Das ist Karl Lauterbach – Bundesminister für Gesundheit

Karl Lauterbach hat erneut das Direktmandat seines Wahlkreises Leverkusen - Köln IV gewonnen und ist seit Dezember 2021 Gesundheitsminister des Bundes. Alle Informationen zum Politiker.
Köln – Karl Lauterbach war 2020 einer der präsentesten und polarisierendsten Politiker. Ob ihm das bei seinem erneuten Wahlerfolg im Wahlkreis Leverkusen - Köln IV geholfen hat? Mit satten 45,6 Prozent setzte sich der SPD-Gesundheitspolitiker bei der Bundestagswahl 2021 gegen seine Konkurrenten durch und zieht zum fünften Mal in Folge als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Seine politischen Schwerpunkte liegen in der Gesundheits- und Sozialpolitik. Auch deshalb wurde er nach der Wahl des neuen Bundeskanzlers Olaf Scholz am 8. Dezember 2021 zum Bundesminister für Gesundheit ernannt.
Er setzt sich unter anderem ein für die Einführung einer Bürgerversicherung, höhere Löhne für Pflegekräfte und die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Lauterbach will zudem konsequentes Eintreten für das 1,5-Grad-Ziel beim Klimaschutz hundert Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Aktuell hat er jedoch alle Hände voll damit zu tun, Maßnahmen gegen das Corona-Virus und die sich derzeit ausbreitende Omikron-Variante zu ergreifen.
Das ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach – fünftes Direktmandat in Folge
Nach seinem Abitur an einem Dürener Gymnasium studierte Karl Lauterbach Medizin in Aachen, Düsseldorf und Texas (USA), später Epidemiologie und Gesundheitsökonomie. Er promovierte 1989 zum Dr. med., beantragte zunächst aber keine Approbation. Die Zulassung als Arzt in Deutschland bekam er 2010. An der Harvard School of Public Health in Bosten machte er einen weiteren Doktortitel (Dr. Sc.). Auf seiner Internetseite gibt Lauterbach seinen Beruf mit „Universitätsprofessor“ an. An der Uni Köln ist er seit 1998 Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie – seine Professur ruht seit seiner ersten Wahl zum Bundestagsabgeordneten.
Seit 2001 ist Prof. Dr. Karl Lauterbach Mitglied der SPD. Zuvor war er CDU-Mitglied. Schon 2005 wurde er zum ersten Mal als Direktkandidat in den Deutschen Bundestag gewählt. Sein Mandat verteidigte er fünf Mal in Folge in seinem Wahlkreis Leverkusen - Köln IV. Am 8. Dezember 2021 folgte dann die Ernennung zum Bundesminister für Gesundheit.
Das ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach – privat
Geboren am 21. Februar 1963 in Düren, wuchs Karl Wilhelm Lauterbach als Sohn einer Arbeiterfamilie in Oberzier auf. 1996 heiratete Lauterbach Andrea Spelsberg, seit 2004 lebte das Paar getrennt und ließ sich 2010 scheiden. Die beiden haben vier gemeinsame Kinder. Ein weiteres Kind hat Lauterbach aus einer anderen Beziehung. Bis etwa 2020 galt die Fliege als Lauterbachs modisches Markenzeichen. Da sie aus der Mode seien, schwor er dem Accessoire schließlich ab. Hintergrund der Fliege ist die Tradition, dass die Fliege in den USA als Erkennungsmerkmale für Ärzte auf der Station genutzt wurde.
Einer breiten Öffentlichkeit wurde Karl Lauterbach während der Corona-Pandemie bekannt. Der SPD-Politiker trat in zahlreichen Talkshows und Nachrichtensendungen auf und mahnte und warnte vor den Folgen der Pandemie und trat für harte Maßnahmen ein. Während ihn viele als Experten feierten, zog Lauterbach auch viel Unmut auf sich. Karl Lauterbach wurde vermehrt angefeindet und machte die Hetze gegen ihn immer wieder öffentlich. Im April 2021 twitterte der Politiker ein Foto von einem Stapel Anzeigen. „Ich bringe nur das Nötigste zur Anzeige. Drohungen, Aufrufe zur Gewalt und Straftaten, menschenverachtende Beleidigungen der letzten Wochen. Trotzdem habe ich gerade wieder 59 Anzeigen unterschrieben“, schrieb er auf seinem Twitter-Kanal, auf dem er mehr als 800.000 Follower hat.
Köln: Bundestagsabgeordneter Prof. Dr. Karl Lauterbach – Lebenslauf (Auszug)
- Geboren: 21. Februar 1963 in Düren
- 1982 bis 1989 Medizin-Studium in Aachen, Düsseldorf und Texas (USA), Abschluss: Dr. med.
- 1989 bis 1992 Studium an der Harvard School of Public Health, Abschluss (1995): Dr. Sc.
- seit 1996 Gastdozent Harvard School of Public Health
- seit 1998 Leiter Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität zu Köln (ruht)
- 1999 bis 2005 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
- 2003 Mitglied der „Rürup-Kommission“
- 2004 Mitglied der Arbeitsgruppe Bürgerversicherung des Parteivorstandes der SPD
- seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages
- seit 2021 Gesundheitsminister der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Olaf Scholz
Köln: Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach – politischer Stationen in der SPD
- seit 2001 Mitglied der SPD
- 2005 erstes Direktmandat im Wahlkreis Leverkusen - Köln IV (48,6 %)
- 2009 Direktmandat (37,1 %)
- 2013 Direktmandat (41,4 %)
- 2017 Direktmandat (38,5 %)
- 2019 Kandidatur als SPD-Vorsitzender (im Duo mit Nina Scheer)
- 2021 Direktmandat (45,6 %)
Bundestagswahl 2021: Ergebnisse im Wahlkreis Köln IV – Erststimme
- Karl Lauterbach (SPD): 45,6 %
- Serap Güler (CDU): 20,4 %
- Nyke Slawik (Bündnis 90/Die Grünen): 11,3 %
- Cornelia Besser (FDP): 7,2 %
- Christer Cremer (AfD): 7,1 %
- Beate Hane-Knoll (Die Linke): 3,7 %
- Frauke Petzold (Die Partei): 1,8 %
Karl Lauterbach setzte sich deutlich gegen CDU-Kandidatin Serap Güler durch. Die SPD holte im Wahlkreis Köln IV auch die meisten Zweitstimmen (29,1 %). Für Lauterbach ist es das zweitbeste Ergebnis seiner fünf Wahlen.
BTW2021: Ergebnisse aus Wahlkreis Köln IV
Wer wurde als Direktkandidat gewählt? Wie viel Prozent der Stimmen erhielten die einzelnen Parteien? Wie hoch war die Wahlbeteiligung? Alle Ergebnisse zur Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Köln IV (Wahlkreis 101) im Überblick.
Köln IV (Wahlkreis 10): Diese Stadtteile liegen im Wahlkreis
Im Wahlkreis Köln IV (Wahlkreis 101) waren bei der Bundestagswahl 209.569 Menschen wahlberechtigt. Der Wahlkreis teilt sich auf in die Stadt Leverkusen und den Stadtbezirk Köln-Mülheim mit neun Stadtteilen.
- Stadtbezirk Köln-Mülheim
- mit den Stadtteilen Buchforst, Buchheim, Dellbrück, Dünnwald, Flittard, Höhenhaus, Holweide, Mülheim, Stammheim
- Stadt Leverkusen
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