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Corona: Kölner Inzidenz steigt – treiben Großveranstaltungen Zahlen hoch?

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Von: Johanna Werning

Die Corona-Lage in Köln ist weiterhin angespannt – trotz warmer Sommertemperaturen. Das Problem: Nach Summerjam und CSD könnte die Inzidenz weiter steigen.

Köln – „Der Sommer wird gut“, sagte Gesundheitsexperte und heutiger Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch vor einem Jahr. Doch in diesem Jahr sieht es anders aus. „Meine Linie: wir müssen jetzt schon vieles umsetzen. Auch die Sommerwelle verursacht zu viele Tote“, lautet aktuell die Devise des SPD-Politikers auf Twitter. Auch in Köln sind die Corona-Zahlen hoch. Die Inzidenzzahl in der Domstadt liegt aktuell bei 774,5 (Quelle: RKI, Stand: 5. Juli).

Corona in Köln: Die aktuelle Lage im Überblick – Dienstag, 5. Juli 2022

Inzidenzwert:774,5
Bestätigte Kölner Fälle (insgesamt):383.801
Neue Corona-Virus Fälle in Köln im Vergleich zum Vortag:2.231
Aktuell infizierte Personen:15.700
Kölner Todesfälle (insgesamt):1.072

Corona in Köln: Steigt die Inzidenz nach Summerjam, Stadionkonzert und CSD?

Denn auch wenn die Corona-Inzidenz in Köln zuletzt leicht sank, ist der Wert dennoch weiterhin hoch. Im NRW-Landesvergleich liegt die Kölner Inzidenz im oberen Mittelfeld. Doch das könnte sich schon bald ändern. Die Gefahr: Noch mehr Corona-Infektionen und damit auch eine höhere Inzidenz. Immerhin war vor allem am ersten Juli-Wochenende in Köln einiges los: Neben dem Summerjam 2022 am Fühlinger See und dem Iron Maiden-Konzet im RheinEnergie-Stadion fand auch der CSD 2022 in Köln statt – samt einer „Demo der Superlativen“. Über 180 Gruppen, über 60.000 Demo-Teilnehmende und rund 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher sollen bei der CSD-Demo dabei gewesen sein.

Eine blaue OP-Maske liegt auf dem Boden einer Gasse. Im Hintergrund sieht man den Kölner Dom.
Die Inzidenz in Köln liegt am Dienstag bei 774,5 (Symbolbild) © Christoph Hardt/Imago

Das könnte sich auch auf das Coronavirus auswirken – wie genau, bleibt abzuwarten. Aber klar ist: Je mehr Kontakte stattfinden, umso leichter stecken sich Personen mit dem Virus an. Bereits im März 2022 gab es auf die Corona-Lage in Köln einen echten Karnevalseffekt. Innerhalb weniger Tage ist die Inzidenz in Köln nach dem Kölner Karneval samt Rosenmontagsdemo rapide angestiegen: An Rosenmontag, 28. Februar, lag die Inzidenz noch bei 1076,8. Am 10. März – also anderthalb Wochen später – lag der Wert bei 2973.

Corona in Köln: Inzidenz teilweise deutlich höher – Corona-Tests nicht mehr kostenlos

Ob es den Karnevalseffekt nun auch nach dem Juli-Wochenende mit mehreren Großveranstaltungen in Köln gibt, bleibt abzuwarten. Aber schon jetzt ist die Inzidenz in einzelnen Stadtteilen deutlich höher als der Kölner Durchschnitt. Aktueller Inzidenz-Spitzenreiter in Köln ist Libur – mit 1429,8.

Das Problem: Seit dem 1. Juli sind Corona-Tests grundsätzlich kostenpflichtig – auch in den rund 820 Corona-Teststellen in Köln. Nur in Ausnahmefällen ist der Corona-Test kostenlos. Daher befürchten viele, dass eine Corona-Infektion unbemerkt bleibt, weil sich die Leute weniger testen.

Und schon jetzt ist die Dunkelziffer deutlich höher sein. „Der Grund liegt unter anderem darin, dass in die Inzidenz nur die Ergebnisse der PCR-Tests mit einfließen und viele Infizierte es bei einem positiven Antigen-Schnelltest belassen“, erklärt eine Stadtsprecherin zuletzt gegenüber 24RHEIN. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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