BUND will neuen Stadtteil Kreuzfeld stoppen – und fordert Umdenken

Die Kreisgruppe BUND in Köln fordert ein Umdenken in puncto Wohnungsbau. Aufgrund des Klimawandels sollte der Bau des Stadtteils Kreuzfeld gestoppt werden.
Köln – Flut, Trockenheit, Wasserknappheit, enorme Hitze – das Thema Klimawandel wird immer präsenter, auch in Köln und NRW. Dort sorgt derzeit eine Hitzewelle mit 40 Grad und Trockenheit für erhöhte Waldbrandgefahr. Die Klimaschützerinnen und -Schützer der Kölner Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern nun ein Umdenken. Denn während die Temperaturen ansteigen, soll in Köln weiter gebaut werden. Geplant ist zum Beispiel der neue Stadtteil Kreuzfeld. Die Gruppe BUND Köln will den Bau stoppen.
Kreuzfeld: BUND will neuen Stadtteil in Köln stoppen – für den Klimaschutz
„Angesichts kaum noch erträglicher Temperaturen von 40 Grad forderte die Kreisgruppe des BUND ein Umdenken von Rat, Verwaltung, Architekten und Bauträgern beim Wohnungsbau“, heißt es dazu in einer Mitteilung. „Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt lassen weitere Bodenzerstörung durch Wohnungsneubau nicht mehr zu“, heißt es weiter. Und: Der geplante Kölner Stadtteil Kreuzfeld müsse unbedingt gestoppt werden.
Köln: Naturschützer wolkeb Bauvorhaben in Kreuzfeld stoppen
„Ratsmitglieder und Verwaltung, aber auch Architekten und Baukonzerne tragen die Verantwortung vor kommenden Generationen für die Folgen von neuen Wohngebäuden auf bisher unversiegelten Flächen“, betonte BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen. Vor allem sollten für die pro Kopf der Bewohner gesehenen „sehr platzbeanspruchenden Einfamilienhäuser keine neuen Flächen bereitgestellt werden“, so BUND Köln weiter. Schon im April teilte die Naturschutzorganisation BUND Köln mit, den neuen Stadtteil Kreuzfeld stoppen zu wollen. Die Bodenzerstörung durch Wohnungsneubau sei eines der größten Umweltprobleme in Deutschland, argumentiert der BUND schon vor einigen Monaten.
Köln-Kreuzfeld
Der Stadtteil Kreuzfeld soll Ende der 2020er auf einer Fläche von über 80 Hektar entstehen. Geplant sind rund 3000 neue Wohneinheiten. Das neue Veedel soll direkt an den Stadtteil Blumenberg angrenzen. Neben Wohnraum sollen zudem mehrfach nutzbare Freiräume sowie Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen entstehen. Besonders wichtig: Kreuzfeld soll ein nachhaltiger Stadtteil werden.
Die Bauarbeiten zum neuen Stadtteil sollen in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre starten. Rund 8000 Bewohnerinnen und Bewohner sollen in Kreuzfeld dann leben. 24RHEIN zeigt, wie der Entwurf „The Woodhood“ für Kreuzfeld aussieht.
Kreuzfeld in Köln: Wohnungstauschbörse und Aufstockung von Gebäuden als Alternative?
Statt neuen Wohnraum ganz neu zu erschließen, fordert BUND Köln nun ein Umdenken in Punkto Wohnungsbau. So müsse bei der Stadtentwicklung die Verbesserung und energetische Sanierung des bestehenden Wohnungsraumes in den Vordergrund gerückt werden. Zudem könnte eine bestehende Wohnfläche kleinere Wohneinheiten umgebaut werden. BUND Köln schlägt nun einige Alternativen vor. Möglich sei zum Beispiel die Schaffung einer kommunalen Wohnungstauschbörse.
Zudem gäbe es ein gewaltiges Aufstockungspotential auf Bestandsgebäude im Innenbereich und Überbauungsmöglichkeiten auf Flächen von eingeschossigem Einzelhandel und Parkplätzen. Außerdem sollten „städtische Baugrundstücke vorwiegend im Wege des Erbbaurechts und einer hohen Quote für öffentlich geförderten Wohnungsbau an Genossenschaften und ein neues kommunales Stadtbauunternehmen vergeben werden, um für breite Schichten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, heißt es weiter. (nb) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.