KVB: Kaputte Rolltreppen und Aufzüge – wie schlimm sind die Mängel wirklich?
Kaputte Rolltreppen und defekte Anzeigen kennt wohl jeder, der die KVB regelmäßig nutzt. Aber wie schlimm sind die Mängel in Köln wirklich?
Köln – 393 KVB-Stadtbahnen auf zwölf Linien gibt es in Köln. Ob in Porz, Mülheim, Rodenkirchen oder Chorweiler – in jedem Stadtbezirk gibt es mindestens eine KVB-Linie samt mehreren Haltestellen. Doch im besten Zustand sind die 233 Haltestellen nicht immer: Beinahe jeder Kölner stand schon einmal vor einer defekten Rolltreppe oder drückte erfolglos den Knopf für den Aufzug.
Köln: Mängel bei der KVB – „da muss dringend etwas gemacht werden“

Auch in der Kölner-Innenstadt fallen immer wieder Probleme auf: Immer mal wieder sind Rolltreppen und Aufzüge kaputt und auch die Anzeigetafeln sind in der Wahrnehmung häufig defekt. Fehlende Beleuchtung, Vandalismus und Verschmutzung sind weitere Mängel, die die KVB-Fahrgäste nur zur gut kennen. Dagegen will die CDU in der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt vorgehen.
„Bereits Ende 2021 sind wir tatsächlich jede Haltestelle abgegangen und da gab es zahlreiche Mängel – mal mehr, mal weniger“, sagt Mario Schmitz, Mitglied der Bezirksvertretung Innenstadt und Vorsitzender der CDU in Deutz, gegenüber 24RHEIN. „Ob defekte Rolltreppen, Beschmutzung, Gestank, Vandalismus, sehr viel Müll oder soziale Probleme. Da muss dringend etwas gemacht werden“, so der CDU-Politiker weiter. Darum wurden die KVB-Haltestellen nun Thema in der aktuellen Sitzung der Bezirksvertretung. Bereits im Dezember 2021 hat die CDU eine entsprechende Anfrage zur Situation gestellt.
KVB-Haltestellen: Zahlen für 2021 – wie schlimm ist es wirklich?
Jetzt gibt es die offizielle Antwort der Stadtverwaltung. „Festgestellte Schäden werden je nach Zuständigkeit gemäß U-Bahn- bzw. Stadtbahnvertrag durch die Stadt oder die KVB möglichst zeitnah beseitigt“, erklärt die Stadtverwaltung im Rahmen der Sitzung der Bezirksvertretung am 25. August.
Noch genauer zeigen sich die Mängel im aktuellen Qualitätsbericht der KVB. Laut Unternehmen sind jedoch lediglich „ein Prozent der obligatorischen Qualitätskriterien an Stadtbahnhaltestellen nicht erfüllt“. Defekt sind dabei vor allem die Anzeigetafeln, heißt es. Defekte Rolltreppen und nicht funktionierende Aufzüge seien ebenfalls eher Einzelfälle, so das Unternehmen weiter. Die Mängel werden dabei meist zwischen wenigen Stunden und vier Tagen beseitigt, heißt es.
Köln: Mängel bei der KVB – Qualitätsbericht für das Jahr 2021
Köln: Mängel bei der KVB – Qualitätsbericht für das Jahr 2021
► Defekte bei den Rolltreppen:
Laut Qualitätsbericht waren 2021 nur 7 Prozent der Rolltreppen nicht verfügbar.
Die Mängel konnten in 81 Prozent der Fälle innerhalb von vier Stunden repariert werden.
17 Prozent der kaputten Rolltreppen wurden zwischen vier Stunden und vier Tagen repariert
2 Prozent der defekten Rolltreppen wurden nach vier Tagen oder länger repariert
► Defekte bei den Aufzügen:
Laut Qualitätsbericht waren 2021 nur 4 Prozent der Aufzüge nicht verfügbar.
Die Mängel konnten in 81 Prozent der Fälle innerhalb von vier Stunden repariert werden.
17 Prozent der defekten Aufzüge wurden zwischen vier Stunden und vier Tagen repariert
2 Prozent der defekten Aufzüge wurden nach vier Tagen oder länger repariert
Köln: Mängel bei den Haltestellen – KVB verpasst Ziel
Damit hat die KVB nicht alle Ziele erreicht, die eigentlich angesetzt waren. Denn statt den geplanten 90 Prozent der Störungen wurden lediglich 81 Prozent der Störungen innerhalb von vier Stunden behoben. Die Gründe dafür: „Überalterte Anlagen und die Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung“, erklärt die KVB. „Zunehmender Vandalismus bindet zudem erhebliche Arbeitskapazitäten, die dementsprechend nicht für die oben beschriebenen Aufgaben zur Verfügung stehen.“
„Wir wissen ja schon durch unsere internen Qualitätsberichte, wo unsere Schwachstellen sind, an denen wir arbeiten müssen. Und das tun wir intensiv“, verspricht KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Ein verstärktes Monitoring, eine frühzeitige Schwachstellenanalyse sowie ein Erneuerungsprogramm für Rolltreppen und Aufzugssteuerungen sollen in den nächsten Jahren die Reparaturzeiten an den Anlagen verkürzen.“ Außerdem sollen künftig die Aufträge größtenteils von der KVB selbst bearbeitet werden, um „schneller und effektiver“ zu sein.
Und das sei wichtig, sagt der Vorsitzende der CDU in Deutz: Langfristig kaputte Rolltreppen wie beispielsweise zuletzt am Heumarkt dürfen sich nicht wiederholen, so Schmitz. „Das muss deutlich schneller gehen. Das erwarte ich von der KVB und der Stadt.“ (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.