Auch Ford verabschiedet sich vom Verbrennungsmotor. Bis zum Jahr 2030 (Pkw) bzw. 2035 (Nutzfahrzeuge und Kleintransporter) soll mit Diesel- und Benzinantrieben Schluss sein. Ford zählt zu den wenigen Autobauern, die ein konkretes Enddatum nennen. Das Ziel ist klar: Der Konzern will komplett auf E-Mobilität umstellen.
Dafür investiert Ford in den kommenden Jahren zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) in sein Kölner Werk, das eine Schlüsselrolle bei der Transformation einnimmt. Die laufende Produktion des Fiesta wird nach 2023 eingestellt. Künftig sollen dafür zwei E-Autos in Köln gebaut werden – ein Engagement, das den Standort stärkt und sichert, was auch von der Gewerkschafts- und Betriebsratsseite begrüßt wird. Rund 200.000 Fahrzeuge könnten in Köln jährlich vom Band rollen.
Allein im Zeitraum 2023 bis 2029 sollen 1,2 Millionen Stromer aus Kölner Produktion auf den Markt kommen. Ford hat außerdem angekündigt, auch eine Batterie-Montage im Kölner Werk anzusiedeln. Beginn dafür: 2024. Die Fabrik wäre so ein vollständiger E-Standort.
Ford ist als Arbeitgeber in der Region beliebt. Ob Ingenieur oder Datenanalyst, Rechtsreferendar oder Techniker: Sowohl Berufserfahrene als auch Berufseinsteiger und Praktikanten werden im Kölner Ford-Werk regelmäßig gesucht. Der Umstieg auf E-Mobilität macht weiteres Expertenwissen in Zukunft notwendig. Das Ford-Werk dürfte also weiterhin Job-Magnet bleiben. Aktuelle Stellenangebote finden Sie auf der offiziellen Seite von Ford.
Auch das Ford-Werk in Köln war von der Corona-Pandemie und vor allem vom ersten Lockdown schwer getroffen. Wochenlang standen die Bänder still. Erst am 4. Mai 2020 lief die Produktion wieder an. Das gesamte Jahr 2020 war von der Ausbreitung des Corona-Virus in NRW geprägt. Die Pandemie beschäftigt Land und Gesellschaft noch immer – allerdings sind die wirtschaftlichen Verwerfungen für große Industriebetriebe wie Ford nicht mehr ganz so schwerwiegend. 2022 kämpfte Ford in Köln aber mit anderen Problem: Da Halbleiter und Kabelbäume auf dem Weltmarkt knapp sind, musste der Autobauer seine Produktion herunterfahren.
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Ein Teil der Belegschaft ging erneut in Kurzarbeit. Das Problem mit der Verfügbarkeit von Halbleitern besteht schon länger. Durch die Pandemie sind die Lieferketten noch immer gestört. Zusätzlich erschüttert der Krieg in der Ukraine Europa – politisch und wirtschaftlich. Ford hat dort Zulieferer, die aktuell ausfallen – unter anderem geht es dabei um Kabelbäume, die nun fehlen, wie „Bild“ berichtet.
Das Kölner Ford-Werk ist zwar der größte deutsche Ford-Standort. Aber: Es ist nicht der Einzige. Das Unternehmen hat weitere Standorte in Aachen und Saarlouis. Die drei Ford-Werke beschäftigen zusammen rund 20.000 Mitarbeiter. Seit der Gründung 1925 (in Berlin!) wurden in den deutschen Ford-Werken mehr als 47 Millionen Fahrzeuge gebaut.