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Ausschreitungen in Nizza: Kölner Polizeipräsident entsetzt – jetzt hat er große Bitte an FC-Fans

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Von: Oliver Schmitz

Schwere Ausschreitungen haben das Spiel des 1. FC Köln in Nizza überschattet. Der Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel will die Täter fassen – mithilfe der FC-Fans.

Köln – Der erste Spieltag der UEFA Europa Conference League sollte für den 1. FC Köln eigentlich ein Fußballfest werden, doch stattdessen entwickelte sich zu einem Tag zum Vergessen. Nicht wegen der Geschehnisse auf dem Platz, sondern daneben. Denn vor dem Anpfiff der Partie zwischen dem FC und OGC Nizza kam es zu folgenreichen Ausschreitungen. Etliche Chaoten gingen aufeinander los. Die Folge: mindestens 32 Verletzte. Zur Aufklärung der Ereignisse hilft jetzt auch die Kölner Polizei mit.

1. FC Köln: Kölner Polizei ermittelt nach Ausschreitungen in Nizza – „macht mich fassungslos“

Nach den „Fan“-Ausschreitungen in Nizza hat die französische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingeleitet. Dabei arbeitet die Behörde auch mit der Polizei aus Köln zusammen. Noch am Donnerstagabend (8. September) habe man eine „besondere Aufbauorganisation eingerichtet und erste Recherchen veranlasst“, sagte ein Sprecher am Freitag (9. September).

Der Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel ist über die Auseinandersetzungen in Nizza entsetzt.
Der Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel ist über die Auseinandersetzungen in Nizza entsetzt. (Montage) © dpa & Jochen Tack / NRW Innenministerium

Die Videoaufzeichnung, auf der der Sturz eines Zuschauers von der Tribüne geradezu bejubelt wird, macht mich fassungslos. Ich bitte alle, die Aufnahmen von Gewalttaten gemacht haben, diese der Polizei Köln zur Verfügung zu stellen.

Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel

Kölns Polizeipräsident Falk Schnabel zeigte sich derweil „entsetzt“ über die Bilder der Ausschreitungen beim Conference League Spiel in Nizza. „Es wird einmal mehr deutlich, dass wir Gewalttäter von den Stadien fernhalten müssen. Die Videoaufzeichnung, auf der der Sturz eines Zuschauers von der Tribüne geradezu bejubelt wird, macht mich fassungslos“, wird er in einer Mitteilung zitiert.

Ausschreitungen in Nizza: Kölner Polizei bittet FC-Fans Video-Aufnahmen einzureichen

Der Kölner Polizeipräsident bittet nun alle Fans, die Aufnahmen von Gewalttaten gemacht haben, diese an die Kölner Polizei weiterzuleiten. „Sie helfen uns damit, Gewalttäter zu identifizieren und friedliche Zuschauer, insbesondere beim Rückspiel, zu schützen“, erklärte Falk Schnabel. Man werde jetzt „alles daran setzen, dass sich die Szenen von Nizza in unserer Stadt nicht wiederholen“. Die Polizei steht laut eigener Aussage auch im Austausch mit dem 1. FC Köln, der zugesagt hat, die Beamten „bei der Aufklärung der Vorfälle vollumfänglich zu unterstützen.“

1. FC Köln droht Strafe nach Ausschreitungen in Nizza – UEFA ermittelt

Wegen der heftigen „Fan“-Ausschreitungen in Nizza drohen dem 1. FC Köln nun diverse Strafen durch die UEFA. Der Veranstalter der Conference-League hatte am Freitagabend (9. September) angekündigt, dass ein ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Gegen den 1. FC Köln wird offiziell wegen des „Werfens von Gegenständen“, des „Abbrennens von Feuerwerkskörpern oder anderen Objekten“ sowie weiteren „Störungen durch Zuschauer“ ermittelt. Der französische Gastgeber aus Nizza muss sich derweil unter anderem wegen Vorwürfen bezüglich des Sicherheitspersonals und der Organisation verantworten.

Bei den Ausschreitungen, in deren Folge der Anpfiff der Partie (1:1) um eine Stunde verlegt werden musste, waren 32 Menschen verletzt worden. FC-Geschäftsführer Christian Keller hatte vor der UEFA-Mitteilung geäußert, die Konsequenzen für den Verein seien „noch nicht abzusehen“. Er wolle „auch nicht spekulieren. Da gibt es sicher eine große Bandbreite.“ Diese reicht von Geldstrafen bis zu Auflagen oder auch Geisterspielen und Zuschauerausschluss bei Auswärtsspielen. (os mit ots/dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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