Lost Places Köln: Warum ist das Haus Fühlingen als Geister-Villa bekannt?
Das Haus Fühlingen zählt zu einem der bekanntesten Lost Places in Köln. Was steckt hinter der Grusel-Villa, die seit Jahren vor sich hin modert?
Köln – Stillgelegte Fabriken, alte Villen und ehemalige Freizeitparks und Schwimmbäder. Für die einen sind es Orte des Abenteuers, für die anderen Orte, auf die sie niemals einen Fuß setzen würden. Die Rede ist von Lost Places. In Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche solcher verlassenen Gebäude. Auch in Köln sind sie zu finden, zum Beispiel im Stadtteil Fühlingen. Dort steht schon seit 130 Jahren das Haus Fühlingen, das aus einem Horrorfilm stammen könnte. Was hat es mit dieser gruseligen Villa auf sich?
Lost Places in Köln: Die Geschichte des Haus Fühlingen

Als Sommerresidenz wurde das Haus Fühlingen um 1880 von Eduard Freiherr von Oppenheim (1831 bis 1909), einem deutschen Bankier, im Kölner Norden gebaut. Neben dem Herrenhaus errichtete er auch eine Pferderennbahn und ein Gestütsgebäude für Pferde. In dieser Villa lebte von Oppenheim im Sommer mit seiner Familie.
- Adresse: Neusser Landstraße, 50769 Köln (Stadtbezirk Köln-Chorweiler)
- Hinweis: Das Betreten des Grundstücks ist verboten, da es im Privatbesitz ist.
Wie der stern berichtet, wechselte das Gebäude mehrmals seinen Besitzer. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier von den Nazis Zwangsarbeiter untergebracht. In dieser Zeit wurde auch ein 19-jähriger polnischer Zwangsarbeiter für eine Tat beschuldigt, für die er gehängt wurde. Eine Geschichte, die man sich damals erzählte: Der wirkliche Grund für seinen Tod war eine heimliche Affäre mit der Tochter des Hausbesitzers. Eine weitere unheimliche Geschichte: 1962 begann ein ehemaliger NS-Richter, der in dem Haus lebte, Suizid. Die Geister der Verstorbenen sollen der Legende nach immer noch im Haus spuken. Solche Geschichten seien vor allem der Grund, weswegen Geisterjäger und Horror-Fans sich bis heute in die verlassene Villa auf Geistersuche begeben.
Was ist ein Lost Place?
Lost Places sind verlassene Orte, in denen Verfall und Natur regieren. Vom Krankenhaus über Hotels bis zu ganzen Freizeitparks gibt es in Deutschland zahlreiche solcher Orte. Lost Places können historische Gebäude, Anlagen oder Gebiete sein, die von Menschen zurückgelassen wurden, über viele Jahre der Witterung und anderen Einflüssen ausgesetzt waren und somit jetzt verfallen. Zu den bekanntesten Lost Places zählen der Spreepark in Berlin und die Beelitz-Heilstätten in Brandenburg.
Lost Places in Köln: Welche verlassenen Ort gibt es noch?
- Festung Fort IX: Stadtbezirk Köln-Porz
- Deutz Werke: Stadtteil Deutz (Kölner Innenstadt)
Geistervilla Haus Fühlingen in Köln: Was wird aus dem Gruselhaus?
Seit 1963 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Doch wie lange noch? Wie der Express berichtet, soll die Firma Dolphin Trust das Haus 2012 von einem privaten Investoren übernommen haben. Der Plan: Luxuswohnungen aus der Villa zu machen. Doch die Baupläne wurden bis heute nicht verwirklicht. Im Gegenteil: Das Haus Fühlingen modert bis heute vor sich hin und bleibt wohl weiterhin ein Ort für Adrenalin-Junkies und Hobbyfotografen und eine schaurige Mutprobe für Grusel-Fans. (spo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.