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Kölner Ebertplatz soll Waffenverbotszone werden – „Dealer hart im Nehmen“

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Von: Johanna Werning

Die CDU in Köln fordert eine Waffenverbotszone für den Ebertplatz. Der Platz sei aufgrund von Drogenhandel und Gewalt für Bürger nicht mehr sicher.

Köln – Neben dem Neumarkt ist vor allem der Ebertplatz in der Kölner Innenstadt alles andere als beliebt. Schon seit Jahren versuchen Anwohner, Stadt und Politik die Problematik rund um Drogen, Kriminalität und Verwahrlosung in den Griff zu bekommen: Den „schmuddeligen Ruf“ des Ebertplatzes endlich zu retten. Die Kölner CDU will nun einen Schritt weitergehen – aus einem bestimmten Grund.

„Der Ebertplatz ist ein Brennpunkt der Drogenkriminalität“, sagt Günter Leitner, Vorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Köln Innenstadt/Deutz, gegenüber 24RHEIN. „Die Dealer sind hart im Nehmen. Trotz der Präsenz ziviler und univormierter Polizei sowie Videobeobachtung wickeln sie auf dem Ebertplatz unbeirrt ihre illegalen Geschäfte ab. Dabei wird längst nicht nur Bannabis gedealt. Es sind auch deutlich härtere Drogen im Umlauf“

„Bürger fühlen sich nicht mehr sicher“: CDU fordert Waffenverbotszone für Ebertplatz

Links: Ein Hinweisschild der Polizei weist auf eine Waffenverbotszone an der Ausgehmeile Zülpicher Straße hin. Rechts: Ein Hinweisschild „Videoüberwachung - Bildaufzeichnung“ hängt am Ebertplatz.
Die CDU Köln fordert neben der Waffenverbotszone auf den Ringen und auf dem Zülpicher Platz eine Zone für den Ebertplatz (IDZRW-Montage). © Rolf Vennenbernd/dpa & Oliver Berg/dpa

Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich aufgrund der ständigem Präsenz von Drogendealern und Gewalttätern auf dem Platz nicht mehr sicher, heißt es weiter. „Insgesamt ist die Entwicklung auf und um den Ebertplatz nicht so, wie man es sich wünscht. Taschendiebstähle gehören dort ebenso wie der Drogenhandel zu den alltäglichen Delikten.“ Darum hat die CDU in der Bezirksvertretung nun einen besonderen Antrag gestellt: Der Ebertplatz soll zu einer Waffenverbotszone werden.

Bereits seit Dezember 2021 gibt es eine Waffenverbotszone in Teilen der Kölner Innenstadt. Auf den Ringen und rund um den Zülpicher Platz dürfen unter anderem Messer, Pfefferspray oder Elektroschocker nicht mehr mitgeführt und schon gar nicht eingesetzt werden – sonst droht ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. 

Die CDU in der Bezirksvertretung Kölner Innenstadt will nun, dass es eine ähnliche Regelung für den Ebertplatz gibt – und zwar am besten „zeitnah“, wie es in dem Antrag heißt. Ende April soll in der Bezirksvertretung abgestimmt werden, ob man die Verwaltung auffordert, die Waffenverbotszone einzurichten. Vom Ebertplatz/Neusser Straße soll die Waffenverbotszone auf dem gesamten Ebertplatz bis zur Ecke Ebertplatz/Turiner Straße gelten. Hinzu kommt eine Schneise entlang des gesamten Eigelsteins. Auch Stadtdirektorin Andrea Blome sprach sich bereits für eine Waffenverbotszone am Ebertplatz aus.

„Drogenhandel und Gewalt reduzieren“: Waffenverbotszone auf Ebertplatz in Köln soll helfen

Die Hoffnung bei der Waffenverbotszone laut CDU: „Die Maßnahme ist ein weiterer Beitrag, um Drogenhandel und die Gewalt auf dem Platz zu reduzieren“, so die CDU weiter. Außerdem sollen Delikte wie Körperverletzung und Drogenkriminalität „effektiv verhindert“ werden. Denn dann könnte die Polizei aufgrund der Regelung die Personen schneller kontrollieren – und überführen, so Leitner weiter.

Immerhin ist die Kriminalität in Köln drastisch zuletzt angestiegen. Mit dramatischen Folgen: Die Polizei benötigt aufgrund der Menge an Einsätzen deutlich länger, um zu den Einsätzen zu kommen. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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