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Astrazeneca-Impfungen in Köln gestoppt – Termine bis Ostern sollen dennoch eingehalten werden

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Von: Johanna Werning

Eine Ampulle mit fünf Milliliter Corona-Impfstoff von Astrazeneca.
Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca (Symbolbild). © Admir Buljubasic/dpa

Nach mehreren Fällen von Hirnvenenthrombosen in Deutschland hat nach Euskirchen auch Köln die Astrazeneca-Impfungen gestoppt.

Köln – Die Aufregung um den Impfstoff Astrazeneca reißt nicht ab. Auch Köln stoppt die Impfungen mit dem Mittel gegen das Coronavirus. Vieles deutet darauf hin, dass die Vorkommnisse in Euskirchen als Auslöser für den kurzfristigen Impfstopp gelten. Damit wird zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen die Verimpfung von Astrazeneca gestoppt.

Astrazeneca-Stopp in Köln: Bei den Impfterminen soll auf Biontech ausgewichen werden

Nachdem der Kreis Euskirchen bereits am 29. März die Impfung gestoppt hatte, zog Köln am späten Nachmittag des 30. März nach. Das erklärt die Stadt Köln auf Anfrage von 24RHEIN. In einer Pressemitteilung am Mittwochnachmittag heißt es dann, dass das Impfzentrum entschieden hat, „heute kein Astrazeneca mehr zu verimpfen.“

„Alle 488 Personen, die eigentlich noch AstraZeneca erhalten sollten, können sich nun ersatzweise mit Biontech impfen lassen.“ Eigentlich hatte die Stadt beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGs) 10.000 Dosen für diese Woche bestellt.

Trotz des kurzfristigen Impfstopps bemühe sich die Stadt „bis einschließlich Ostersamstag alle Impftermine aufrechtzuerhalten“, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch die Sonderöffnung des Impfzentrums am Ostersonntag sei nicht gefährdet. Bei der Impfvergabe, „bei der fast 5.000 Astrazeneca-Impfungen erfolgen sollten, hat das Gesundheitsministerium NRW der Stadt Köln bereits einen alternativen Impfstoff zugesagt.“

Astrazeneca-Stopp in Köln: Auslöser sind mögliche Sinusvenen-Thrombosen bei jungen Frauen

Auslöser für den kurzfristigen Impfstopp sind mögliche Zusammenhänge mit Hirnvenenthrombosen bei jüngeren Frauen. In Euskirchen und Essen staben zwei Patientinnen an einer Thrombose. Eine weitere junge Frau war nach der Impfung im Kreis Euskirchen an einer Sinusvenen-Thrombose im Hirn ebenfalls erkrankt. Sie befindet sich nach Angaben des Kreises „in einem stabilen Zustand und wird in einer Spezialklinik versorgt.“

Mit Blick auf die Vorfälle haben sich die Leiter von fünf der sechs Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen in einem gemeinsamen Brief an den Bundes- und Landesgesundheitsminister für den vorläufigen Stopp von Astrazeneca-Impfungen bei jüngeren Frauen ausgesprochen. Das Risiko von weiteren Todesfällen sei zu hoch, heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorliegt. Daraufhin stoppt nicht nur Köln die Verimpfung – auch München verhängt einen sofort greifenden Impfstopp. Als erstes Bundesland stoppte Berlin die Impfung mit Astrazeneca ebenfalls am 30. März. (jw)

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