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Karneval in Köln: Altstädter bereiten ihrer Tanzmarie plötzlich eine Riesenüberraschung 

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Von: Nadja Pohr

Tanzmarie der Altstädter Köln
Bei der Sitzung der Altstädter bekam die Tanzmarie (hier ein Foto aus 2018) ein neues Fässchen überreicht (Symbolbild). © Horst Galuschka/dpa

Die Altstädter Köln haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihrer Tanzmarie ein neues Fässchen zu besorgen: Das war im letzten Jahr geklaut worden.

Köln – Am 15. Januar, also vor genau einem Monat, verkündete die Karnevalsgesellschaft Altstädter Köln 1922 e.V. eine bestürzende Nachricht: In das Fahrzeug von Tanzmarie Jeanette Koziol wurde eingebrochen. Neben persönlichen Gegenständen wurden auch wichtige Uniformteile wie das Korps-Fässchen der Tanzmarie geklaut.

„Das Fässchen hat einen unwahrscheinlich hohen Wert für uns“, erklärte Altstädter-Sprecher Heinz Schulte damals. Das Fässchen ist bereits einige Jahre alt und werde immer wieder an die folgende Tanzmarie weitergegeben. Die Altstädter haben aus diesem Grund alles in die Wege geleitet, um ihre Marie wieder mit dem wichtigen Utensil im Kölner Karneval auszustatten.

Das Fässchen der Tanzmarie der Altstädter.
Die grün-rote Tanzmarie hat endlich ein neues Fässchen © Altstädter Köln

Fässchen der Tanzmarie – was steckt dahinter?

► Die Tanzmarie im Kölner Karneval stellt eine Persiflage auf die sogenannte Marketenderin dar, die früher Soldaten- und Söldnerheere mit Schnaps und Lebensmitteln für den täglichen Bedarf versorgte.

► Aus diesem Grund trägt die Tanzmarie im Kölner Karneval auch heute noch ein kleines Fässchen am Gürtel, welches sie nur zum Tanzen ablegt.

► Dieses Fässchen kann unter anderem Lippenstifte, Taschenspiegel oder tatsächlich Schnaps enthalten. Im Falle der Altstädter dient dieses Fass jedoch als reines Symbol – und hat keinen Inhalt.

Altstädter Tanzmarie bekommt Fässchen zurück – „Ab heute Abend ist die Marie wieder komplett parat“

Lange hofften die Altstädter, dass das Fässchen der Tanzmarie unbeschädigt wieder auftaucht. Da es sich bei dem Symbol des Traditionskorps um eine Sonderanfertigung handelte, ist eine Neuanfertigung mit viel Aufwand verbunden gewesen. „Die Altstädter haben alle Hebel in Bewegung gesetzt“, sagte Altstädter-Sprecher Heinz Schulte auf 24RHEIN-Nachfrage. Denn: „Ein Mariechen ohne Fass – das geht gar nicht.“ Am Mittwochabend, 15. Februar, bekam die Marie darum nun ein neues Fässchen überreicht.

Nachdem es keine Hinweise auf den Verbleib des geklauten Fässchens gegeben hatte, habe man sich schlau gemacht, wo man ein neues herbekommen könne – keine einfache Aufgabe. Immerhin lasse sich so ein Fässchen nicht einfach an der Ladentheke kaufen, erklärte Schulte. Ausgeholfen hat schließlich ein Karnevalist aus der eigenen Reihe

Marcus Walter von den Altstädter-Reitern führt ein Unternehmen für Fahrzeugbau. Wie sagte Michael Klaas, Kommandant des Tanzkorps, bei der Übergabe des neuen Fäßchens beim Fest in Grün Rot am 15. Februar im Gürzenich: „Wer groß bauen kann, kann auch klein!“

Kölner Karneval 2023: Altstädter eröffnen Weiberfastnacht am Alter Markt

Dass man innerhalb von vier Wochen ein neues Fässchen organisieren konnte, überraschte selbst den Altstädter-Sprecher. „Ab heute Abend ist die Marie wieder komplett parat“, freut sich Schulte. Zuversichtlich kann man so nun am Donnerstag (16. Februar) Weiberfastnacht feiern.

Immerhin fiebern die Jecken und Karnevalsgesellschaften Weiberfastnacht 2023 bereits entgegen. Denn dann startet in Köln traditionell der Straßenkarneval – gerade mit den Altstädtern auf dem Alter Markt. Immerhin ist die Gesellschaft auch außerhal der Stadtmauern für die Eröffnungsfeier bekannt. Mit dabei sind unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie das Kölner Dreigestirn. Darüber hinaus wird in vielen Kneipen, Clubs und auf der Straße gefeiert und geschunkelt. (nap) Fair und verlässlich informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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