Prozess in Köln: Doppelmord an Freundin (24) und Sohn (4) – Höchststrafe für Täter

Im November 2021 wurden eine 24-Jährige und ihr Sohn tot im Rhein aufgefunden, es wird wegen mutmaßlichen Doppelmords ermittelt. Nun ist das Urteil da.
- Am Dienstag, 6. September 2022, wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt
- Der Tatverdächtige, Ex-Freund der Geschädigten und Vater des Jungen, wurde festgenommen
- Dabei handelt es sich um ein vierjähriges Kind und seine Mutter (24)
- Am 15. und 16. November 2021 sind im Rhein bei Köln zwei Leichen gefunden worden
Update vom 6. September, 17:16 Uhr: Nach dem gewaltsamen Tod einer Mutter und ihres Sohnes in der Nähe des Rheins hat das Landgericht Köln einen 25-Jährigen wegen zweifachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem stellte das Gericht am Dienstag die besondere Schwere der Schuld bei dem Angeklagten fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.
Nach Auffassung des Gerichts hatte die Frau den Mann vor der Tat mit ihrer Überzeugung konfrontiert, dass er der Vater des Jungen sei. Sie hatte einst dieselbe Schule wie der Angeklagte besucht und war nach ihrem Abitur 2017 schwanger geworden. Damals soll es eine kurze Affäre mit dem heute 25-Jährigen gegeben haben. Einen Namen des Vaters nannte sie ihrer Familie und ihren Freunden nicht. 2019 stellte die Frau allerdings einen Antrag auf Unterhaltsvorschussleistungen bei der Stadt Köln. Im Zuge des Verfahrens habe für sie irgendwann dann festgestanden, dass der Angeklagte der Vater des Vierjährigen war, so das Gericht. Der Junge habe als fröhlich, aufgeweckt und fasziniert von Dinos gegolten.
Die Tötung hatte der Deutsche im Prozess grundsätzlich eingeräumt. Dass es sich dabei um eine Handlung im Affekt gehandelt habe, glaubte ihm das Gericht allerdings nicht. Der 25-Jährige habe bei der Tat zielgerichtet und planvoll gehandelt, sagte die Richterin „.Der Tod der beiden ist eine einzige Tragödie für die Familie“, sagte sie.
Prozess in Köln: Doppelmord an Freundin (24) und Sohn (4) – Höchststrafe für Täter
Update vom 6. September, 14:43 Uhr: Das Urteil im Doppelmord-Prozess, bei dem eine Frau (24) und ihr Sohn (4) vom Ex-Freund (25) getötet wurden, ist da: Demnach wurde der Angeklagte zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Es wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt, das Gericht sah den Mord als erwiesen an. Anschließend hatte der Täter die beiden Leichen in den Rhein geworfen.
Prozess in Köln: Doppelmord an Freundin (24) und Sohn (4) – Urteil erwartet
Update vom 5. September, 17:53 Uhr: Im Prozess um einen mutmaßlichen Doppelmord an einer 24 Jahre alten Frau und ihrem vierjährigen Sohn in Köln wird am Dienstag (14.00 Uhr) das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft hat auf eine lebenslange Haftstrafe plädiert. Es sei erwiesen, dass der 25 Jahre alte Angeklagte seine ehemalige Geliebte und ihren gemeinsamen Sohn getötet und sie anschließend in den Rhein geworfen habe, hatte ein Staatsanwalt am Landgericht Köln gesagt. Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft unter anderem Habgier an. Der Angeklagte habe keinen Unterhalt für das Kind zahlen wollen. Zudem habe er verhindern wollen, dass überhaupt bekannt wird, dass er der Vater ist.
Die Leichen der Frau und des Kindes waren im November 2021 im Rhein bei Köln entdeckt worden. Laut Anklageschrift soll der 25-Jährige die Frau und den gemeinsamen Sohn jeweils mit mehreren Messerstichen getötet haben. Anfang August hatte der Deutsche in dem Prozess die Tat gestanden. Er hatte angegeben, dass er erst im September 2021 erfahren habe, Vater des Vierjährigen zu sein. Anfang 2017 sollen der Angeklagte und die 24-Jährige eine kurze Affäre gehabt haben, im Oktober darauf war der Junge geboren worden.
