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Zu viel Dreck und Gewalt auf der Deutzer Kirmes? Anwohner mit klaren Forderungen

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Von: Johanna Werning

Zwei Fahrgeschäfte auf der Deutzer Kirmes, Menschen laufen daran vorbei. (Montage)
Für die Deutzer Kirmes ist unter anderem ein Alkoholverbot im Gespräch. (IDZRW-Montage). © Panama Pictures/Imago & Jochen Tack/Imago

Auf der beliebten Deutzer Kirmes in Köln könnte sich einiges ändern – wenn es nach den Anwohnern geht. Der Wunsch: ein Alkoholverbot und ein neues Sicherheitskonzept.

Köln – Müll, Dreck, verstopfte Straßen und aggressive Besucher: Der Ärger rund um die Deutzer Kirmes in Köln reißt nicht ab. „So schlimm wie jetzt war es noch nie“, erklärte eine Anwohnerin bei der Bürgerversammlung zur Deutzer Kirmes. Das bestätigt auch die Polizei: Während der Deutzer Osterkirmes 2022 gab es im Vergleich zu 2019 – also vor Corona – rund 25 Prozent mehr Straßenkriminalität. Bei der Körperverletzung gab es während der Kirmestage sogar einen Anstieg um 75 Prozent (hier die Polizei-Statistik zur Deutzer Osterkirmes 2022).

Köln: Deutzer Kirmes „muss familienfreundlicher werden“

Doch damit soll künftig Schluss sein: Bei der Bürgerversammlung zur Deutzer Kirmes nahmen rund 200 Bürger teil. Und neben Kritik für Stadt, Politik und Polizei gab es auch ganz klare Forderungen der Teilnehmer. Zum Beispiel: Ein besseres und vor allem funktionierendes Verkehrs- und Sicherheitskonzept. Doch damit nicht genug: „Die Kirmes muss wieder familienfreundlicher werden – zum Beispiel mit einem Alkoholverbot. Dann würd man auch andere Besuchergruppen ansprechen“, sagt eine Anwohnerin aus Köln-Deutz während der Diskussionsrunde. Schon im Herbst wird die nächste Kirmes in Deutz stattfinden.

„Die Kirmes ist genauso ein Hotspot wie der Kölner Karneval oder der Fußball. Wir sind lange Zeit nicht ernst genommen worden – und das ist eine bittere Erfahrung. Wir wünschen uns mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt“, erklärt Norbert Monßen von der Bürgerinitiative Deutzer Werft, die bereits während der Deutzer Kirmes einen Brandbrief an die Stadt Köln veröffentlicht hat.

Deutzer Kirmes Köln: Welche Änderungen gefordert werden

Auf der Bürgerversammlung stellt Monßen dann seinen konkreten Forderungskatalog vor: Zehn Maßnahmen sollen helfen, dass in Deutz wieder Ruhe einkehrt und sich die Bürger wieder sicher und wohl in ihrem Veedel führen. Von den Teilnehmern der Bürgerversammlung gibt es dafür Applaus.

Köln: Deutzer Kirmes – wie geht es jetzt weiter?

Vorschläge gibt es also viele. Aber wie geht es mit Deutzer Kirmes weiter? Immerhin waren neben Organisator und Bezirksbürgermeister der Kölner Innenstadt Andreas Hupke (Grüne) auch verschiedene Mitglieder des Stadtrates und der Bürgervertretung dabei. Außerdem standen verschiedene Vertreter des Ordnungsamtes, der Schausteller und der Polizei für Fragen bereit.

Und die versprechen, dass es bereits für die nächste Deutzer Kirmes im Herbst erste Änderungen geben soll. „Heute ist ganz klar geworden, dass die Leute das so nicht mehr wollen und das muss jetzt umgesetzt werden“, sagt Hupke nach der Bürgerversammlung gegenüber 24RHEIN. Dafür sollen Bürger, Vereine, Schausteller, Polizei und Stadt künftig besser zusammenarbeiten.

Außerdem seien Stadt und Schausteller bereits im Austausch, betont Dirk Schmaul vom Kölner Ordnungsamt. „Das Hauptproblem sind die Begleiterscheinung auf und abseits der Kirmes. An denen muss jetzt gearbeitet werden.“ Teilweise sei man dafür bereits in der Umsetzung. Zum Beispiel wird aktuell an einem besseren Verkehrskonzept gearbeitet. „Ziel ist, dass die Anwohnerschaft besser geschützt wird – und das bereits zur nächsten Kirmes.“ Bereits in den nächsten Wochen sollen erste Details festgelegt werden.

Köln: Deutzer Kirmes als Aktuelle Stunde in der Bezirksvertretung

Und auch die Politik beschäftigt sich weiterhin mit der Deutzer Kirmes: Die CDU hat für die nächste Bezirksvertretung eine Aktuelle Stunde beantragt. „Die dokumentierten Zustände dürfen nicht weiter toleriert werden“, sagte Mario Schmitz, der zuständige CDU-Bezirksvertreter für Deutz, zuletzt gegenüber 24RHEIN. In der Sitzung am 2. Juni soll darum „das gesamte Konzept ‚Deutzer Kirmes‘ auf den Prüfstand gestellt werden.“ (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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