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Liste zeigt Großprojekte in Köln – „wird mehr und mehr zum Desaster“

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Von: Johanna Werning

Köln hat für die anstehenden Kulturbauten eine Liste erstellt. Doch es gibt ein Problem, sagt die FDP. „Man hat nur aufgeschrieben, wo in Zukunft Beton verbaut wird.“

Köln – 122 Projekte umfasst die „Liste der Bauprojekte“ in Köln. Darunter 15 verschiedene und teilweise millionenschwere Kulturbauten wie das Miqua, die Historische Mitte Köln oder die Bühnen am Offenbachplatz. Doch genau das ist Problem, erklärt die Kölner FDP.

Ein Spezialkran steht vor dem Kölner Dom.
Die Großprojekte in Köln müssen besser priorisiert werden, erklärt die FDP in Köln (symbolbild). © Oliver Berg/dpa

Großprojekte in Köln: „Wird mehr und mehr zum Desaster“

Denn die Liste ist sortiert – allerdings nach jeweiligen Dezernaten und nicht nach Dringlichkeit. Eine Priorisierung der einzelnen Projekte gibt es somit nicht. „Und genau das ist das Problem“, so Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „Man hat eigentlich nur aufgeschrieben, wo gerade oder wahrscheinlich in Zukunft Beton verbaut wird – und dabei hat man dann auch noch Posten vergessen, wie zum Beispiel das Museum für Ostasiatische Kunst.“

„Es gibt überhaupt keine Hinweise, wie der konkrete Aufwand ist – finanziell, personell und in der Zeit. Im Grunde ist es ein Sammelsurium von Projekten, die sich so aber nicht planen lassen“, erklärt Deutsch weiter. Denn die wichtigsten Fragen bleiben offen. Zum Beispiel: „In welcher Reihenfolge wird was gemacht und welche Projekte können zeitlich vielleicht länger warten?“ Dabei sei eine genaue Priorisierung wichtig für die Planung, betont die FDP.

Immerhin hat sich Köln und vor allem die Kölner Innenstadt bereits in der Vergangenheit bei Großprojekten nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. „Das sind alles Projekte, die schon jetzt im Verzug sind und wofür die Stadt eigentlich keine Kapazität hat. Doch so wird das mehr und mehr zum Desaster“, so Deutsch weiter.

Liste mit Großbauprojekten in Köln: „Müssen ganz genau priorisieren“

„Nur, wenn wir priorisieren und genau wissen, wann wir was umsetzen, wird es kein Desaster“, erklärt der kulturpolitische Sprecher der FDP weiter. Der Plan: „Wir schlagen vor, eine Arbeitsgruppe zu etablieren, die sich mit diesen Fragen in drei oder vier Sitzungen beschäftigen, um endlich mal einen Anpack zu kriegen. Und zu klären, nach welchem Plan wir den Kulturbau in Köln machen.“

Immerhin machen es andere Kölner Dezernate bereits vor. Im Schulungsbau gibt es mit dem Schulentwicklungsplan eine ganz genaue Priorisierung, was wann gebaut wird. „Hier gibt es eine genaue Reihenfolge für die einzelnen Schulen. Das brauchen wir auch für die Kulturbauten.“

Mit der aktuellen Liste könne keiner etwas anfangen. „Die Liste wurde in alle Ausschüsse gegeben und dort wie eine heiße Kartoffel weitergereicht, weil keiner wirklich weiß, was man damit anfangen kann“, betont Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP. (jw) Fair und unabhängig informiert, was im Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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