Stadttor am Rudolfplatz soll „Schmuckstückchen für Köln“ werden
Die Hahnentorburg in Köln steht direkt auf dem Rudolfplatz, doch seit Jahren ist das alte Stadttor nicht mehr nutzbar. Die EhrenGarde will das jetzt ändern.
Köln – Seit 1988 hat die EhrenGarde Köln ihr Zuhause in der Hahnentorburg direkt am Rudolfplatz. Doch wirklich heimelig ist das Stadttor nicht. Denn die steile Wendeltreppe im Südteil der Torburg führt zu einer unansehnlichen Baustelle. Statt eines bunten Karnevalslebens gibt es nackte Wände, lose Kabel und eine „klaffende Wunde“, wie die Karnevalisten sagen: Wo einst die Brücke zum alten Theater stand, ist mittlerweile eine Abbruchkante, die notdürftig versiegelt wurde – und das schon seit vielen Jahren. Das soll sich jetzt endlich ändern.
Hahnentorburg in Köln ist seit sieben Jahren Baustelle – Ehrengarde will das jetzt ändern
Vor rund sieben Jahren wurde die sogenannte Brücke von der Hahnentorburg zum ehemaligen Theater abgerissen. Stattdessen wurden mitten auf dem Rudolfplatz die Wallarkaden gebaut. Seitdem hat die Karnevalsgesellschaft kein eigenen Veranstaltungs- und Versammlungsraum, die Kleiderkammer und wesentliche Teile des Archivs mussten ausgelagert werden – und die Hahnentorburg gleicht einer Bauruine.

„Nicht nur unser Herz hat sich an der Hahnentorburg verloren, hier hat das gesamte EhrenGarde-Leben stattgefunden. Doch jetzt ist die Hahnentorburg eigentlich nicht mehr nutzbar“, sagt Präsident Hans-Georg Haumann. „Das können wir uns nicht mehr ansehen.“ Darum hat sich das Traditionskorps im Kölner Karneval nun etwas Besonderes überlegt. Das Motto: „Erhalten durch Nutzung“. Dafür sollen die Südseite und die Nordseite erweitert werden. Die Roten Funken machten das bereits mit der Ulrepforte vor.
Neue Pläne für Rudolfplatz: Hahnentorburg soll „Schmuckstückchen von Köln werden“
Mit den neuen Plänen soll die Hahnentorburg „irgendwann das Schmuckstückchen für ganz Köln werden“, so EhrenGarde-Präsident Haumann weiter. Immerhin sei die Hahnentorburg nicht nur mitten in der Kölner Innenstadt, sondern auch „zumindest subjektiv das schönste Stadttor“. Aber wie genau sehen die Pläne aus?

„Die Hahnentorburg soll nicht nur die Heimat der EhrenGarde sein, sondern auch für die gesamte Stadt“, sagt Curt Rehfus, Kommandant der EhrenGarde und Mitglied Arbeitskreis Hahnentorburg. Dafür soll auf der Südseite der Torburg – also Richtung Wallarkaden – ein viergeschossiger Anbau samt Aufzug entstehen. Von hier geht es dann auch in den mittleren Teil und in den nördlichen Teil. Außerdem sollen in dem Anbau Museum und Archiv untergebracht werden.
Im Anbau auf der Nordseite (Seite in Richtung Friesenwall) soll hingegen eine Art Galerie mit zwei Etagen entstehen. Dort könnte die EhrenGarde dann Veranstaltungen durchführen. Allerdings könne die Fläche auch für private Veranstaltung vermietet werden. „Platz gebe es hier für 120 Leute“, so Rehfus.
Hahnentorburg in Köln soll ausgebaut werden: Eröffnung zum Jubiläum der EhrenGarde?

Doch bis es so weit ist, dauert es noch. Aktuell laufen noch die Planungen – sowohl zum Bauen als auch zur Finanzierung. Das soll jedoch bis Ende 2024 geklärt sein. Ab dann könne gebaut werden, so die EhrenGarde weiter. Ende 2026 soll der Anbau dann fertig sein. „Unser Jubiläum 2027 wäre somit eine tolle Möglichkeit für ein großes Comeback“, so der EhrenGarde-Kommandant weiter.
Die Karnevalsgesellschaft ist schon jetzt zuversichtlich. Immerhin gab es schon vor ein paar Jahren die Idee, die Hahnentorburg auszubauen. Das Problem damals: Das Vorhaben war zu kostspielig. Rund 13 Millionen Euro waren damals für ein unterirdisches Konzept angesetzt – zu viel für das grün-gelbe Traditionskorps.
Wie teuer die neuen Anbaupläne sind, könne derzeit noch nicht gesagt werden, so die Karnevalisten. Allerdings: „Ein zweistelliger Millionen-Betrag darf es nicht werden.“(jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.