Problem beim CSD 2024 in Köln: Veranstalter hat klare Forderungen an die Stadt
Der CSD 2024 in Köln kann wegen der EM nicht wie gewohnt stattfinden. Doch genau das will der Veranstalter jetzt nutzen, um ein „Zeichen in die Welt senden“.
Köln – Der Kölner CSD ist aus der LGBTQ-Community nicht mehr wegzudenken. Ganz Köln erstrahlt in Regenbogenfarben, überall wird gemeinsam gefeiert und demonstriert. „Das, was wir in Köln zeigen, wird in Ländern ankommen, wo die Menschen den Regenbogen nur als Wetterverhältnis kennen und nicht als Fahne“, sagte Hugo Winkels, Vorstandsmitglied und Pressesprecher vom ColognePride e.V. im Interview mit 24RHEIN im Jahr 2022. „Wir kämpfen dafür, dass alle die Fahne kennen.“ Auch beim CSD 2024 ist das die Mission – doch es gibt ein Problem.
CSD 2024 in Köln wegen EM 2024 verlegt: Aber ein neuer Termin kommt nicht infrage

Der CSD 2024 in Köln kann nicht wie gewohnt stattfinden. Aufgrund der Fußball-EM 2024 muss das Straßenfest samt Demonstration verschoben werden. Denn Köln ist eine sogenannte Host City für die Euro 2024. Das bedeutet, dass in der Dom-Stadt nicht nur Spiele ausgetragen werden, sondern auch viele weitere Fan-Veranstaltungen geplant sind. Für die CSD-Formate ist auf dem Heumarkt dann kein Platz.
„Die Verwaltung befindet sich bereits im intensiven Austausch über andere Örtlichkeiten oder Ausweichtermine mit dem Veranstalter“, erklärt die Stadtdirektorin Andrea Blome zuletzt. Doch genau die Aussage revidiert der ColognePride e.V. nun zum Teil. „Für uns kommt jedoch nur eine räumliche Verlegung infrage“, erklärt Hugo Winkels.
CSD 2024 in Köln
► Das CSD-Straßenfest soll vom 5. Juli bis zum 7. Juli .2024 stattfinden
Kölner CSD 2024 will während Fußball-EM „sehr starkes Zeichen in die Welt senden“
„Es gibt keine Option, die zweitgrößte Veranstaltung in unserer Stadt nach der UEFA EM24 durchzuführen, da auch wir an nationale und internationale Absprachen wie auch Planungen gebunden sind“, betont der Pressesprecher weiter. Außerdem will man die Nähe zur Fußball-EM nutzen: „Die Durchführung des ColognePride im Zeitraum der UEFA EM24, wird ein sehr starkes Zeichen aus Köln in die Welt senden“, ist sich Winkel sicher.
Wir sind uns sicher, auch im Jahr 2024 einen empowernden und starken ColognePride zu erleben, bei dem alle Menschen und Freund:innen der Community „FÜR MENSCHENRECHTE – Viele. Gemeinsam. Stark!“ auf die Straße gehen werden. Die Durchführung des ColognePride im Zeitraum der UEFA EM24, wird ein sehr starkes Zeichen aus Köln in die Welt senden!
Und viele dürften der Meinung sein, dass das durchaus nötig ist: Bereits bei der WM 2022 in Katar gab es immer wieder Proteste, unter anderem als das Tragen der „One-Love“-Binde den Mannschaften verboten worden ist. Mehrere Städte in NRW haben daraufhin die Regenbogenflage gehisst. „Homophobie, Antisemitismus und Rassismus dürfen wir keinen Platz in unserer Gesellschaft einräumen! Die Vergabe einer Fußball-WM an Katar war ein Fehler, aber das Verbot der ‚One Love‘-Binde ist ein moralischer Offenbarungseid der FIFA!“, sagte Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe damals.
Probleme beim CSD 2024 in Köln: Neuer Veranstaltungsort soll in den nächsten Wochen festgelegt werden
Dass eine zeitliche Verlegung seitens der Veranstalter nicht infrage kommt, sei auch der Stadt Köln bewusst, heißt es vom Verein ColognePride weiter. Immerhin befindet man sich „hierzu derzeit im Austausch mit den Ordnungsbehörden der Stadt Köln“, so Winkels. Gegenüber 24RHEIN erklärte er zuletzt, dass man bereits in den nächsten Wochen mit einem Ergebnis rechnet. Noch vor dem CSD 2023 (24. Juni bis 9. Juli) soll eine Lösung für den CSD 2024 gefunden werden.
Genaue Details zu „geeigneten Flächen“ und zur „für die Durchführung des ColognePride-Straßenfestes vom 05.07. bis 07.07.2024“ gibt es jedoch nicht. Fest steht jedoch: „Auch die räumliche Verlegung ist für uns als gemeinnützigen Verein mit erheblichen Mehrkosten verbunden.“ (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.