Bürgermeister über Karneval: „Mit Köln hat das hier aktuell nicht mehr viel zu tun“
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) ist entsetzt über die Zustände an Weiberfastnacht 2023. Er beklagt „Rambazamba wie am Ballermann“.
Köln – Wer am heutigen Donnerstag, an Weiberfastnacht in der Innenstadt den Kölner Karneval 2023 feiert (alle News zur aktuellen Lage im Zülpicher Viertel im Live-Ticker), dürfte am Morgen bereits tausenden Feierwütigen begegnet sein – die meisten von ihnen mit dem Ziel “Kwartier Latäng”, um den Fastelovend zu zelebrieren. In besagtem Viertel ist auch Grünen-Politiker Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt, Zuhause – und beobachtet bereits um 11:11 Uhr Zustände, wie sie selbst ihm als leidgeprüften Anwohner neu sind. „Hier ist aktuell mehr Polizei als bei jedem Champions League-Spiel, wo teilweise gefährliche Hooligans unterwegs sind”, so der Politiker, der die Situation auch mit der am 11.11.2022 vergleicht, wo das Viertel ebenfalls früh überfüllt war.
Bürgermeister schockiert über Zülpicher Straße: „Sprengt Dimensionen vom 11.11.“

Damals allerdings noch nicht so früh wie heute. „Das heute hier sprengt ja sogar die Dimensionen, wie wir sie am 11.11. im vergangenen Jahr erlebt haben“, sagt Hupke im 24RHEIN-Gespräch auf der Zülpicher Straße am Vormittag. Vor allem seien es Touristen und Zugereiste, die hemmungslos feiern – und sich in den Augen des Bezirksbürgermeisters auch ordentlich daneben benehmen. „Die geben sich hier die Kante, hier herrscht Rambazamba wie am Ballermann. Das macht mich wütend, weil es erneut zeigt, dass es auch nach dem vergangenen Jahr kein Umdenken gegeben hat, um die Situation in den Griff zu bekommen“, so Hupke weiter.
Hupke (Grüne) über Karneval in Köln: „Ich habe eine ganz große Traurigkeit in mir“
„Ich habe eine ganz große Traurigkeit in mir, wenn ich die Bilder hier sehe“, führt er weiter aus. „Mit Köln hat das hier aktuell nicht mehr viel zu tun. Ich bete nur noch innerlich, dass hier alles gut geht“, erklärt er. Man könne die aktuelle Situation nicht „die nächsten 30 Jahre hinnehmen“, ist er sich sicher – und will nach Abschluss der Jecken Tage das Thema noch einmal auf den Tisch bringen. Damit sein „Veedel“, so sagt er selbst, in den kommenden Jahren nicht noch weiter im Chaos versinkt. (nb) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.