Klima-Aktivisten besetzen Parteizentrale in Köln – das geht sogar den Grünen zu weit

In Köln wurde eine Grünen-Geschäftsstelle von Klimaaktivisten besetzt. „Das ist keine konstruktive Auseinandersetzung“, betont Parteivorsitzende Trompeter.
Köln – Aktivisten haben am Mittwoch mehrere Büros der Grünen in NRW besetzt. Darunter auch die Kreisgeschäftsstelle in Köln. Ihre Forderung: Der Erhalt des vom Braunkohleabbau bedrohten Dorfes Lützerath. Man habe Parteibüros in Düsseldorf und Köln besetzt und am Büro in Dortmund habe man zudem Transparente angebracht, sagte ein Sprecher der unter dem Motto „Grün neu besetzen“ agierenden Gruppe. Laut den Grünen NRW war außerdem die Kreisgeschäftsstelle in Bonn betroffen.
Köln: Grünen-Büros besetzt – „Erpressungsszenarien können wir nicht gutheißen“
Unter einem Vorwand verschafften sich 15 Aktivisten am Mittwochmorgen einen Zugang zur Kreisgeschäftsstelle am Ebertplatz in Köln und besetzten einen Raum, berichten die Grünen. „Der Landtagsabgeordnete Frank Jablonski kam hinzu, um zu vermitteln. Und auch die Polizei wurde nach Androhungen zur Sachbeschädigung alarmiert, stand auf Abruf bereit, kam jedoch nicht zum Einsatz.“
Man habe friedliche Gespräche geführt, heißt es. Parteivorsitzende Katja Trompeter sagte zu dem Vorfall allerdings: „Wir haben große Sympathien für Klimaaktivist*innen und ihre Intentionen. Deshalb sind wir seit vielen Jahren Unterstützer*innen der Bewegung und auf allen Ebenen im Austausch. Das ist aber keine konstruktive Auseinandersetzung. Erpressungsszenarien können wir nicht gutheißen und lehnen diese Form des Protests ab.“
Köln: Klimaaktivisten besetzen über Stunden Grünen-Kreisgeschäftsstelle
„Wir waren immer eine Partei des Dialogs – Druck durch die Zivilgesellschaft ist daher erwünscht und friedlicher Protest legitim – deshalb war es für uns auch in Ordnung, Gespräche mit den Demonstrant*innen zu führen“, betont Stefan Wolters, Parteivorsitzender der Grünen.
Nach drei Stunden wurde die Besetzung im Stadtbezirk Köln-Innenstadt beendet. „Die Demonstrant*innen verließen schließlich nach mehrfacher Aufforderung gegen 13 Uhr die Geschäftsräume“, teilt die Partei mit. „Die Kölner Besetzung hat die Aktion jetzt selbstbestimmt beendet“, heißt es von den Aktivisten. (jw mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.