„Dicker Pitter“ wird 100 Jahre alt – berühmteste Glocke des Kölner Doms feiert Geburtstag
Der „Dicke Pitter“, die größte Glocke im Kölner Dom, feiert am 5. Mai ihren 100. Geburtstag. Zur Feier des Tages gibt es ein einstündiges Konzert.
Köln – Ein echt kölsches Urgestein feiert am 5. Mai 2023 seinen 100. Geburtstag. Die Rede ist von der Petersglocke im Kölner Dom, unter Kölnerinnen und Kölnern nur als „Dicke Pitter“ bekannt. Am 5. Mai 1923 wurde sie von Glockengießermeister Heinrich Ulrich in Apolda (Thüringen) gegossen, seitdem hat der 24.000 Kilogramm schwere Koloss sein Zuhause im Südturm der kölschen Kathedrale. Der „Dicke Pitter“ in der Kölner Innenstadt läutet zu besonderen Anlässen wie Heiligabend, Ostersonntag, Christi Himmelfahrt oder dem Tod des Papstes.
Der „Dicke Pitter“ feiert 100. Geburtstag – am Abend gibt es deshalb ein Konzert am Kölner Dom
Der Dicke Pitter im Kölner Dom in Zahlen | |
gegossen | 5. Mai 1923 in Apolda, Thüringen |
Gewicht | rund 24.000 Kilogramm, + Klöppel ca. 600 Kilogramm |
Durchmesser | 322 Zentimeter (3,22 Meter) |
Wo hängt sie? | Südturm des Kölner Doms |
Vorgänger | Kaiserglocke (1875 bis 1918) |
Aufhängung | Stahljoch, gerade |
Wann läutet sie? | Unter anderem Weihnachten, Ostern, Tod des Papstes |
Gefeiert wird der runde Geburtstag am 5. Mai mit einem einstündigen Glockenkonzert aller zwölf Kölner Domglocken. Die „Symphonie des Kölner Domgeläutes“ werde live aus den beiden Glockenstühlen auf der Internet-Seite des Domradios übertragen, teilte ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit. Um 20 Uhr beginnt dieses außergewöhnliche Konzert am Kölner Dom, der übrigens im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Köln schwarz ist. Gegen 21 Uhr soll das Geburtstagskonzert dann beendet sein.
Die Geschichte des „Dicken Pitter“ – Nachfolger der „Kaiserglocke“ von Konrad Adenauer veranlasst

Der Vorgänger des „Dicken Pitters“, die 1875 gegossene „Kaiserglocke“ (Gewicht rund 27.000 Kilogramm), wurde während des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 als eines von vielen Opfern der Metallspende des deutschen Volkes geschmolzen, um unter anderem Kriegswaffen herzustellen. Ein Dom, der künftig ohne XXL-Glocke bestehen sollte, war für den damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer jedoch keine Option, weshalb er eben Gießmeister Ulrich aus Thüringen mit der Herstellung eines neuen Geläuts beauftragte. Welches auch heute, exakt 100 Jahre nach Einweihung, noch ein Highlight jedes Dombesuchs darstellt.
„Dicker Pitter“ im Kölner Dom war lange die größte Glocke der Welt – jetzt steht diese in Rumänien
Bis 2016 war der „Dicke Pitter“ mit seinem enormen Gewicht und einem unteren Durchmesser von 322 Zentimetern die größte, am geraden Joch schwingend läutende Glocke der Welt. Das Joch beschreibt hier die Kontruktion, an der die Glocke angebracht ist. Seit 2016 hält die Glocke in der Kathedrale des Patriarchen von Bukarest (Rumänien) diesen Rekord, sie wiegt mit rund 25,2 Tonnen sogar noch etwas mehr als die Petersglocke. Für Kölnerinnen und Kölner bleibt der „Dicke Pitter“ dennoch sicher weiterhin der Größte. (mo mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.