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Warum am Freitagabend in Köln Sirenen heulen

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Von: Johanna Werning

Ernste Gesichter: Vier Tage nachdem Russland die Ukraine überfallen hat, kamen rund 250.000 Menschen am Rosenmontag zusammen, um für Frieden zu demonstrieren.
Ein Jahr nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine findet in Köln eine besondere Demonstration statt (Archivbild) © Christoph Hardt/IMAGO

Ein Jahr nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine findet in Köln am Freitag eine besondere Demonstration statt. Fünf Minuten sind Sirenen zu hören.

Köln – Ein Jahr ist Weiberfastnacht 2022 nun her. Doch obwohl sich damals so ziemlich alle Kölnerinnen und Kölner auf den Kölner Karneval freuten, wurde der Fastelovend von einem traurigen Ereignis überschattet: Russland marschierte am Donnerstag, 24. Februar 2022, in die Ukraine ein. 365 Tage sind seit dem vergangen. Noch an dem Tag fand in Köln die erste Friedensdemo statt, damals noch auf dem Neumarkt. Und auch jetzt – ein Jahr später – findet in der Kölner Innenstadt wieder eine Großdemonstration statt. Bei der Demo am Freitag gibt es dabei eine ganz besondere Aktion, die in Köln nicht zu überhören sein dürfte.

Ukraine-Demo am Kölner Dom: Alle Infos im Überblick

► Wann? Freitag, 24. Februar 2023, ab 19 Uhr

► Wo? Roncalliplatz am Kölner Dom

► Was passiert? Das Blau-Gelbe Kreuz veranstaltet eine Ukraine-Demo. Zu Beginn sind fünf Minuten Sirenen zu hören. Auch Hendrik Wüst, Mona Neubaur und Henriette Reker nehmen an der Veranstaltung teil.

Ukraine-Demo am Kölner Dom: Warum in Köln für 5 Minuten besondere Sirenen zu hören sind

Organisiert wird die Demo gegen den Ukraine-Krieg wieder vom Deutsch-Ukrainischen Verein Blau-Gelbes Kreuz. Seit einem Jahr setzt sich der Verein für die Menschen in der Ukraine ein und sammelt Spenden. Am Jahrestag des völkerrechtswidrigen russischen Überfalls auf die Ukraine findet nun eine große und Demonstration auf dem Roncalliplatz direkt am Kölner Dom statt. Um 19 Uhr geht es los.

Das Besondere dabei: Direkt zu Beginn werden spezielle Sirenen zu hören sein. „Das sind die Sirenen, die die Menschen in der Ukraine jeden Tag hören – jeden Tag“, erklärt Linda Mai, Vorsitzende des Vereins Blau-Gelbes Kreuz, im Interview mit 24RHEIN. Denn bei den Sirenen handelt es sich um Warnsignale vor russischen Bomben.

„Das muss man sich einmal vorstellen, auch die Kinder hören das Tag für Tag. Die sitzen dann in den Kellern und singen, damit sie keine Angst haben“, erklärt Mai. „Denn das ist wirklich ein ohrenbetäubendes Geräusch. Seit einem Jahr vergeht kein Tag, an dem die Sirenen in der Ukraine nicht zu hören sind.“ Im Rahmen der Demonstration sind die Sirenen nun auch in Köln zu hören – für fünf Minuten und als Zeichen der Solidarität.

Ukraine-Demo am Freitag in Köln: „Wir müssen ein Zeichen setzen“

„Als Europäer und Menschen, die in einer Demokratie leben, müssen wir zusammenhalten. Wir müssen ein Zeichen setzen. Darum hoffe ich, dass möglichst viele zur Demo kommen und zeigen, dass die Menschen in der Ukraine nicht alleine sind“, appelliert Mai. „Wir brauchen die Ukraine und wir brauchen die Freiheit – und genau die wird da verteidigt.“

An der Demo auf dem Roncalliplatz nehmen auch viele Politikerinnen und Politiker teil. Unter anderem halten NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Mona Neubaur (stellvertretende Ministerpräsidentin) und Henriette Reker am Freitag eine Rede. Außerdem sind verschiedene weitere Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie Kommunalpolitikerinnen und -Politiker mit dabei.

Ukraine Krieg: Demo am Kölner Dom – diese Politiker sind am Freitag dabei

Ukraine-Demo am Kölner Dom: „Die Kölner Jecken machten es letztes Jahr vor“

Auch kurz nach Kriegsbeginn im Jahr 2022 gab es in Köln eine große Demo. Der Rosenmontagszug vom Festkomitee Kölner Karneval wurde damals kurzerhand abgesagt, stattdessen fand eine Friedensdemo mit 250.000 Menschen statt. „Die Kölner Jecken machten es letztes Jahr vor. Wir haben bewiesen, dass wir zusammenhalten. Das wünsche ich mir auch jetzt“ erklärt Mai.

Auch auf dem Heumarkt findet am Freitag eine besondere Veranstaltung statt: Unter anderem treten Bläck Fööss, Paveier und Björn Heuser beim Ukraine-Friedenskonzert auf. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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