Pläne für Historische Mitte kommen nicht überall gut an: „Nicht noch mehr Beton“
Ende des Jahres soll der nächste Schritt für die Historische Mitte Köln beginnen. Doch die Entwürfe für das Großprojekt fallen bei einigen Kölnern durch.
Köln – 16.000 Quadratmeter groß und mit Kosten von wahrscheinlich über 180 Millionen Euro. Das sind die Eckdaten zur Historischen Mitte Köln. Bis 2030 soll das Großprojekt am Kölner Dom entstehen. Der Plan: Ein erstklassiges Museum, das die Schätze der Kölner Stadtgeschichte zeigt. Noch 2023 soll ein Baubeschluss im Stadtrat beantragt werden. Erste Entwürfe, wie die Historische Mitte Köln einmal aussehen soll, gibt es schon jetzt – doch die kommen nicht überall gut an.

Historische Mitte Köln: Das ist geplant
- Das Kölnische Stadtmuseum wird neu gebaut und zieht von seinem bisherigen Standort an der Minoritenstraße zum Roncalliplatz.
- Das Kurienhaus für die Hohe Domkirche und das Studiengebäude des Römisch-Germanischen Museums werden abgerissen und am Roncalliplatz als gemeinsamer Komplex neu gebaut. Dieser Komplex wird direkt neben dem neuen Stadtmuseum entstehen.
- Die Römische Hafenstraße – eine antike Straße – wird in das Projekt integriert und unter der Domplatte mit dem Römisch-Germanischen Museum verbunden.
- Zwar wird außerdem das Römisch-Germanische Museum saniert, dieser Vorgang ist aber nicht Teil des Bauprojekts Historische Mitte.
- Das Museumsviertel soll „das Tor zur Via Culturalis sein“, sagen die Hohe Domkirche zu Köln und die Stadt Köln, die das Projekt als GbR Historische Mitte gemeinsam umsetzen.
- In den nächsten 15 Jahren soll sich in Köln viel tun: 122 Großprojekte sind geplant.
„Nicht noch mehr Beton“: Pläne für Kölner Dom-Umgebung fallen durch
Das Berliner Büro Staab Architekten ist mit dem Neubau des Stadtmuseums in der Kölner Innenstadt beauftragt worden. Es plant eine schlichte, quadratische Optik für das Museum. Das Gebäude soll vierstöckig sein und eine großflächige Fensterfront haben. Doch das Vorhaben kommt nicht überall gut an. „Köln braucht Rekonstruktionen und gepflegte Grünanlagen, nicht noch mehr Beton“, lautet die Kritik eines 24RHEIN-Lesers.

Ein weiterer Kommentar geht sogar noch weiter: Während das Architekturbüro von einem „sinnfälligen Abschluss, der dem Römisch-Germanischen Museum, dem Museum Ludwig und letztlich auch der Philharmonie ein kraftvolles Gegenüber bietet“, spricht, sieht ein Facebook-User es anders: „Optisch dann wohl eher ein Fiasko. Aber Designer waren ja noch nie wirklich gut darin, etwas zu entwickeln, was auch in das Historische Stadtbild passt.“ Sein Fazit: „Hauptsache monströs, eckig und optisch zum Kotzen.“
Der Wunsch in der Facebook-Kommentarspalte: Mehr grün, weniger Beton. „Alles wird noch mehr zugebaut. Es wäre schön, wenn mehr Grünflächen entstehen. Jede Menge Bäume fehlen zum Erholen und Durchatmen“ und „Nichts Grünes, nichts Schönes ... einfach nur viereckig und grau“, heißt es weiter. „Wiese, Büsche und Bäume rund um den Dom – das wäre mal schön! Hier und da ein paar Bänke zum Verweilen.“
Pläne für Historische Mitte kommen nicht überall gut an – aber was ist dran?
Aber was ist dran? Auch wenn die Ausstellungen im Stadtmuseum sehr offen gestaltet werden sollen, wirkt das Gebäude in den ersten Entwürfen recht massiv.
Allerdings betonten die Bauherren des Projekts bereits, dass das Thema Nachhaltigkeit definitiv eine große Rolle spielen soll. So sind Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern geplant, das Dach des Stadtmuseums soll außerdem begrünt werden und als Lebensraum für Insekten und andere Tiere dienen. Inwieweit weitere Grünflächen oder Sitzgelegenheiten geplant sind, ist nicht bekannt. (jw) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.