Als Köln an Rosenmontag 2022 auf die Straße ging – allerdings nicht, um Karneval zu feiern
Friedensdemo statt Karneval: 2022 gingen an Rosenmontag 250.000 Menschen in Köln auf die Straße, um gegen den Ukraine-Krieg zu demonstrieren.
Köln – Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Ein Jahr herrscht nun schon Krieg mitten in Europa, die Folgen sind auch in Deutschland zu spüren. Seit dem Beginn des Krieges sind in zahlreichen Städten viele Menschen auf die Straße gegangen, um für Frieden zu demonstrieren. So auch in Köln. Statt des geplanten Rosenmontagszuges zum Kölner Karneval liefen 2022 Tausende Menschen bei einer Friedensdemo gegen den Krieg in der Ukraine mit. 24RHEIN blickt zurück auf einen Tag, der ganz Köln an Rosenmontag bewegte.
Ukraine-Krieg: Friedensdemo statt Rosenmontagszug in Köln
Die Bilder der Friedensdemo gehen direkt ins Herz. 250.000 Menschen tummelten sich in den Straßen Kölns, verkleidet in den buntesten Kostümen. Sie hielten weiß-blaue Schilder in die Höhe mit „Peace“ oder „Fuck you Putin“ und zogen friedlich durch die Kölner Innenstadt. Auch „Kamelle statt Raketen“ war zu lesen. Die Strecke des Zuges war fast identisch mit der des eigentlich geplanten Rosenmontagszuges. Ein extra neu entworfener Wagen führte die Ukraine-Friedensdemo an, darauf zu sehen eine aufgespießte, blutüberströmte Friedenstaube; darunter die russische Flagge.
Friedensdemo brachte an Rosenmontag in Köln alle zusammen: „Haben hier Geschichte geschrieben“
Zugleiter Holger Kirsch sagte damals nach der Demo gegenüber 24RHEIN, dass das „eine Sternstunde für den Kölner Karneval war.“ Durch die Friedensdemo habe man sehr viele Menschen erreicht, nicht nur Karnevalisten. „Ich glaube, dass wir hier heute Geschichte geschrieben haben, und das an Rosenmontag – auf eine ganz andere Weise.“ Kölner und Düsseldorfer – sonst traditionell Rivalen, vor allem beim Karneval – hielten an diesem Tag zusammen, wie ein Schild im Zug bewies:
Unter anderem nahmen auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker an der Friedensdemo 2022 in Köln teil. „Dass so viele Menschen hier sind, das empfinde ich als ein sehr beeindruckendes Zeichen. Ich bin ein bisschen stolz auf Nordrhein-Westfalen“, erklärte Wüst damals.
Dass sich die Kölner so solidarisch zeigen, überrascht die Oberbürgermeisterin jedoch nicht. „Ich erwarte das von unserem Köln, weil die Kölner das immer tun, wenn es wirklich schwierig wird – siehe Arsch Huh vor 30 Jahren – dann sind die einfach bereit, sich einzusetzen für andere weit über die Stadtgrenzen hinaus“, sagte die Oberbürgermeisterin.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Friedensdemo und Benefizkonzert in Köln geplant

2023 fand der Kölner Rosenmontagszug zum 200. Jubiläum des Kölner Karnevals wieder statt. Vergessen haben die Menschen den Krieg in der Ukraine jedoch keineswegs. Am Freitag (24. Februar), dem Tag, an dem sich der Kriegsbeginn jährt, plant die Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz eine Großdemo auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom.
Das Motto: „Ein Jahr russische Invasion. Gemeinsam für die freie Ukraine und ein friedliches Europa“. Neben der Friedensdemo ist auch ein Benefizkonzert des „Kunst hilft geben e.V.“ auf dem Heumarkt geplant, mit dabei kölsche Top-Bands wie „Bläck Fööss“ und Paveier“. (tkip) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren