1. 24RHEIN
  2. Köln
  3. Innenstadt

Clubbetreiberin verzweifelt: „Wirst behandelt wie der letzte Dreck“

Erstellt:

Von: Johanna Werning

„Das Ding“-Inhaberin Claudia Wecker befürchtet, dass es im Sommer vor den Kölner Clubs unschön wird. Dabei müssen die Türsteher schon jetzt viel aushalten. 

Köln – Die Zülpicher Straße und die Kölner Ringe sind der „Place to be“ beim Feiern. Vor allem das junge Partyvolk feiert hier gern. Eine der ersten Party-Adressen dabei: Der Studentenclub „Das Ding“ in der Kölner Innenstadt. Doch nicht immer laufen die wilden Partynächte ruhig und gesittet ab. Bereits im Sommer 2022 kam es in den Party-Hotspots immer wieder zu Messerstechereien, Prügeleien oder Beleidigungen – trotz Waffenverbotsszene, berichtet „Das Ding“-Inhaberin Claudia Wecker. Sie befürchtet, dass sich das jetzt wiederholt.

Claudia Wecker von „Das Ding“ verzweifelt: Aggressivität seit Corona gestiegen

Ein Sicherheitsmann steht vor Feiernden in einem Club.
„Das Ding“-Inhaberin Claudia Wecker befürchtet, dass es im Sommer vor den Kölner Clubs wieder viele aggressive Gäste gibt (Symbolbild) © AndreyPopov/Imago

Das Ausmaß der Aggressivität deute sich schon jetzt an, so Wecker. „Wir hatten jetzt am Wochenende vier Polizeieinsätze“, sagt sie im Interview mit 24HEIN. Das bestätigt auch die Polizei Köln, betont jedoch auch, dass es sich dabei um „Standardeinsätze“ gehandelt habe. Neben Körperverletzungen ging es vor allem um Bedrohungen. „Das sind Einsätze, die es häufig vor Clubs gibt.“

Für die Kölner Clubbetreiberin ist jedoch klar: Es ist schlimmer geworden. „Früher hatten wir nichts an der Tür“, sagt Wecker, aber seit Corona sei es anders. Dabei fällt ihr vor allem ein Trend auf: Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch das Gewaltpotenzial, so die Clubbetreiberin. „Sobald die Leute bei gutem Wetter draußen sind, wird getrunken und Drogen genommen.“ An der Tür werde es für die Sicherheitskräfte dann häufig brenzlig. Bedrohungen und Beschimpfungen seien an der Tagesordnung – auch im „Das Ding“, sagt sie weiter.

Die aggressiven Gäste seien minderjährige und sehr junge Leute. „90 Prozent sind echt super, die restlichen zehn Prozent sind richtig, richtig scheiße“, sagt Wecker. Und die lassen ihre Aggressionen häufig an den Türstehern aus. Teilweise eskaliere es schon, wenn der Türsteher nur nach der Gruppengröße frage, so die Clubbetreiberin. Ähnlich sieht es auch Türsteher-Legende Ramon Ademes. „Die sehen gar nicht, dass Türsteher Menschen sind, die für die Sicherheit sorgen“, sagt Wecker. „Du wirst behandelt wie der letzte Dreck.“

Steigende Aggressivität vor Kölner Clubs? „Gibt auch Abende, an denen nichts passiert“

Frederik Abels, Geschäftsführer von der Roonburg, sieht das allerdings etwas anders: „Die Leute verhalten sich nicht anders als im Winter.“ Zwar gebe es immer mal Leute, die schwieriger sind oder auch aggressiv werden, dass es jedoch ein Gewaltproblem gibt oder sich die Gewaltlage bei steigenden Temperaturen zuspitzt, könne er nicht bestätigten. „Manchmal ist es zwar so, dass direkt hintereinander ein paar Laute auffällig sind, dann gibt es aber auch wieder Abende, an denen nichts passiert.“ (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant