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Hund Dexter drei Jahre im Bunker eingesperrt – doch jetzt wird alles gut

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Von: Johanna Werning

Drei Jahre wurde Dexter in einem Bunker eingesperrt. Vom Tierheim Köln-Ostheim wurde er gerettet. Jetzt gibt es für den Hund endlich ein Happy End.

Köln – Was Bunkerhund Dexter durchmachen musste, macht einfach nur fassungslos. Der Rüde wurde jahrelang in einem Bunker in Rumänien eingesperrt – ganz allein. „Es hat sich nicht so richtig jemand um ihn gekümmert. Die meiste Zeit war er allein“, erinnert sich seine heutige Tierpflegerin Salome. Nur alle zwei oder drei Tage kam jemand und hat ihm Futter gebracht, erklärt Salome weiter, die sich seit rund einem Jahr um den Hund mit den bernsteinfarbenen Augen kümmert.

Wichtiger Meilenstein für Bunkerhund Dexter: „Wird am liebsten durchgängig gekrault“

Hund Dexter liegt auf einer Decke im Tierheim Köln-Ostheim.
Dexter wurde drei Jahre in einem Bunker eingesperrt, jetzt bekommt der Hund endlich ein Happy End (Archivbild). © Tierheim Köln-Ostheim

Im Mai 2022 kam der ehemalige Straßenhund dann glücklicherweise ins Tierheim Köln-Ostheim. Die Fahrt von Rumänien nach Köln war jedoch eine echte Tor­tur für den Rüden. Denn er ließ sich von niemanden anfassen. Wie verängstigt Dexter dabei war, hat die Tierpflegerin immer noch vor Augen. „Der lag total zusammengekauert in der Ecke. Wir mussten ihn erst einmal ankommen lassen.“ An Streicheleinheiten war damals nicht zu denken. Doch mittlerweile sieht es anders aus.

„Er lässt sich durchgängig streicheln, dreht sich sogar auf den Rücken“, erzählt Salome. „Am Anfang hat er es nur geduldet, jetzt liebt er es total und wird am liebsten durchgängig gekrault.“ Dabei nimmt Dexter sogar Streicheleinheiten von anderen Menschen, die er nicht so gut kennt, an.

Menschen für Tiere e. V. / Tierheim Köln-Ostheim

► Der Tierschutzverein „Menschen für Tiere e. V.“ wurde im April 1995 durch Ulla Uth und Heidi Bolz gegründet.

► Das Tierheim in Köln-Ostheim (Stadtbezirk Köln-Kalk) kümmert sich um Hunde und Katzen, die teilweise ein schlimmes Schicksal hatten oder ein Handicap haben.

► In dem Tierheim arbeiten viele Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Das Tierheim ist dabei auch immer wieder auf Spenden angewiesen.

Dexter wurde drei Jahre im Bunker eingesperrt

Doch dafür war jede Menge Arbeit nötig. Jeden Tag haben Salome und die anderen ehrenamtlichen Tierpfleger in Köln sich Zeit für Dexter genommen – und das war nicht immer leicht. „Eigentlich war die Hoffnung, dass das schneller geht. Und teilweise ist das auch echt frustrierend.“ Vor allem mit dem Leinen und Geschirrtraining geht es nur schwer voran. Ausgiebige Spaziergänge sind lange noch nicht möglich. „Da ist es dann echt wichtig, dass man sich die anderen Entwicklungen bewusst macht“, so Salome.

„Immerhin kommt er schon einfach auf einen zu – oder spielt mit seinem Kuscheltier. Das ist für Straßenhunde total ungewöhnlich“, freut sich die ehrenamtliche Tierpflegerin. Und auch mit den anderen Hunden im Kölner Tierheim kann Dexter zusammengeführt werden. „Allerdings müssen die Hunde cool oder ein bisschen unterwürfig sein. Dexter kann die Körpersprache nämlich nicht so gut lesen.“ Immerhin lebte er drei Jahre komplett isoliert – ohne Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen.

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Und trotzdem: Dexter ist ein echter Charmeur. Innerhalb des letzten Jahres hat er Salome und die anderen Tierpfleger regelrecht um den Finger gewickelt. „Tatsächlich überlege ich, ob ich ihn nicht zu mir hole. Manchmal spiele ich mit den Gedanken.“ Doch noch wäre es dafür zu früh. „Wir müssen einfach schauen, wenn Dexter so weit ist“ – und bis dahin wird fleißig weiter trainiert, gespielt und gekuschelt. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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