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Beliebte Feier-Fläche für Karneval fällt weg – stattdessen Party auf den Ringen?

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Von: Johanna Werning

Jecken beim Straßenkarneval auf der Zülpicher Straße.
Auf der Uniwiese in Köln soll kein Karneval mehr gefeiert werden (Symbolbild) © Christoph Hardt/Imago

Der Kölner Karneval soll nicht mehr auf der Uniwiese gefeiert werden. Da sind sich alle einig. Aber welche Alternativen kommen infrage?

Köln – Der Kölner Karneval ist ein fester Bestandteil in Köln. Die Zülpicher Straße gilt dabei als echter Party-Hotspot. Unzählige Jecken feiern hier die Sessionseröffnung am 11.11. oder die Tollen Tage zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch. Dabei ist der Andrang so riesig, dass der Bereich regelmäßig von Polizei und Ordnungsamt abgesperrt werden muss – und die Eingänge zeitweise geschlossen werden.

Köln: Wegen zu viel Müll und Dreck – kein Karneval mehr auf der Uniwiese?

In der Vergangenheit kam ab diesem Punkt immer wieder die Uniwiese ins Spiel: Die Stadt baute sogar extra Bühnen und Dixiklos auf. Rund 15.000 Menschen feierten laut Stadt Köln gleichzeitig an den Tollen Tagen den Karneval auf der Uniwiese. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Die Uniwiese soll nicht mehr als Veranstaltungsfläche für den Kölner Karneval genutzt werden. Der Grund: Die Vermüllung und die Zerstörung der Rasenfläche sind zu groß.

Das beschäftigt auch die Bezirksvertretung im Stadtbezirk Köln-Lindenthal in der nächsten Sitzung am 29. August. In einem gemeinsamen Antrag fordern Grüne, SPD, CDU und Linke von der Stadtverwaltung, dass „die Inanspruchnahme der Uniwiese auch als Reservefläche für karnevalistisch Feiernde verhindert“ werde, erklärt Cornelia Weitekamp, die Bezirksbürgermeisterin von Köln-Lindenthal, gegenüber 24RHEIN. Ein ähnlicher Antrag werde zudem auch in der Bezirksvertretung der Kölner Innenstadt auf den Tisch gebracht.

Karneval an der Uniwiese: Das Problem und der aktuelle Stand

► Das Problem beim Karneval an der Uniwiese: Tausende Feiernde strömen auf die Wiese, um den Kölner Karneval zu feiern. Dabei entsteht zu viel Schmutz und Müll. Die Rasenwiese muss sich außerdem wochenlang von den Feiernden erholen.

► Darum soll die Uniwiese künftig nicht mehr als Veranstaltungs- und Entlastungsfläche genutzt werden. Bereits beim Kölner Karneval 2023 soll hier nicht mehr gefeiert werden. Eine Alternative gibt es aber noch nicht.

► Die Stadtverwaltung soll nun nach Möglichkeiten suchen

► Ein Vorschlag: Die Karnevalspartymeile der Zülpicher Straße bis zur Uniwese erweitern. Dabei soll allerdings der Rasenbereich abgesperrt werden.

► Eine andere Idee: Die Partymeile wird auf die Kölner Ringe verlagert.

Kölner Karneval „soll ausgelassen gefeiert werden“ – aber nicht auf der Uniwiese

Immerhin ist die Uniwiese Bestandteil eines Landschaftsschutzgebietes und „die Bezirksvertretung Lindenthal hat schon in früheren Jahren Wert darauf gelegt, dass auf diesem Gelände keine Großveranstaltungen stattfinden. Der dadurch entstehende Schaden ist zu groß“, sagt Bezirksbürgermeisterin Weitekamp weiter. Unterstützung bekommt sie dabei von den anderen Parteien, die den Antrag gemeinsam mit den Grünen gestellt haben.

„Der Karneval gehört zu Köln und soll natürlich auch ausgelassen gefeiert werden! Die Beschädigung von öffentlichen Grünanlagen kann aber insbesondere in einem Landschaftsschutzgebiet nicht hingenommen werden“, betont Holger Fiedler, Mitglied der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Lindenthal.

Und auch bei den Studierenden kommt ein Uniwiese-Aus gut an. „Da diese nach Karneval meistens einige Wochen gesperrt werden muss, um sich zu regenerieren“, sagt Ben Himmelrath, 1. AStA-Vorsitzende der Universität zu Köln. „Gleichzeitig muss aber eine Ausweichfläche gegeben sein, auf der draußen und kostenlos Karneval gefeiert werden kann.“

Karneval auf der Uniwiese vor dem Aus: Stattdessen Wiesen-Sperrung oder Kölner Ringe?

Aber welche Flächen kommen anstatt der Uniwiese infrage? Das herauszufinden ist nun Aufgabe der Verwaltung, betont SPD-Politiker Fiedler weiter. Einen konkreten Ort gibt es laut Stadt Köln allerdings noch nicht. „Die Suche nach Alternativen ist noch nicht abgeschlossen“, erklärt die Stadt Köln zuletzt auf Nachfrage von 24RHEIN.

Sinnvoll aus Sicht der SPD wäre es zum Beispiel, wenn die Straßenfläche der Zülpicher Straße bis zur Universitätsstraße weiterhin als Veranstaltungsfläche genutzt wird – der Zugang zu den Wiesen allerdings gesperrt bleibt.

Eine weitere Idee, die im Raum steht: die Kölner Ringe. „Als zusätzlicher, alternativer Standort für Feiernde wurden im Veedelsbeirat die Ringe, etwa Richtung Friesenplatz, vorgeschlagen. Letztlich ist es aber Aufgabe der Stadtverwaltung, einen solchen Ort – oder mehrere Orte – zu finden“, so Bezirksbürgermeisterin Weitekamp. (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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