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Nach Party-Chaos auf Uniwiese: Deutliche Ansage für Karneval

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Von: Constanze Julita

Menschenmassen im Kwartier Latäng beim Auftakt des Kölner Karnevals auf der Zülpicher Straße.
Der BUND fordert von der Stadt Köln, dass weniger Menschen an Karneval nach Köln kommen. Das soll vor Müll und Verschmutzung schützen. © Christoph Hardt/IMAGO

Das Karnevals-Chaos vom 11.11. ist vielen noch im Gedächtnis. Einige befürchten, es könnte sich an Weiberfastnacht wiederholen. Naturschützer haben eine Forderung.

Köln – Weiberfastnacht in Köln steht vor der Tür. Dabei feiern nicht nur die Kölner selbst, es kommen auch viele Menschen aus anderen Städten zum Kölner Karneval. Nun befürchtet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Köln, dass die Uniwiese der Stadt wie schon am 11.11.2022 wieder in einem Chaos hinterlassen werden könnte. Damals sorgte die überfüllte Zülpicher Straße dafür, dass Tausende eine riesige Party auf der Uniwiese feierten – und regelrechte Müllberge hinterließen. Aus diesem Grund hat der BUND nun eine deutliche Forderung an die Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Kölner Karneval 2023: „Bleibt zu Hause oder feiert woanders“

„Wir wollen euch an Karneval nicht hier haben. Bleibt zu Hause oder feiert woanders“, sagt Dr. Helmut Röscheisen, Vorstand im BUND Köln, gegenüber 24RHEIN. Gemeint sind mit dieser deutlichen Aussage vor allem Feiernde von außerhalb, die laut Röscheisen in erster Linie nicht wegen des Karnevals, sondern nur für Partys und Alkohol nach Köln kommen. So ein klares Statement wünscht sich der BUND-Vorsitzende von der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Henriette Reker kurz vor Weiberfastnacht – und das wegen der Befürchtung, dass sich die Kölner Uniwiese wieder zum „Ballermann“ verwandeln könnte.

Nach Kölner Karneval am 11.11. darf Köln nicht wieder zum „Sammelplatz“ werden

So gab es am 11.11.2022 ein regelrechtes Party-Chaos an Karneval in Köln. Die Zülpicher Straße war innerhalb weniger Stunden überfüllt. Es wurde viel Müll und Verschmutzung hinterlassen. „Alle kommen nur zum Saufen“, so Röscheisen. „Daher darf die Stadt Köln nicht wieder zum Sammelplatz werden.“ Dafür benötige es eine klare Ansage der Stadt, allerdings „äußert sich darüber keiner“, sagt der BUND-Vorsitzende.

Bezirksregierung legt kein Veto zur Nutzung der Uniwiese am Kölner Karneval ein

Zuletzt hat der BUND mit der unteren Naturschutzbehörde einen Antrag an die Bezirksregierung gestellt. Darin wurde unter anderem gefordert, dass an Karneval nicht auf der Uniwiese gefeiert werden darf. Dieser Antrag wurde von der Bezirksregierung allerdings abgelehnt. „Es fehlt der Mut zu klaren Entscheidungen und die Konsequenzen zu tragen“, sagt der BUND-Vorsitzende hinsichtlich des Ergebnisses. Laut ihm „hat man damit das Recht des Menschen über die Natur gestellt“.

Bereits vor einigen Woche hat Röscheisen Kritik an den Plänen für Karneval auf den Uniwiesen geäußert. Dabei hat er darauf hingewiesen, dass man andere Bereiche in Köln eher nutzen sollte.

Veranstaltungen auf Uniwiese eigentlich nicht erlaubt – Stadt Köln argumentiert mit Sicherheitskonzept

Bei den Kölner Uniwiesen handelt es sich grundsätzlich um ein Landschaftsschutzgebiet, „auf denen Veranstaltungen nicht zulässig sind“, erklärt Röscheisen. „Im Grunde genommen ist die Fläche auf der Uniwiese eine Veranstaltung. Es gibt Getränke und DJs“, führt der BUND-Vorsitzende weiter fort. Allerdings wird die Uniwiese im Rahmen des neuen Sicherheitskonzepts der Stadt Köln als Entlastungsfläche für mehr Sicherheit und Ordnung benötigt. (cj) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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