Köln: Keine E-Scooter mehr leihen? Reker schlägt nächtliches Verbot vor

Die Diskussion um E-Scooter in Köln geht weiter: Nachts könnten die Roller bald nicht mehr ausgeliehen werden, wenn es nach einer Idee von OB Reker geht.
Köln – In Köln sorgen E-Scooter derzeit für jede Menge Ärger. Zum einen gibt es damit immer wieder schwere Unfälle, teils unter Einfluss von Alkohol oder Drogen. Zudem liegen hunderte Roller im Rhein und in verschiedenen städtischen Gewässern. So könnten die E-Scooter zur Umweltbelastung werden.
E-Scooter in Köln: Reker will Nutzung nachts einschränken – Verleiher sind jedoch nicht verpflichtet
Unter anderem äußerte sich nun auch Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Thema E-Scooter. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers und des Westdeutschen Rundfunks will Reker darauf hinwirken, dass künftig E-Scooter nachts in bestimmten Bereichen Kölns nicht mehr ausgeliehen werden können. Nach den Vorstellungen Rekers sollten die Verleiher die Scooter zwischen 22 und 6 Uhr überall dort abschalten, wo es zuletzt schwere Unfälle und Klagen über rücksichtsloses Verhalten der Fahrer gab, vor allem also im Kernbereich der Innenstadt. Reker setze auf eine „freiwillige Selbstverpflichtung der Verleiher“. Denn rechtlich zwingen könne die Stadt die Firmen dazu nicht.
In einigen Bereichen der Innenstadt von Köln gibt es bereits Parkverbote für die E-Scooter – so unter anderem in Bereichen am Rhein sowie auf den Brücken.
E-Scooter in Köln: SPD-Fraktion will Fahrzeuge von Innenstadt in Vororte verlagern
Und auch für die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln steht fest: Die Nutzung der E-Scooter muss eingeschränkt werden. Im kommenden Hauptausschuss am 19. Juli will die Fraktion deshalb nun strengere Kontrollen und höhere Bußgelder erwirken. Zudem will die SPD-Fraktion die Zahl der E-Scooter in der Innenstadt stark begrenzen. Stattdessen soll der größte Teil der Fahrzeuge in die Vororte verlagert werden, damit Nutzer in den Außenbezirken die „letzte Meile“ zwischen KVB und der Wohnungstür schnell zurücklegen können.
Fest definierte Abstellzonen seien ebenfalls zwingend notwendig. Falsch geparkte oder verschwundene Fahrzeuge müssten zudem von den Verleihern an das Ordnungsamt gemeldet und von den Anbietern innerhalb von vier Stunden entfernt, beziehungsweise gesucht werden, hieß es weiter.
E-Scooter in Köln: „So kann es nicht weitergehen“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Christian Joisten, sagte: „E-Scooter können eine sinnvolle Ergänzung für die moderne Mobilität sein. Was wir derzeit insbesondere in der City sehen, erinnert allerdings eher an Wild West: Schwere Unfälle mit betrunkenen Fahrern, achtlos abgestellte Scooter als gefährliche Hindernisse für Radfahrer und Fußgänger, hunderte Roller im Rhein, in Seen und Parks, die als tickende Zeitbomben zu Umweltrisiken mutieren. So kann es nicht weitergehen.“ (nb mit dpa)
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Dieser Artikel wurde am 7. Juli aktualisiert.