1. 24RHEIN
  2. Köln
  3. Karneval

Stadt Köln zieht Karnevalsbilanz – vor allem eine Sache sorgt für Kritik

Erstellt:

Von: Johanna Werning

Die Stadt Köln zieht für Weiberfastnacht 2023 eine positive Bilanz – doch das sieht längst nicht jeder so. Vor allen von den Naturschützern hagelt es Kritik.

Köln – Rund zwei Wochen sind seit dem großen Finale im Kölner Karneval vergangen. Nun zieht die Stadt Köln eine Bilanz: „Unser Sicherheitskonzept ist aufgegangen. Im Kwartier Latäng hat sich zur Regelung der Menschenmassen insbesondere die angrenzende Ausweichfläche bewährt“, sagt Stadtdirektorin Andrea Blome. Doch das sieht längst nicht jeder so. Gerade für die Stadt gibt es viel Kritik.

Jugendliche und Studierende feiern am Aachener Weiher unweit der Zülpicher Straße Weiberfastnacht und die Eröffnung des Straßenkarnevals.
Die Stadt Köln zieht für Weiberfastnacht 2023 eine positive Bilanz – doch das sieht längst nicht jeder so (Symbolbild). © Rolf Vennenbernd/dpa

Köln: Karneval auf der Uniwiese sorgt „großflächige Schäden“ und viele Glasscherben

„Ein Landschaftsschutzgebiet lässt sich mit Bodenplatten gegen den Ansturm tausender Jecken nicht vollständig sichern“, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Köln. „Das sollte den Verantwortlichen der Stadt Köln bereits vor Weiberfastnacht 2023 klar gewesen sein und ist es spätestens jetzt nach Abbau der Schutzvorrichtungen.“ Die Rede ist von „großflächigen Schäden auf der Wiese“ und einer „Belastungen durch Glasscherben“.

Bereits im Vorfeld befürchte Helmut Röscheisen vom Kölner BUND, dass sich die Kölner Uniwiese wieder zum „Ballermann“ verwandeln könnte. Dabei sei der Innere Grüngürtel ein Landschaftsschutzgebiet „wegen der Eigenart und Schönheit“ – Partys und Veranstaltungen sind somit verboten, heißt es im Landschaftsplan der Stadt Köln. Und auch die Wirte waren nach Weiberfastnacht stinksauer und kritisierten das  „irrwitzige Sperrkonzept“ der Stadt.

Trotz „einige Nachreinigungsarbeiten“: Stadt zieht positive Bilanz für Uniwiese-Karneval

Aber warum wurde an Weiberfastnacht trotz Landschaftsschutzgebiet im Grüngürtel gefeiert? Das Zauberwort: „Gefahrenabwehr“, um ein Chaos bei einer überfüllten Zülpicher Straße zu verhindern. Laut Stadt handelt es sich bei der Maßnahme nämlich um keine Veranstaltung, sondern um einen Sicherheitsaspekt. Die Uniwiese wurde am Vormittag als sogenannte Ausweichfläche für die Feiernden geöffnet – und zwar mit Erfolg, so die Stadt.

„Die Nutzung der angrenzenden Wiese als Ausweichfläche hat sich bewährt. Es entstand kein Druck auf die Zugangssperren nach Schließung des Veedels und die Feiernden wurden durch die Bespielung auf der Ausweichfläche gehalten, wodurch sich die Belastung des Umfeldes in Grenzen hielt“, so die Stadt. „Durch Abdeckungen konnte der Rasenschutz weitgehend gewährleistet werden“ – zumindest größtenteils. Denn noch immer müssen „einige Nachreinigungsarbeiten“ stattfinden. Im Großen und Ganzen sei man jedoch zufrieden, lautet das Fazit der Stadt.

Kölner Karneval: Runder Tisch plant Maßnahmen für 11.11.

Darum will man die Maßnahmen auch für die Sessionseröffnung 2023 wiederholen – zumindest zeitweise. Da der 11.11. in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, wird befürchtet, dass es noch mehr Feiernde nach Köln zieht und das sogenannte Kwartier Latäng mehr oder weniger überrannt wird. Bereits Ende Februar findet eine erste Sitzung des Runden Tischs Karneval statt. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant