Eine Zahl, die wirklich verblüfft: Warum der Kölner Dom nur 27 Euro wert ist
Der Kölner Dom ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Kölns. Laut dem Erzbistum Köln ist der Dom allerdings nur 27 Euro wert. 24RHEIN erklärt warum.
Köln – Jeder kennt sie, die zwei Domspitzen des Kölner Doms. Egal ob von der Autobahn A4 oder im ICE der Deutsche Bahn auf dem Weg zu Köln Hauptbahnhof, von nahezu überall ist die geschichtsträchtige Kathedrale in der Domstadt zu sehen. Nicht nur die Kölner lieben ihren Dom, auch für viele Touristen gehört die Besichtigung des Doms zum Pflichtprogramm. Denn der Kölner Dom gilt auch als wertvolles Kulturgut. Umso verblüffender ist der Wert, den das Erzbistum Köln dem Dom zuschreibt: nämlich nur 27 Euro! 24RHEIN erklärt, was hinter der kuriosen Zahl steckt.
Kölner Dom
Der Kölner Dom ist eine katholische Kirche in der Nähe des Hauptbahnhofs in Köln. Er wurde zwischen 1248 und 1880 erbaut und ist 157 Meter hoch. Der Kölner Dom wird vom Erzbistum Köln betrieben und ist zudem eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil. Jährlich besuchen rund 6 Millionen Menschen den Dom.
Erzbistum Köln führt den Kölner Dom nur mit einem Wert von 27 Euro

Die symbolische Zahl rührt aus einem Bericht des Erzbistums Köln aus dem Jahr 2015. Denn in diesem Jahr legte das Erzbistum erstmals sein Vermögen offen, wozu natürlich auch der Kölner Dom gehört. Damals umfasste das Vermögen des Erzbistums laut Berichten der Süddeutschen Zeitung und Deutschlandfunk rund 3,4 Milliarden Euro. Im Vermögensbericht tauchte auch erstmals der Wert des Doms auf – mit eben genau jenen besagten 27 Euro.
Kölner Dom wird vom Erzbistum nicht geschätzt, da er nicht verkäuflich ist
Der Wert des Doms mit 27 Euro klingt für viele Menschen unglaubwürdig. Denn schließlich ist der Kölner Dom ja 157 Meter hoch und 145 Meter lang. Außerdem fanden seit der Eröffnung 1880 viele Umbaumaßnahmen am Dom statt. Daher stellt sich die berechtigte Frage, wie das Erzbistum auf die 27 Euro Wert kommt.

Die Antwort dazu ist einfach. Denn laut Erzbistum wurde der echte Wert der Kathedrale in der Altstadt-Süd (Stadtbezirk Köln Innenstadt) nie vollständig geschätzt. Etwaige Versuche, den Wert zu schätzen, seien schnell zum Scheitern verurteilt, sagte Dompropst Norbert Feldhoff dem Deutschlandfunk bereits 2015. Der Dom sei zwar unfassbar wertvoll, aber er sei unverkäuflich und hätte deshalb auch keinen Marktwert, so das Erzbistum damals weiter. Auch andere Kirchengebäude seien oftmals ohne Wert. Auch in den Folgejahren gab das Erzbistum den Wert des Doms daher immer mit den symbolischen 27 Euro an.
Kölner Dom verschlingt jeden Tag 33.000 Euro
Im Gegensatz zum Wert sind die Kosten für den Betrieb des Doms sehr wohl messbar. Denn laut der Kulturstiftung Kölner Dom kostet der Dom jährlich 12 Millionen Euro. Also 33.000 Euro pro Tag. Darin enthalten sind die Kosten für Personal- und Nebenkosten und die Kosten für Umbau- und Renovierungsmaßnahmen. Priestergehälter werden nicht mit eingerechnet. Auch die Stadt Köln und das Land NRW beteiligen sich an den Kosten des Doms.
Um Kosten zu sparen, wurde der Dom zeitweise von außen nicht mehr beleuchtet. Seit Ostern 2023 leuchtet der Dom wieder im Dunklen. Eine weitere Besonderheit gab es auch Anfang Mai, als es anlässlich des 100. Geburtstags der Glocke „Dicker Pitter“ ein Konzert am Kölner Dom gab.
Tourismus bringt dem Erzbistum Köln einiges an Einnahmen
Bei all den Kosten ist der Kölner Dom allerdings auch eine gute Einnahmequelle. Jedes Jahr strömen rund 6 Millionen Besucher und Touristen in den Dom. Je nachdem, was man vom Dom sehen möchte, muss man dafür auch Eintritt bezahlen. Wer zum Beispiel den Südturm des Doms besichtigen will, muss 6 Euro bezahlen. Besucher der Dom-Aussichtsplatte zahlen ebenfalls 6 Euro.
Wer den Dom besichtigen will, kann sich den Tag für seinen Besuch frei aussuchen, denn der Dom hat täglich geöffnet. An wenigen Tagen im Jahr kann auch ein Tunnel im Rhein am Musical Dome unweit des Doms besucht werden. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.