Rosenmontag in Köln: „Sternstunde des Kölner Karneval“

Mehr als hunderttausend Menschen sind an Rosenmontag in Köln für Frieden in der Ukraine auf die Straße gegangen. Zugleiter Holger Kirsch zieht ein erstes Fazit.
Köln – Es sind Bilder, die durch ganz Deutschland gehen werden: 250.000 Menschen haben in Köln am Rosenmontag 2022 an einer Friedensdemo teilgenommen. Die Demo war als Ersatz für den Rosenmontagszug organisiert worden, der eigentlich in diesem Jahr hätte durch das RheinEnergie-Stadion gehen sollen. Aufgrund der aktuellen Situation im Ukraine-Konflikt entschied man sich jedoch dagegen – und für die alternative Friedensdemo, an der unter anderem auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker teilnahmen. Holger Kirsch, eigentlich Zugleiter des Rosenmontagszuges, hat am Nachmittag ein erstes Fazit zu diesem außergewöhnlichen Tag gezogen.
Rosenmontag 2022: Ukraine-Friedensdemo in Köln – „Wir haben heute Geschichte geschrieben“
„Ich bin so glücklich, das können Sie sich gar nicht vorstellen“, erklärt er im Gespräch mit 24RHEIN. „Ich glaube, dass das heute eine Sternstunde für den Kölner Karneval war. So leid uns das alles getan hat, dass wir das Rosenmontagsfest absagen mussten – was hier heute passiert ist, hat die Menschen erreicht. Es waren ja nicht nur Karnevalisten unterwegs, sondern eine so bunte Vielfalt war auf den Straßen. Ich glaube, dass wir hier heute Geschichte geschrieben haben, und das an Rosenmontag – auf eine ganz andere Weise“, erklärt er.
„Von diesen Menschenmengen waren wir dann in der Tat ein wenig überrascht. Aber es sind schon unfassbare Menschen in die Severinstraße reingerückt. Und das alles friedlich, die Polizei hatte alles im Griff, war besonnen und ruhig. Ich bin überwältigt und glücklich.“ Auch, dass mit OB Reker und NRW-Ministerpräsident Wüst hochrangige Gäste vor Ort waren, freute Kirsch. „Unsere OB ist dem Karneval ja grundsätzlich sehr zugewandt, und natürlich ist es auch ein besonderes Zeichen, wenn der erste Mann des Landes sich die Mühen macht, hier hinzukommen. Ich glaube, beide haben es auch genossen.“
Friedensdemo zu Ukraine-Konflikt an Rosenmontag 2022: „Das war ein überragendes Zeichen“
Angeführt wurde die Demonstration von einem besonderen Persiflage-Wagen, der als Motiv eine auf einer russischen Fahne erstochene Friedenstaube zeigt. Gibt es schon Pläne dafür, wie es mit diesem Wagen weitergeht? Wird er möglicherweise als „Symbol des Friedens“ ausgestellt? „Dazu haben wir uns noch keine Gedanken gemacht“, so Kirsch. „Aber ich glaube, das war heute das meistfotografierte Objekt im ganzen Land. Das war ein überragendes Zeichen, was wir da heute mit gesetzt haben. Und der Wagen hat die Situation auf den Punkt gebracht. (mo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Unabhängig informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Dieser Text wird laufend aktualisiert.