Eisbahn am Ebertplatz abgesagt: Köln muss Energie sparen

Die Eisbahn am Ebertplatz in Köln soll nun doch nicht kommen. Aufgrund der Energiekrise sei die Attraktion „nicht vertretbar“, so die Stadt.
Köln – Lange Zeit wurde in Köln diskutiert, überlegt und abgestimmt: Soll es auf dem Ebertplatz im Winter eine Eisbahn geben oder nicht? Vor rund einem Jahr dann die Entscheidung: Die Eisbahn am Ebertplatz soll kommen – unter bestimmten Voraussetzungen. Damals war vom Ukraine-Krieg und der Energiekrise in Deutschland allerdings noch keine Rede. Der Plan der Stadt daher: Die Eisbahn wird mit Ökostrom klimaneutral betrieben oder mit CO₂-Zertifikaten ausgeglichen. Doch dazu kommt es jetzt nicht.
Köln: Keine Eisbahn am Ebertplatz – „wegen Energiekrise nicht vertretbar“
„Der Rat der Stadt Köln beschließt, auf die Umsetzung einer Eisbahn am Ebertplatz in der Wintersaison 2022/2023 mit Blick auf die aktuell vorliegende Energiekrise zu verzichten.“ In der Ratssitzung am Donnerstag, 8. September haben die Ratsmitglieder das beschlossen und sich damit an den Vorschlag der Stadtverwaltung gehalten.
„Der Energieverbrauch der Eisbahn in der Wintersaison 2021/2022 lag bei ca. 61.000 kWh. Vor dem Hintergrund der aktuell vorliegenden Energiekrise ist die Umsetzung einer städtischen Eisbahn auf dem Ebertplatz in der Wintersaison 2022/2023 nicht vertretbar“, begründet die Stadtverwaltung den Vorschlag.
Köln: Keine Eisbahn am Ebertplatz – stattdessen soll es Alternative geben
„Damit begegnen wir nicht nur den finanziellen Herausforderungen steigender Energiepreise, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt Sandra Schneeloch, finanzpolitische Sprecherin der Grünen im Kölner Rat. „Gleichzeitig setzen wir uns ein für alternative Freizeit- und Kulturangebote, besonders für ein Winterprogramm für Kinder, auf dem Ebertplatz.“
Statt Eisbahn wolle man dann „eine Bespielung mit kulturellen Beiträgen sowie einer gastronomischen Versorgung“ auf dem Ebertplatz umsetzen. Dabei sei auch sogenannte „synthetische Eisstockschießbahnen“ denkbar – also eine Kunststoff-Bahn, die ohne Strom funktioniert. Wie genau die Eisbahn-Alternative allerdings tatsächlich aussieht, ist noch unklar. Nun sollen erst einmal verschiedene Möglichkeiten überprüft werden.
Geht es nach der FDP, soll es nun kinder- und familiengerechte Sport- und Freizeitangebote auf dem Ebertplatz geben. „Dazu gehören unter anderem eine Rollschuhbahn oder mobile pump-tracks“, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck.. Damit sind besondere Mountainbikestrecken gemeint.
Eisbahn am Ebertplatz vor dem Aus: Köln muss Energie sparen
Die Stadt Köln hat bereits vor einigen Wochen Energie-Sparmaßnahmen ausgerufen und einen Energie-Krisenstab einberufen. Die Straßenbeleuchtung wurde gedimmt, die Dom-Beleuchtung komplett abgeschaltet und auch das Heizen in Büros soll auf ein Minimum reduziert werden.
Zusätzlich appellierte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker Strom und Gas so gut es geht zu sparen. „Jede und jeder soll einen Beitrag leisten, um Energie zu sparen und damit einer möglichen Notlage im Herbst und Winter vorbeugen. Ich bitte die Kölnerinnen und Kölner schon jetzt, überall dort, wo es ihnen möglich ist, Energie einzusparen. Jeder Beitrag hilft.“(jw) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Dieser Text wurde zuletzt am 10. September aktualisiert.