadion zeigt das offizielle Logo für den Videobeweis.
Der Videobeweis sorgte am 6. Spieltag dafür, dass der 1. FC Köln einen Foulelfmeter gegen sich gepfiffen bekam. © Jan Huebner/ Imago

Der 1. FC Köln machte gegen Union Berlin erneut Bekanntschaft mit dem Videobeweis. In der laufenden Bundesliga-Saison ist es nicht das erste Mal – eine Bilanz.

Köln – Im RheinEnergie-Stadion ist der Ärger des 1. FC Köln groß, als Schiedsrichter Benjamin Cortus am 11. September in der 10. Spielminute einen Strafstoß für die Gastmannschaft Union Berlin pfeift. Eine strittige Entscheidung, die Steffen Baumgart kurzzeitig hochrot anlaufen lässt. Trotz erneuter Überprüfung mittels Videobeweis hält der Schiedsrichter jedoch an seiner Meinung fest. Es ist nicht das erste Mal, dass der Videobeweis beim 1. FC Köln in dieser Saison für Gesprächsstoff sorgt. 24RHEIN mit allen Bundesliga-Spielen der Geißböcke in dieser Saison, bei denen der VAR eingriff.

1. FC Köln und der Videobeweis: Schalke 04 hadert mit VAR

Beim Eröffnungsspiel gegen den FC Schalke 04 fällt dem FC der Videobeweis allerdings nicht in den Rücken, sondern kommt ihm vielmehr zugute: Der vermeintliche Führungstreffer von Königsblau aus der 13. Minute wird annuliert, weil S04-Profi Maya Yoshida aktiv im Abseits steht und Kölns Keeper Marvin Schwäbe beim Distanzschuss von Rodrigo Zalazar die Sicht verdeckt. Nur gut 20 Minuten später greift der Deutzer Keller erneut ein, um Dominick Drexler nach einem Tritt auf die Wade von Kölns Kapitän Jonas Hector des Feldes zu verweisen.

Doch damit nicht genug: In Minute 62, als die Anhängerschaft der Geißböcke das 2:0 ihrer Mannschaft bejubelt, entscheiden die Offiziellen zunächst auf Foulspiel und Abseits und nehmen den Treffer zurück. Beim zweiten Blick auf die Situation erkennt Robert Schröder jedoch keine Regelverstöße im Schalker Strafraum und zeigt zur Spielfeldmitte.

Schiedsrichter Robert Schröderkommuniziert mit dem VAR, die Spieler stehen um ihn herum und warten.
Schiedsrichter Robert Schröder nimmt das Tor von Rodrigo Zalazar (ganz rechts) nach Rücksprache mit dem VAR zurück. © Rodrigo Zalazar/ Imago

Nach 90 Minuten steht fest: Die drei Punkte bleiben in Müngersdorf und die Gäste aus dem Ruhrpott fahren vom Videobeweis schwer gebeutelt mit einer 1:3-Niederlage im Gepäck zurück nach Gelsenkirchen.

1. FC Köln: VAR-Glück gegen RB Leipzig

Am 2. Spieltag ist der Videobeweis weiter auf der Seite der Rheinländer: Es läuft die neunte Spielminute, als der Spanier Dani Olmo auf Seiten der Leipziger den ersten Höhepunkt des Nachmittages setzt und das vermeintliche 1:0 erzielt. Weil Vorbereiter David Raum Kölns Kingsley Ehizibue davor allerdings mithilfe seiner Hand überspielt, nimmt Benjamin Brand das Tor zurück. Eine richtige Entscheidung.

1. FC Köln: Auch in Frankfurt profitiert Köln vom Videobeweis

Hatte der FC in den vergangenen Jahren noch viel Pech mit dem zur Bundesliga-Saison 2017/18 eingeführten Regelwerk, so war die Freude über die Existenz des VAR auch eine Woche später in Frankfurt groß. Beim späten 1:1-Ausgleichstreffer in der 82. Minute durch Youngster Jan Thielmann versperrt Teamkollege Florian Dietz Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp eindeutig das Blickfeld. Nach fünfminütiger Überprüfung gibt Martin Petersen ungeachtet sämtlicher Proteste in der Arena das Tor für die Gäste aus Köln – eine extrem diskussionswürdige Auslegung, über die sich die Frankfurter in Person ihres Torhüters auch ziemlich aufregen.

Mario Götze, Martin Petersen und Jan Thielmann stehen wartend auf dem Rasen.
Martin Petersen (Mitte) erkennt das Ausgleichstor von Kölns Jan Thielmann (rechts) gegen Eintracht Frankfurt nach langer Unterbrechungszeit an. © Sven Simon/ Imago

1. FC Köln gegen VfL Wolfsburg – Thielmann-Foul sorgt für Diskussion

Im Jahr 2021/22 dauerte es ganze 32 Spieltage, ehe ein Schiedsrichter zu Gunsten des 1. FC Köln auf den Elfmeterpunkt zeigte. In der laufenden Spielzeit war es bereits am 5. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg soweit. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gibt es plötzlich Aufruhr in der Volkswagen Arena: Thielmann geht nach einem Zweikampf im Sechzehner mit Luca Waldschmidt zu Boden. Der Kölner hatte einen Pass direkt zurückgelegt und wurde dabei von seinem Gegenspieler Luca Waldschmidt am Bein getroffen. Der VAR meldet sich aus Köln-Deutz und Dr. Matthias Jöllenbeck entscheidet zurecht auf Strafstoß – Florian Kainz netzt Sekunden später zum 3:1 ein.

Strittiger Elfmeter gegen 1. FC Köln: Union profitiert vom VAR

Am 6. Spieltag sind es dann nicht die Kölner, die sich über eine Spielunterbrechung freuen können. Beim Heimspiel gegen Union Berlin werden sie von starken Gästen früh in die eigene Hälfte gedrängt. In der 8. Minute gibt es die erste Szene, an der sich der Videoassistent beteiligen muss: Unions Robin Knoche köpft FC-Innenverteidiger Luca Kilian aus kürzester Distanz an den Arm. Obwohl die Situation reichlich Spielraum für Interpretationen der Handspielregel lässt, hält der Spielleiter an seiner Entscheidung fest. Da Jordan Siebatcheu leichtfertig vergibt, zieht das harte Urteil keine Konsequenzen nach sich. Doch nur wenige Minuten danach dreht sich erneut alles um den Videobeweis: Berlins Sheraldo Becker kann aus spitzem Winkel das 2:0 erzielen, steht aber beim Schuss im Abseits.

In fünf von sechs Bundesliga-Spielen musste sich der 1. FC Köln bereits mit dem Videobeweis herumschlagen. In den meisten Fällen war die doppelte Überprüfung gewinnbringend für Baumgarts Jungs, weshalb sich bislang wohl kaum jemand am Geißbockheim über den VAR beschwert haben dürfte. Abwarten, ob dies an den nächsten Spieltagen auch so bleibt. (md) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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