Corona Köln: Inzidenz in Fühlingen und Wahn über 1.000 – Testbereitschaft sinkt

Coronavirus: In Köln sind die Inzidenzwerte in Fühlingen und Wahn derzeit am höchsten. Finkenberg liegt weiter unter dem Durchschnitt. Was ist der Grund?
Köln – Mitten in der Sommerzeit sind die Corona-Zahlen in Köln nach wie vor hoch. Zuletzt sank die Inzidenz jedoch leicht. Während der Wert in der Woche zuvor noch bei 759,6 lag (Stand: 7. Juli 2022), liegt er nun bei 702,9 (Stand 14. Juli, Quelle RKI). Je nach Stadtteil sind die Inzidenzwerte jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. In Finkenberg (Stadtbezirk Köln-Porz) wurde mit 322,4 erneut der niedrigste Wert gemeldet, in Fühlingen (Stadtbezirk Köln-Chorweiler) mit 1.337,8 der höchste. Die aktuellen Corona-Werte in den Kölner Stadtteilen im Überblick.
Corona Köln: Inzidenz in Fühlingen und Wahn über 1.000 – höchste Werte im Überblick
Am 14. Juli lag die Inzidenz in Köln laut der Stadt also bei 702,9. Dies ist die Anzahl der Personen, die sich in Köln durchschnittlich je 100.000 Einwohnende in den letzten sieben Tagen mit Corona infiziert haben. Je nach Stadtteil gibt es unterschiedliche Werte. Zudem können sich die Zahlen schnell verändern. Während aktuell die Werte in Fühlingen und Wahn am höchsten sind, waren in der Woche zuvor die Stadtteile Westhoven und Langel Spitzenreiter bei den Inzidenzwerten. Ein Überblick:
- Höchste Werte KW 28 (Stand 13. Juli 2022)
- Fühlingen: 1.337,8
- Wahn: 1.079,9
- Heimersdorf: 950,2
- Höchste Werte KW 27 (Stand 6. Juli 2022)
- Westhoven: 1.250,7
- Langel: 1.142,5
- Raderthal: 1.088,5
Die Inzidenz wird je 100.000 Einwohner berechnet. Das bedeutet: Je weniger Einwohner es in einem Stadtteil gibt, desto schneller kann die Inzidenz bei wenigen Infizierten auch rasant ansteigen. In Stadtteilen mit größeren Einwohnerzahlen fällt die Entwicklung bei wenigen Infizierten nicht ganz so schnell auf.
Corona in Köln: Inzidenz in Finkenberg am niedrigsten – woran liegt das?
Im Gegensatz zu den Spitzenreitern Fühlingen und Wahn ist der Wert im Stadtteil Finkenberg mit 322,4 Infizierten binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner derzeit am niedrigsten. Auch vergangene Woche war die Inzidenz in Finkenberg am niedrigsten. Fünf Stadtteile in Köln lagen jedoch über einer Inzidenz von 1.000.
- Finkenberg: Der Stadtteil in Köln-Porz
- Finkenberg ist der jüngste Stadtteil in Köln. Er wurde erst am 24. August 2007 eigenständig.
- Errichtet wurde das Veedel ab 1972 – als Planstadt. „Man setzte dabei auf eine Kombination aus Wohnblöcken mit bis zu 20 Etagen, Einfamilienhäusern und einer überdachten Geschäftspassage“, so die Stadt.
- Aus diesem Status als „Demonstrativ-Bauvorhaben“ resultiert die von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern auch heute noch verwendete Bezeichnung „Das Demo“.
- Finkenberg gilt als sozialer Brennpunkt. Die Hälfte der 6.824 Einwohnerinnen und Einwohner leben hier von der staatlichen Unterstützungsleistungen. In dem Stadtteil gibt es aber ein ausgeprägtes soziales und ehrenamtliches Engagement.
Woran aber liegt es, dass es in Finkenberg aktuell anscheinend so wenig Infizierte gibt? Laut der Stadt Köln gibt es dort sieben Teststellen und damit eine „ausreichende Kapazität“. Das Testangebot ist also vorhanden. Aber wird es auch genutzt? Hier gibt es laut Stadt Probleme. Denn wie eine Stadtsprecherin auf 24RHEIN-Nachfrage zuletzt mitteilte, geht das Gesundheitsamt von mehr Infizierten aus, die sich dort aber entweder gar nicht testen lassen oder nur einen Antigen-Schnelltest machen. „In die Inzidenz fließen aber nur die positiven PCR-Tests ein“, so die Sprecherin. Konkret heißt das: Schnelltest oder Selbsttests werden in Statistik der Stadt Köln nicht miteinbezogen. Dies gilt für die gesamte Stadt.
Coronavirus Köln: Testbereitschaft sinkt – daran könnte es liegen
Wie die Stadt Köln zuletzt gegenüber 24RHEIN mitteilte, sinkt die Testbereitschaft aktuell aber in ganz Köln. Denn während im Juni noch zwischen 20.000 und 30.000 Tests am Tag durchgeführt wurden, waren es seit dem 1. Juli nur circa 10.000 bis 15.000 Tests pro Tag. Genaue Zahlen für die einzelnen Stadtteile gibt es laut Stadt nicht. Ein möglicher Grund, warum die Testbereitschaft in Köln aktuell sinkt, könnte sein, dass die Corona-Tests seit Juli nicht mehr kostenlos sind. Wer sich testen lassen will, muss nun zwischen zehn und 15 Euro zahlen. In Ausnahmefällen bleibt das Testen in Köln jedoch weiterhin kostenlos.
Neben der sinkenden Testbereitschaft muss jedoch auch werden, dass manche Infizierte gar keine Symptome aufzeigen und damit oft auch keine Notwendigkeit besteht, sich testen zu lassen.
Corona Köln: In diesen Stadtteilen sind die Inzidenzwerte aktuell am niedrigsten
Am 6. Juli wurde in Finkenberg übrigens noch ein Wert von 425,0 gemeldet. Eine Woche später ist der Wert in diesem Stadtteil erneut gesunken – und zwar auf 322,4. Ein Überblick, welche Stadtteile in Köln derzeit am wenigsten von Corona betroffen sind:
- Niedrigste Werte KW 28 (Stand: 13. Juli 2022)
- Finkenberg: 322,4
- Müngersdorf: 450,0
- Buchforst: 456,0
- Niedrigste Werte KW 27 (Stand: 6. Juli 2022)
- Finkenberg: 425,0
- Lindweiler: 430,5
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