- vonJohanna Werningschließen
16 Jahre nach Eröffnung muss die Domtreppe in Köln kernsaniert werden. Im April 2021 starten die Baumaßnahmen. Die einzelnen Stufen weisen ein hohes Unfallrisiko auf.
Köln – Die Domtreppe in Köln verbindet seit 2005 den Kölner Dom und den Kölner Hauptbahnhof. Jedes Jahr laufen Millionen Menschen über die Stufen. Eigentlich sollte die Treppe zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Dom als Vorzeigebauprojekt gelten. Doch es kam anders. Bereits „kurz nach Eröffnung der Domtreppe kam es zu ersten Schäden“ an den Stufen, heißt es in dem Baubeschluss zur Sanierung der Domtreppe vom 14. August 2020. Nach nur 16 Jahren muss die Domtreppe nun komplett saniert werden – und das wird teuer. Ab Dienstag, 6. April, starten die Bauarbeiten.
Sperrung der Domtreppe in Köln
Ab dem Montag, 12. April, ist die östliche Hälfte der Domtreppe gesperrt
Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis zum 11. November 2021
Im Frühjahr 2022 wird dann voraussichtlich die andere Hälfte der Treppe gesperrt
Domtreppe in Köln wird saniert: Mängel führen zu hohem Unfallrisiko
Grund für die Kernsanierung sind erhebliche Mängel, die ein hohes Sicherheits- und Unfallrisiko bergen. An mehreren Handläufen müssen Schweißnähte nachgearbeitet werden. Des Weiteren sind Kontraststreifen als Stufenmarkierung für sehbehinderte Menschen abgeplatzt, die nun ausgebessert werden müssen. Doch damit nicht genug. „Zum einen gab es Undichtigkeiten in der mineralischen Abdichtung und zum anderen kam es zu Verschiebungen der verlegten Blocksteinstufen aus Granit“, heißt es im Baubeschluss zur Sanierung der Domtreppe weiter.
Seitdem gibt es unzählige weitere Verschiebungen der Stufen. Die einzelnen Blöcke greifen nicht mehr ineinander und haben teilweise einen Unterschied von bis zu zwei Zentimetern. Das birgt ein erhöhtes Sicherheits- und Unfallrisiko. Der Baubeschluss liefert dabei eine Erklärung für die unzähligen Mängel: „Der Bau der Domtreppe erfolgte wegen des anstehenden Weltjugendtages unter erheblichem terminlichem Druck.“
Die Domtreppe in Köln
- Verbindet den Bahnhofsvorplatz mit dem Domplatz
- Wurde 2005 zum Weltjugendtag erbaut
- Ist 70 Meter lang und 14 Meter tief
- Wird täglich von bis zu 250.000 Menschen betreten
Bauarbeiten an der Domtreppe: Mängel sollen in Etappen behoben werden
Um die Mängel zu beseitigen und dennoch ein Überqueren der Domtreppe möglich zu machen, plant die Stadt die künftigen Sanierungsarbeiten in mehrere Etappen. „Durch die Teilung der Maßnahme in zwei Bauabschnitte wird immer eine Hälfte der Treppe zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Baubeschluss. Im ersten Sanierungsabschnitt wird ab dem Montag, 12. April, die östliche Hälfte der Domtreppe gesperrt. Als Bauende der ersten Phase wird dabei der 11. November ins Auge gefasst. Der zweite Bauabschnitt soll dann analog im Jahr 2022 stattfinden.
Domtreppe in Köln wird saniert: Diese Arbeiten werden durchgeführt
- Betoninstandsetzung der Unterkonstruktion
- Erneuerung der Abdichtung
- Neuer Belagsaufbau mit statischem Verbund der Blockstufen zur Abdichtung und Betonkonstruktion
- Erneuerung der Schweißungen an den Handläufen im Werk
- Zusätzliche Aufmerksamkeitsstreifen
Die Bauarbeiten der Stadt Köln sind dabei umfangreich. Neben den Mängelbeseitigungen werden zusätzliche taktilen Aufmerksamkeitsstreifen oberhalb der Domtreppe und vor und nach jedem Podest eingebaut. Die Aufmerksamkeitsstreifen vor der ersten Stufe sorgen für eine Verbesserung der Sicherheit und Führung sehbehinderter Menschen.
Sanierung Domtreppe in Köln: Die Kosten
Die umfangreichen Baumaßnahmen an der Domtreppe sind dabei teuer. Die Kosten für den Umbau der Domtreppe in Köln belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro brutto und bestehen aus verschiedenen Faktoren:
- Baukosten: 2,3 Millionen Euro brutto
- Plaungskosten und örtliche Bauüberwachung: Rund 270.000 Euro brutto
- Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination: Rund 30.000 Euro brutto
Zuschüsse gibt es dabei laut Baubeschluss zur Sanierung der Domtreppe vom 14. August 2020 nicht. (jw)