Im letzten Wort hatte sich der 25-Jährige beim Vater und Großvater der Opfer für seine „grausame Tat“ entschuldigt. Seine Verteidiger hatten zuvor keinen konkreten Strafantrag gestellt, das von der Staatsanwaltschaft vorgebrachte Motivbündel jedoch in Zweifel gezogen.
Prozess in Köln: Frau und Sohn (4) tot im Rhein – Ex-Freund wegen Mord angeklagt
Erstmeldung von 12. Juli 2022, 21:54 Uhr: Köln – Ziemlich genau acht Monate sind vergangen, seitdem eine 24-jährige Frau und ihr vierjähriger Sohn tot im Kölner Rhein entdeckt worden sind. Schnell waren sich die Ermittler sicher, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Nun beginnt der Mordprozess in Köln. Der Angeklagte? Der Ex-Freund, der auch der Vater des gemeinsamen Kindes ist. Das Motiv? Laut Staatsanwaltschaft wollte er mit der Tat verhindern, dass seine Familie von dem Jungen erfährt.
Prozess in Köln: Frau und Sohn (4) tot im Rhein – sollte Vaterschaft verheimlicht werden?
Der Mordprozess beginnt am Mittwoch, 13. Juli, im Landgericht Köln (Stadtbezirk Köln-Lindenthal) um 9:15 Uhr. Dem Mann wird nach Gerichtsangaben vorgeworfen, auf einem Feldweg seine Ex-Freundin und den gemeinsamen Sohn in der Nähe des Hafens in Köln-Niehl (Stadtbezirk Köln-Nippes) erstochen zu haben.
Anschließend habe er die Leichen in den Kölner Rhein geworfen. Laut Anklageschrift habe er mit der Tat verhindern wollen, dass seine Familie von dem Kind erfährt, so das Gericht.
Fund von zwei Leichen im Niehler Hafen bei Köln – die Chronik der bisherigen Ereignisse
► 15. November 2021: Am Montagmorgen des 15. November wird eine Frauenleiche im Rhein gefunden und im Niehler Hafen von der Wasserschutzpolizei geborgen. Die Obduktion bestätigt, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist.
► 16. November 2021: Im Rhein bei Köln-Worringen finden Fußgänger einen weiteren Leichnam. Dabei handelt es sich um einen vierjährigen Jungen – den zuvor als vermisst gemeldeten Sohn der 24-Jährigen. Auch er ist, wie die Obduktion ergibt, Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Die Polizei nimmt einen 24-jährigen Tatverdächtigen fest. Dabei handelt es sich um den Ex-Freund der 24-Jährigen. Er ist auch der Vater des vierjährigen Kindes.
► 17. November 2021: Polizei und Staatsanwaltschaft erklären, dass es sich beim Tatverdächtigen um den Ex-Freund der Geschädigten und den Vater des vierjährigen Jungen handelt. Zum Motiv machten die Behörden keine weiteren Angaben, es wird lediglich der Tatort bekannt: So soll sich die Tat am Abend des 14. November (Sonntag) am Niehler Hafen (im Bereich des Wendehammers „Am Molenkopf“) ereignet haben. Der Verdächtige und seine Ex-Freundin sollen sich dort zu später Stunde getroffen haben.
► 13. Juli 2022: Der Mordprozess gegen den heute 25-Jährigen beginnt. Der Vorwurf in der Anklageschrift: Mord. Mit der Tat wollte der Angeklagte verhindern, dass seine Familie von dem Jungen erfährt, so die Staatsanwaltschaft.
Prozess in Köln: Frau und Sohn (4) tot im Rhein – Verhandlungstage bis September geplant
Die Frauenleiche war am 15. November im Hafen im Kölner Stadtteil Niehl gefunden worden. Schnell ging man von einem Gewaltverbrechen aus und die Polizei richtete eine Mordkommission ein. Einen Tag später wurde auch ihr toter Sohn entdeckt – ebenfalls im Rhein. Spaziergänger fanden die Kinderleiche im Rhein bei Köln-Worringen und zogen sie an Land.

„Als Tatort anzusehen ist der Niehler Hafen im Bereich des Wendehammers „Am Molenkopf“. Geschädigte und Beschuldigter haben sich offenbar dort am Abend des 14. November getroffen“, teilte die Staatsanwaltschaft im November auf Nachfrage von 24RHEIN mit. Für den Prozess gegen den heute 25-Jährigen hat das Gericht Verhandlungstage bis Anfang September eingeplant. (jw mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren